Wiesloch startet standesgemäß
  26.09.2023 •     Spieltechnik


Badenliga-Männer lassen Dossenheim beim 35:26 keine Chance – Edinger Verbandsliga-Frauen schlagen Schriesheim im Derby deutlich – Wieblinger Schützenfest beim Aufsteiger Odenheim/Unteröwisheim – Pforzheims Lina Ziegelmeier trifft nach Belieben

Karlsruhe. (bz) Genau so löst man eine knifflige Aufgabe zum Saisonstart. „Das erste Saisonspiel ist immer schwierig“, pustete Michael Peitz durch und freute sich über das 35:26 (19:14) seiner TSG Wiesloch gegen die TSG Germania Dossenheim. Die Badenliga-Männer sind somit ihrer Favoritenrolle gerecht geworden.

Somit endete das Bruderduell für den Jüngeren der beiden Körner. Kevin warf zwei Tore für die TSG, während Christopher als Dossenheimer Neu-Trainer den Kürzeren zog. Große Enttäuschung kam deswegen nicht bei ihm auf. Er sagte: „Neun Tore Unterschied hören sich deutlicher an, als es war.“ Damit sprach er einige vergebene Freie an, was er als Lerneffekt für die kommenden Wochen ausmacht. Wiesloch sei ohnehin kein Gradmesser für die eigene Mannschaft. Körner ist überzeugt: „Die Wieslocher sind für mich der Topfavorit auf die Meisterschaft.“

Auf Seiten der Sieger hob der Coach einen Neuzugang hervor. „Christoph Köhler hat in der zweiten Hälfe eine sehr gute Torhüterleistung gezeigt“, sagte Peitz, der den ungefährdeten Sieg erwähnte und ein, „unterm Strich wirklich gutes Spiel“, sah.

Nichts Gutes konnte Sebastian Thome über den ersten Spieltag sagen. „In der zweiten Halbzeit sind wir völlig eingebrochen und waren in allen Mannschaftsteilen desolat“, sagte der Trainer des TSV Rot-Malsch zum 23:33 (13:15) beim TSV Knittlingen. Dabei war nicht zu übersehen, dass bei Rot-Malsch beide Mittelmänner gefehlt haben. „Gegen so einen physisch starken Aufsteiger wird es dann schwer“, bilanzierte Thome.

Das erste, zumindest kleine Spitzenspiel, endete mit einem nicht unbedingt erwartbaren Auswärtssieg. Der TSV Birkenau überzeugte beim TSV Amicitia Viernheim mit zehn verschiedenen Torschützen, von denen acht mehrfach trafen. Heraus stach dennoch ein einzelner, Jan Sauer schwang sich mit zehn Treffern zum erfolgreichsten Akteur des Abends auf.

Entscheidend sollte aber die Schlussphase werden. Nach 46 Minuten deutete nichts auf einen Auswärtssieg mehr hin, Birkenau lag zu diesem Zeitpunkt mit 19:23 im Hintertreffen. Doch dann zündete die Offensive ein wahres Feuerwerk. Zwölf Tore in den verbleibenden 14 Minuten sind ein sensationeller Wert – der 31:28-Derbysieg wurde dementsprechend ausgelassen gefeiert.

Für den Verbandsliga-Meister HSG Ettlingen gab es im ersten Badenliga-Spiel Lehrgeld zu bezahlen. Die abgeklärten Löwen der SG Heddesheim um ihren Scharfschützen Fabian Engels (9) entführten beim 34:27 (16:12) beide Punkte aus der Franz-Kühn Halle.

Jeweils auf des Messers Schneide standen die beiden Partien zwischen der HG Oftersheim/Schwetzingen II und dem TV Hardheim (26:28) sowie zwischen dem TV Friedrichsfeld und dem TV Knielingen (33:31). Nicht zu stoppen war Friedrichsfelds Alexander Schreiber, der 13 Treffer zum Heimsieg beisteuerte und dabei alle fünf Versuche vom Siebenmeterstrich verwandelte.

Von Beginn an haben die Badenliga-Frauen des TSV Rintheim ihren Heimvorteil gegen den TSV Rot-Malsch ausgenutzt. Nach rund einer Viertelstunde setzten sie sich erstmals ein wenig ab und Rot-Malsch musste nach einem 9:13 (21. Spielminute) mit einem 14:18-Rückstand in die Kabine. Danach kämpften sich die Spielerinnen von Arndt Heinemeier nochmals zurück und glichen nach 40 Minuten zum 22:22 aus. Es folgte die stärkste Phase der Rintheimerinnen und binnen 14 Minuten lag Rot-Malsch aussichtslos mit 23:30 im Hintertreffen. Am Ende stand ein klares 27:35.

