Zu spätes Aufbäumen

  03.12.2024    Spieltechnik
TSV Rot-Malsch holt beinahe einen Zehn-Tore-Rückstand in Viernheim auf – 26:29-Niederlage – Rintheimer Ausrufezeichen im Oberliga-Frauen-Gipfeltreffen in Heddesheim – Dossenheims fünf „Horrorminuten“ gegen S3L III – Dritte Eppelheimer Niederlage in Folge

Karlsruhe. (bz) Aufholjagden sind nicht immer von Erfolg gekrönt. Vor allem dann nicht, wenn sie zu spät gestartet werden. „Der Rückstand war zwischenzeitlich leider zu hoch, um etwas mitnehmen zu können“, sagte Sebastian Thome zur 26:29-Niederlage seiner Oberliga-Männer des TSV Rot-Malsch beim TSV Amicitia Viernheim.

Dabei wäre beinahe das ganz große Comeback gelungen. 11:21 lag der TSV nach 35 Minuten aussichtslos zurück. „Wir hatten in der ersten Halbzeit überhaupt keinen Zugriff, eine Abwehr ohne Biss und kein Tempo oder Bewegung im Angriff“, sah der TSV-Trainer bis zum Zehn-Tore-Rückstand nichts Positives. Danach stellte er in der Offensive auf den siebten Feldspieler um und schon lief es. Er sagte: „Wir haben zwei Gänge hochgeschaltet und Louis Schäfer im Tor hat viele starke Paraden gezeigt.“ Letztlich kam das Aufbäumen jedoch zu spät, Thome hielt abschließend fest: „Die Moral hat wieder gestimmt.“

Spätestens jetzt muss die TSG Wiesloch ihren Blick nach unten richten. Das 27:28 (13:12) beim TSV Knittlingen war die siebte Niederlage im elften Saisonspiel. Da die Knittlinger vor dem Wochenende auf dem letzten Tabellenplatz standen, sind die Teams in der unteren Tabellenhälfte auf drei Pluspunkte zusammengerückt. Wiesloch ist mittendrin und hat nur noch zwei Zähler Luft auf das Schlusslicht aus Friedrichsfeld.

Um ein Haar wäre die SG Pforzheim/Eutingen II böse gestolpert gegen den TV Knielingen. Andererseits kann man dem Tabellenführer die nötige Qualität zusprechen, die vonnöten ist, um genau solche engen Spiele für sich zu entscheiden. Das 32:31 (19:12) wurde zum Ende hin ein regelrechter Krimi, in dem der Primus seinen teils hohen Vorsprung, zwölf Minuten vor Schluss stand es noch 30:24, über die Ziellinie rettete.

Noch größer dürfte der Jubel in der Goldstadt gewesen sein, als das Ergebnis eines direkten Konkurrenten die Runde machte. Die drittplatzierte SG Heddesheim hat ihr Heimspiel gegen den TV Hardheim nämlich vollkommen überraschend mit 26:27 (12:15) verloren. Das war ein herber Rückschlag für die Löwen, während Pforzheim/Eutingen II um vier Zähler enteilt ist.

Der Samstagabend hielt keine allzu großen Überraschungen bereit.

Wie zu erwarten war, setzte sich die SG Heidelsheim/Helmsheim ungefährdet beim TV Friedrichsfeld durch. Das 33:23 (16:12) nahm nach rund 20 Minuten Gestalt an. So lange konnten die Friedrichsfelder dagegenhalten, danach setzte sich die Qualität der Gäste, bei denen Lukas Hilpp mit acht Feldtoren herausstach, Stück für Stück durch.

Für die HSG Weschnitztal gab letztlich der Heimvorteil den entscheidenden Ausschlag. Im Duell zweier Tabellennachbarn ließen es die HSG, wie auch die HG Oftersheim/Schwetzingen II ordentlich krachen. Das 38:34 (22:18) lässt auf ein Duell mit offenem Visier und vielen schnellen Torabschlüssen schließen. HSG-Spieler Aleksandar Mitrovic erwischte einen Sahnetag (12).

34 Tore weniger gab es zwischen der HSG Ettlingen und den Handball Wölfen Plankstadt. Die Gastgeber machten dabei einen 1:6-Rückstand nach zwölf Minuten weg, kassierten von da an nur noch zwölf Gegentreffer und gewannen mit 20:18. Die HSG ist damit auf den vierten Platz nach oben geklettert und ist somit „Best of the rest“, hinter den drei Spitzenteams, die sich bereits etwas von der Konkurrenz abgesagt haben.

Für die Oberliga-Frauen der TSG Wiesloch endete das Wochenende ebenfalls mit einer Enttäuschung. Die 23:25-Niederlage bei der HSG Walzbachtal hat das Punkteverhältnis ins Negative ausschlagen lassen (7:9). Da die Teams im Tabellenkeller aber nicht wirklich vom Fleck kommen, ist die Lage nicht ganz so angespannt wie bei den TSG-Männern. „Das war eine knappe und unverdiente Niederlage“, sagte Noah Bausch. Der TSG-Trainer sah ein, „temporeiches und körperlich betontes Spiel, indem Kleinigkeiten gegen uns den Ausschlag gegeben haben.“

Nach zwei Niederlagen in Folge können die Frauen des TSV Rot-Malsch immerhin sagen, nicht schon wieder verloren zu haben. Das 25:25 (14:13) beim TV Brühl war obendrein ein gewonnener Punkt, da die Spielerinnen von Iva Mollova dreieinhalb Minuten vor Schluss mit 23:25 im Hintertreffen lagen. Rot-Malschs Louisa Bender und Lena Rothermel stellten mit ihren beiden Treffern am Ende das Remis her.

