Türchen 07 - BHV Adventskalender
  07.12.2021 •     Adventskalender


Interview mit Marion Laupp.

Neben den Verlosungen möchten wir auch wichtige Themen in unserem Adventskalender unterbringen. Dieses Jahr haben wir ein Interview mit unseren Gleichstellungsbeauftragten Marion Laupp geführt.
Hier hinter dem 7. Türchen erfahrt ihr, warum das Thema so wichtig ist und was man tun kann. 

Marion, du bist als Gleichstellungsbeauftragte für den BHV und für den Bezirk RNT zuständig. Welche Aufgaben umfasst dein Amt?
In erster Linie besteht meine Aufgabe darin eine vergleichbare Ebene zwischen allen Geschlechtern zu schaffen. Ebenso wie in anderen Bereichen sollte die Gleichstellung von männlichen, weiblichen oder divers im sportlichen Genre genauso Anklang finden, damit keine Benachteiligung erfolgt. Und dafür möchte und darf ich Sorge tragen.  Des Weiteren beinhaltet Gleichstellung aber auch „Inklusion“! In einer inklusiven Gesellschaft sind alle Menschen willkommen und niemand wird ausgegrenzt. Gerade der Umgang mit den schwächsten Mitgliedern einer Gesellschaft, wie Kindern, älteren Menschen sowie Menschen mit Behinderungen oder Krankheiten ist wichtig.

Gleichstellung ist ein wichtiges Thema, das in allen Bereichen eine Rolle spielt. Was bedeutet für dich Gleichstellung?
Für mich bedeutet Gleichstellung sehr viel, da ich bereits viele Teile der Welt bereist habe und immer wieder starke Unterdrückung des weiblichen Geschlechts beobachten musste. Im Umgang mit Menschen mit körperlichen und/oder geistlichen Behinderungen sind uns allerdings viele andere Länder im normalen Leben weit voraus. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen und Menschen mit Behinderungen sind eine Schande und werden weggeschlossen oder sogar verstoßen - das darf nicht sein! Und daher ist es mir ein besonderes Bedürfnis diese Unterschiede gerade im sportlichen Segment aus unserem Teil der Welt zu schaffen.

Auch im Sport ist Gleichstellung immer wichtiger geworden. Wie rätst du Vereinen, das Thema möglichst gut umzusetzen?
Hierfür  gibt es nur ein Wort: Toleranz. Warum es überhaupt noch Unterschiede in unserer ganzen Gesellschaft gibt, weil es an Toleranz fehlt. Warum sollte beispielsweise eine Frau nicht alle Fähigkeiten eines Mannes beherrschen. So ist es für mich auch keine große Überraschung, dass langsam immer mehr Frauen in die Führungsriege aufsteigen und die sogenannte Frauenquote ansteigt. Und auch im Sport können Frauen die Aufgaben einer Abteilungsleiterin oder gar in der Vorstandschaft mindestens genauso gut erfüllen wie ihre männlichen Kollegen.  

Was bewegt dich, dich für Gleichstellung einzusetzen?
Wie bereits bei Frage 2 geschrieben, habe ich viele Länder bereist, die lange nicht so tolerant mit den Geschlechtergruppen umgehen. Und wenn beginnen, dann doch im eigenen Land bzw. im eigenen Umfeld und bei dem was man liebt. So war ich auch fast 30 Jahre als Schiedsrichterin tätig und habe das ein oder andere Mal erleben dürfen, mit welchen Kommentaren man als weiblicher Schiedsrichter zu kämpfen hat. Sätze wie zum Beispiel:“ …geh doch zurück an den Herd“ oder „…geh lieber Socken stricken“! Erst mit überzeugender Leistung und einem selbstbewussten Auftreten konnten diese Kommentare im Keim erstickt werden.

Mit Blick auf die Zukunft: Was erhoffst du dir, was sich in der Zukunft innerhalb der Gleichstellung ändert?
Ich wünsche mir ein schönes und gutes Miteinander, gerade im Handballsport, was für uns alle meistens ein Hobby ist. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass in absehbarer Zeit immer mehr weibliche Kollegen Einzug in verantwortungsvollen Posten halten. Und mit der oben angesprochen Toleranz lässt sich mein Wunsch auch verwirklichen.