Der erste Derbysieger der neuen Runde heißt TSV Birkenau. 26:22 (12:10) setzten sich die Frauen des TSV gegen die SG Heddesheim durch und sorgten dank ihrer besten Phase kurz nach Wiederbeginn für die frühe Entscheidung, indem sie ihren Vier-Tore-Vorsprung souverän bis in die Schlusssirene hinein verteidigten.

Auch wenn man nicht schön spielt, freuen einen zwei Punkte. „Für den Start war es ganz passabel“, sagte Sebastian Metzler zum Auftakt seines TV Eppelheim beim TV Germania Großsachsen II. Die Verbandsliga-Männer siegten mit 29:24 (16:13) und schrieben ihrem Punktekonto die ersten beiden Zähler gut. Von elf verschiedenen Torschützen wollte Metzler einen besonders erwähnen. „Nik Keller hat sowohl in der Abwehr als auch im Angriff ein überragendes Spiel gemacht“, lobte der Trainer den sechsfachen und damit erfolgreichsten Torschützen seiner Sieben.

Ein Offensivfeuerwerk brannte der TSV Wieblingen ab. Zwar kassierten die West-Heidelberger beim Aufsteiger SG Odenheim/Unteröwisheim 36 Gegentore, dafür erzielten sie aber sensationelle 49 Treffer und stellten gleich zwei Zehnfach-Torschützen (Matthias Dörr und Andreas Scheuerle).

Für die HSG St.Leon/Reilingen (26:32 bei der HSG Weschnitztal) und die SG Nußloch (22:23 bei der HSG Walzbachtal) setzte es Niederlagen. Walzbachtal unterstrich mit diesem Sieg im ersten kleinen Spitzenspiel seine Ambitionen für einen Platz ganz oben in der Tabelle.

Aufgrund des Spielverlaufs ist das 23:23 zwischen dem HSV Hockenheim und dem TSV Handschuhsheim eher als Punktgewinn für die Gäste zu werten. Nikolas Ullmerich erzielte 20 Sekunden vor dem Schluss den Ausgleich für den TSV, der den letzten Angriff des Abends unbeschadet überstand.

Was für ein Auftakt. Der TSV Rintheim und die TG Eggenstein ließen es ordentlich krachen und warfen in Summe 70 Tore. 36:34 (14:16) siegte der TSV, bei dem Igor Ziegler Ruiz (9/1) und Vincent Cotic (8/2) herausstachen. Dagegen halfen auch die elf Feldtore von Eggensteins Eric Edelmann nicht. Rintheim fuhr die ersten beiden Zähler ein und unterstrich damit seine Ambitionen nach der ebenfalls alles andere als schlechten Vorsaison.

Ohne Punkte musste sich der TV Ispringen auf die weite Heimfahrt aus Buchen machen. Der TSV nutzte seinen Heimvorteil gnadenlos aus und schlug den TV mit 31:29 (17:14). Spannend blieb es bis zum Schluss, da Ispringen nach 55 Minuten noch führte, die Buchener aber in der „Crunchtime“ die besseren Entscheidungen trafen.

Eindrucksvoll absolvierten die Verbandsliga-Frauen des TV Edingen ihr Heimspiel gegen den TV Schriesheim. Das Derby kippte dennoch beinahe nach 40 Minuten, als der zwischenzeitliche Sechs-Tore-Vorsprung der Edingerinnen auf ein 17:15 zusammenschmolz. „Schriese“ konnte die Gunst der Stunde allerdings nicht nutzen, zehn Minuten später war Edingen auf 24:16 davongezogen. Sarah Offenhäuser durfte sich wenig später nicht nur als beste Torschützin (8), sondern auch für den 29:19-Heimsieg feiern lassen.

Viel hat der HG Saase nicht gefehlt, um beim HC Mannheim-Vogelstang für einen Coup zu sorgen. Zur Pause lagen die Frauen von der Bergstraße mit 13:12 knapp in Front, eine zu schwache Wurfquote im zweiten Abschnitt führte allerdings zur 23:28-Niederlage.

Der 29:22-Sieg der HSG Weinheim/Oberflockenbach beim TSV Rintheim II liest sich eindeutiger, als er es in Wirklichkeit gewesen ist. Bis zur Pause hielt die TSV-Reserve aufopferungsvoll dagegen und lag lediglich mit 13:14 im Hintertreffen. Nach 37 Minute führten die Gastgeberinnen sogar mit 17:16. Doch dann schaltete Weinheim/Oberflockenbach mindestens einen Gang hoch. Binnen zehn Minuten stand es 17:22, der 6:0-Lauf war die Vorentscheidung für den späteren HSG-Erfolg.

Was eine Ansage von der TG Pforzheim II zum Saisonbeginn. Bei der Turnerschaft aus Mühlburg legten die Goldstädterinnen eine Galavorstellung auf die Platte und nahmen ihre Gegnerinnen regelrecht auseinander. 36:19 (19:8) hieß es nach 60 einseitigen Minuten, denen Lina Ziegelmeier mit 15 Treffern ihren Stempel aufdrückte.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.