In diesem Ergebnis kann man beinahe schon eine Art Vorentscheidung um die Meisterschaft erkennen. Die SG Heddesheim empfing den TSV Rintheim mit der Chance an selbigem vorbei auf Tabellenrang eins zu ziehen. 60 Minuten später ist die Ausgangslage eine ganz andere. Die Rintheimerinnen holten einen klaren 29:21-Auswärtssieg und haben sich damit in die Pole Position in Sachen Titel katapultiert. Die Meisterschaft wird nur über die TSV-Frauen gehen.

Die dritte Niederlage in Serie zwingt die Verbandsliga-Männer des TV Eppelheim dazu den Blick nach unten zu richten. Beim 23:29 (10:17) war strenggenommen zu keinem Zeitpunkt etwas drin, nach 19 Minuten betrug der Rückstand bereits neun Tore (4:13).

Wie bei den Frauen, endete auch für die Männer der SG Nußloch der Sonntag mit null Punkten. Gegen den TV Ispringen blieben die Nußlocher durchgängig in Schlagdistanz, konnten allerdings nie wirklich das torgefährliche Ispringer Trio um Florian Rost (9), Yannik Richter (8) sowie Julian Rost (7) einbremsen. 27:32 (14:17) hieß es nach 60 Minuten.

Mund abputzen und weiter geht´s. Dass die Spitzenreiter des TSV Handschuhsheim bei seinem 27:26-Auswärtssieg beim Schlusslicht SG Eggensein-Leopoldshafen keine Glanzleistung vollbracht hat, darf ihm spätestens beim Blick auf die Tabelle egal sein. Sieg Nummer neun im zehnten Spiel bedeutet nach wie vor Rang eins mit etwas Vorsprung.

Vier Minuspunkte beträgt genau dieser Vorsprung auf den Verfolger TSV Wieblingen. Die West-Heidelberger haben ihre Partie souveräner gestaltet und die HSG Walzbachtal mit 33:27 (20:11) geschlagen. Dafür gibt es aber auch nicht mehr als zwei Punkte.

Die letzten fünf Minuten werden die Handballer der TSG Germania Dossenheim am liebsten aus ihrem Gedächtnis löschen. Zu diesem Zeitpunkt führten sie mit 28:27 gegen Saase3 Leutershausen Handball III, doch von diesem Moment an sollte ihnen nichts mehr gelingen.

Bei der Schlusssirene leuchtete ein 28:32 aus Dossenheimer Sicht von der Anzeigetafel. Überragender Mann in der Schlussphase und im gesamten Spiel war S3L-Akteur Ami Thron (11/2). „Wir haben leider wieder nicht das Momentum genutzt und aufgrund der schlechteren Chancenverwertung verdient verloren“, sagte TSG-Trainer Frank Schneider.

Einen Achtungserfolg feierte der HSV Hockenheim. Bei der bislang überzeugend auftretenden HSG Bruchsal/Untergrombach entführte der HSV beide Zähler. Das 31:29 (14:14) war ein Sieg des Willens in einer extrem engen Partie. Auf der Platte entwickelte sich ein privates Scheibenschießen zwischen HSG-Akteur Alexander Klimovets (10) und HSV-Mann Willi Fink (11/5).

Ohne ins Geschehen eingreifen zu müssen, haben die Verbandsliga-Frauen von Saase3 Leutershausen Handball zwei Punkte dazugewonnen und ihre Tabellenführung verteidigt. Die TG Neureut ist zur für Freitag angesetzten Partie an der Bergstraße nicht angetreten.

Zwei Spiele noch, dann dürfen die Frauen des TV Schriesheim in die Winterpause. Sie werden nichts dagegen haben, schließlich läuft es momentan überhaupt nicht. Das 17:28 (7:15) beim HC Mannheim-Vogelstang war die vierte Niederlage in Folge.

Beim Tabellennachbarn gab es für den TSV Handschuhsheim nichts zu holen. 25:32 (11:20) unterlag der TSV bei der HG Königshofen/Sachsenflur und dabei halfen die jeweils sieben Tore von Linda Fritz und Christina Helfrich nicht. Die Handschuhsheimerinnen mussten damit die HG in der Tabelle etwas davonziehen lassen.

Ganz viel Lust am Torewerfen hatte Lilia Oost. Die Akteurin der SG KIT/MTV Karlsruhe steuerte beim 49:22-Kantersieg ihrer Mannschaft gegen die Turnerschaft Mühlburg 15 Treffer bei.

Den dritten Saisonsieg feierte die TG Pforzheim II gegen den TSV Rintheim II. Beim 33:24 (16:9) stachen Dina Bergmane-Versakova (9/2) sowie Bianca Fischer (7) heraus. Der TSV muss sich somit vorerst mit Rang acht direkt hinter der TG begnügen.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.

BHV Pressereferent


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