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  24.10.2023 •     Spieltechnik


Leimens und Nußlochs Badenliga-Frauen liefern sich ein packendes Derby mit glücklichem Ende für die KuSG – Rot-Malscherinnen siegen ohne Torfrau – Männer des TSV landen kleinen Coup in Viernheim – Knielingen verpasst einen Big Point – Birkenauer Frauen stark in Form

Karlsruhe. (bz) Solche Spiele lassen keine Wünsche offen. Bis in die Schlusssekunden war nicht abzusehen, wer das Derby der Frauen-Badenligisten KuSG Leimen und SG Nußloch für sich entscheiden würde. „Es war ein offener Schlagabtausch, in dem wir das bessere Ende für uns hatten“, pustete Matthias Hambrecht tief durch. Leimens Trainer durfte mit seinen Spielerinnen den 26:25-Heimsieg ausgiebig feiern.

Danach sah es am Anfang überhaupt nicht aus. „In den ersten 15 Minuten hatten wir keinen Zugriff“, so Hambrecht zum zwischenzeitlichen 2:8-Zwischenstand. Eine doppelte Zwei-Minuten-Strafe für Nußloch leitete die Wende ein und nach 40 Minuten führte die KuSG sogar mit 19:15. Die Nussis steckten aber ihrerseits nicht und gingen noch einmal in Führung, bevor die Leimenerinnen zum erfolgreichen Schlussspurt ansetzten.

Ein bisschen zu spät haben die Frauen der TSG Wiesloch in ihr Heimspiel gegen den TV Brühl gefunden. „Wir haben zu viele Bälle weggeworfen und uns das Leben somit selbst schwergemacht“, sagte Noah Bausch zur 25:26-Niederlage. Zwischenzeitlich lag seine TSG mit 16:23 im Hintertreffen (46. Minute). Danach drehten die Gastgeberinnen auf und kamen Tor um Tor heran.

In den verbleibenden sechs Minuten hatten sie sogar einen 5:0-Lauf, allerdings reichte es nicht mehr, um auszugleichen. „Wenn das Spiel 61 Minuten gedauert hätte, hätten wir es um herumgerissen, weil wir zum Schluss gezeigt haben, was für einen guten Handball wir spielen können“, so Bausch.

Zwei ganz wichtige Punkte hat der TSV Rot-Malsch von der HG Königshofen/Sachsenflur entführt – und das ohne Torfrau. Der ausgedünnte TSV-Kader, es standen lediglich acht Spielerinnen auf dem Spielberichtsbogen, hatte dennoch den längeren Atem. Über ein 11:11 zur Pause, entschieden die Rot-Malscherinnen die Partie im zweiten Abschnitt für sich. Beim Endergebnis von 29:25 hatte Mara Müller einen maßgeblichen Anteil mit ihren zwölf Toren. Neben Celine Ungerer natürlich. „Sie hatte 13 Paraden, das ist phänomenal“, freute sich TSV-Trainer Arndt Heinemeier über die Aushilfstorhüterin und zeigte sich begeistert von seiner Mannschaft, „ich bin einfach nur unheimlich stolz.“

Die HSG St.Leon/Reilingen II wehrte sich nach Kräften gegen die HSG Walzbachtal, konnte die vierte Saisonniederlage aber nicht verhindern. Für die Gäste bedeutete das 22:26 (12:11) den ersten Sieg im Duell der beiden im Vorfeld noch komplett erfolglosen Teams.

Eine Geduldsprobe lieferten sich die SG Heidelsheim/Helmsheim und des TSV Rintheim. Weniger als ein Tor in zwei Minuten fiel im Schnitt und daher waren Torerfolge um einiges wichtiger, als in einer Partie mit einem „normalen“ Schnitt. Den Rintheimerinnen genügten deshalb magere 15 Törchen, um dennoch die Platte als Sieger zu verlassen. 15:14 (8:6) hieß es am Ende für den TSV.

Nicht den Hauch eines Zweifels ließ der TSV Birkenau in seinem Gastspiel beim TV Brühl aufkommen. Dem Spitzenreiter spielte vermutlich auch der Fakt in die Karten, dass die Brühlerinnen keine 48 Stunden zuvor bei der TSG Wiesloch antreten mussten und vielleicht etwas müde waren. Schon früh setzten sich die Birkenauerinnen am Sonntag ab und siegten über ein 14:10 zur Pause letztlich abgeklärt mit 29:18.

Mit einem 33:25-Heimsieg haben sich die Badenliga-Männer der TSG Wiesloch im Aufstiegskampf zurückgemeldet. „Der 15:5-Lauf zwischen Minute 35 und 54 war entscheidet“, sagte TSG-Trainer Michael Peitz. Er freute sich außerdem, dass seine Mannschaft ohne etatmäßigen Innenblock auskam: „Da mussten wir ganz schön improvisieren.“

Ein Remis in der Fremde ist für die TSG Germania Dossenheim in erster Linie ein Punktgewinn. „Oliver Komarek, Nicolai Elfner, Lukas Jünger und Dominic Elfner im Tor ragten heraus“, sagte Christopher Körner. Der TSG-Trainer freute sich besonders über den Endspurt, vier Sekunden vor der Schlusssirene markierte Jünger den umjubelten 27:27-Endstand bei der HSG Ettlingen.

War das die Wende zum Besseren? Der Punktgewinn beim 24:24 (9:11) in Viernheim ist für den TSV Rot-Malsch ein Erfolg, dem Spielverlauf nach zu urteilen ist aber mehr drin gewesen. 40 Sekunden vor Schluss brachte Raphael Thome die Gäste mit 24:22 in Front. Viernheims Steven Beck besorgte mit einem Doppelpack den Endstand.

Völlig ungefährdet und in der Höhe ganz sicher nicht zu erwarten hat der TV Hardheim beim TV Friedrichsfeld gewonnen. Das 34:18 (15:8) ist ein dickes Ausrufezeichen. Im Prinzip ist die Vorentscheidung schon in der 14. Minute gefallen, als Janis Erbacher das 8:2 erzielte. Seine Mannschaftskollegen Jannik Huspina (8) und Robin Steinbach (6) trafen am häufigsten.

Die Handball Wölfe Plankstadt haben ihren Aufwärtstrend mit dem 30:25-Heimsieg gegen den TSV Knittlingen bestätigt. Julian Maier überragte mal wieder und steuerte 13 Treffer aus dem Feld heraus bei. Knittlingen steht nach fünf Partien mit 3:7-Punkten trotzdem im Soll und kann auf diese Bilanz aufbauen.

Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die SG Heddesheim der Topfavorit auf die Meisterschaft ist. Im Derby gegen den keinesfalls schlecht einzuschätzenden TSV Birkenau überzeugten die Löwen auf ganzer Linie. 36:26 (21:11) hieß es nach 60 einseitigen Minuten für den verlustpunktfreien Tabellenführer.

Der TV Knielingen hat einen Big Point verpasst. Lange Zeit sah es nach zwei Punkten im Heimspiel gegen die SG Pforzheim/Eutingen II aus. Am ehesten nach der 12:7-Führung (19.). Dieses Polster war bis zur Pause beinahe komplett aufgebraucht (16:15). Im zweiten Abschnitt wog die Partie hin und her, ehe die Gäste ab der 50. Minute einen Gang hochschalteten. Mann des Tages war Pforzheim/Eutingens Torsten Anselm mit 13 Treffern beim 33:30-Auswärtssieg seiner SG.

Die Verbandsliga-Frauen des TV Edingen bleiben auf dem Gaspedal. Beim HC Mannheim-Vogelstang fuhren sie am Samstagabend einen nie gefährdeten 35:25-Sieg ein. Von Beginn an zogen Sarah Offenhäuser (11) und Co. konsequent davon und haben sich mit 7:1-Punkten fürs Erste oben festgesetzt.

Für den TV Schriesheim endete die Auswärtsfahrt zur TG Neureut weniger schön. 23:30 (9:16) unterlag der TV dem nach wie vor verlustpunktfreien Spitzenreiter. Die ersten Punkte fuhren dafür die Rhein-Neckar Löwen ein. Dem 24:20 (12:7) gegen die TG Pforzheim II lag eine geschlossen starke Mannschaftsleistung zugrunde.

Die Turnerschaft Mühlburg muss diese Saison sehr leidensfähig sein. Das 12:29 (4:11) gegen den TSV Rintheim II war die dritte hohe Niederlage im dritten Spiel. Rintheims Zweite steht mit 4:4-Zählern dagegen ganz ordentlich da.

Es läuft ganz und gar nicht für die Verbandsliga-Männer der SG Nußloch. Bei der HSG Weschnitztal kassierte die SG mit 27:32 (11:18) die dritte Niederlage im fünften Spiel. Den wurfgewaltigen Luca Köck und Christian Buse, beide trafen je zehnmal, fehlten treffsichere Unterstützer an ihrer Seite. Weschnitztal stellte dagegen neun verschiedene Torschützen.

Es ist wie verhext bei der HSG St.Leon/Reilingen. Gegen den TV Eppelheim führte das Schlusslicht über weite Strecken und drei Minuten vor Schluss schien eine Niederlage bei 25:24-Führung fast vom Tisch. Doch es sollte kein eigenes Tor mehr gelingen und die Eppelheimer trafen selbst zweimal zum 25:26-Endstand.

Man könnte es eine Pflichtaufgabe nennen, die der TV Germania Großsachsen II am Samstagabend gegen den TSV Rintheim erfüllt hat. Wenn man nämlich die hinteren Ränge weit von sich weghalten möchte, sind Heimspiele gegen Kontrahenten aus der gleichen Tabellenregion gleich doppelt wichtig. Das 35:30 (17:16) hat jedenfalls für strahlende Gesichter in Saase gesorgt. Auf die Rintheimer wartet kommenden Samstag so eine Pflichtaufgabe.

Er ist endlich da und die Freude ist entsprechend groß bei der SG Odenheim/Unteröwisheim. Die Rede ist vom ersten Saisonsieg des Neu-Verbandsligisten, der am Sonntag einen traumhaften Nachmittag gegen die TG Eggenstein erwischte. Keinesfalls als Favorit angetreten, spielte die SG aber wie einer und brannte ein regelrechtes Offensivfeuerwerk ab. Zum Mann des Tages schwang sich Lukas Hilpp mit sensationellen zwölf Toren beim 43:36-Heimsieg auf.

Der 25:23-Sieg des TV Ispringen beim HSV Hockenheim darf durchaus als Big Point bezeichnet werden. Marvin Morlock marschierte bei den Gästen, die ab der 14. Minute durchgängig in Führung lagen, mit zehn Treffern vorneweg.

Das 23:23 (10:6) zwischen dem TSV Buchen und der HSG Walzbachtal ist ohne Frage ein Punktgewinn für die Gäste. Eine Viertelstunde vor Schluss führte der TSV mit 19:14 und hatte den Walzbachtaler Angriff ordentlich im Griff. Je näher die Sirene rückte, desto mehr kamen die Gastgeber jedoch ins Wanken und büßten Tor um Tor ein. Jakob Trumpfs Treffer 20 Sekunden vor Schluss brachte den umjubelten Ausgleichstreffer zum Endstand für die HSG.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.