Special 11/21: Duales Studium an der iba

  31.10.2021    BHV Special
Sportmanagement dual studieren.

Am 01.04.2019 startete die offizielle Zusammenarbeit zwischen der iba und dem Badischen Handball-Verband. Damals kam die erste duale Studentin, Sarah Rettig, zum BHV. Mittlerweile gibt es drei Duale Studenten mit Jannis Kosla und David Nist, die am 01.10.2021 ihr Studium begonnen haben. Dies haben wir zum Anlass genommen, das Studienkonzept und die iba selbst genauer vorzustellen. Zusätzlich haben wir hier für euch einige Stimmen zum dualen Studium eingefangen.

Die iba stellt sich vor

Die iba | Internationale Berufsakademie wurde 2006 gegründet und hat sich bis heute zu Deutschlands größtem Bildungsanbieter für duales Studium entwickelt. Als Experten für duales Studium fokussieren wir uns auf die optimale Verknüpfung von Theorie und Praxis und bieten hierfür mehr als 30 verschiedene duale Studienprogramme aus den Bereichen Management, Soziales, Gesundheit und Technik an unseren 11 Studienorten deutschlandweit an. Gemeinsam mit unserem Netzwerk aus insgesamt 7.000 Partnern bilden wir motivierte und qualifizierte Nachwuchskräfte aus. Das duale Studium erweist sich dabei als absoluter Gewinn für Unternehmen und Studierende.

Wir sind stolz auf die erfolgreiche und langjährige Zusammenarbeit mit dem Badischen Handball-Verband. Aktuell bereiten wir gemeinsam drei dual Studierende auf das Berufsleben vor. Der duale Bachelorstudiengang BWL | Sportmanagement ist dabei nicht nur zukunftsfähig, sondern im hohen Maße zukunftsrelevant durch Tradition, Leidenschaft und Gemeinschaftswerte. Im innovativen Modell der geteilten Woche verbringen die Studierenden jede Woche zwei feste Studientage an der iba und bis zu drei Praxistage beim BHV. Theoretisch erlernte Studieninhalte und Managementkompetenzen können so direkt zur Lösung unternehmensbezogener Problemstellungen herangezogen werden. Die Studierenden werden außerdem von Beginn an kontinuierlich in die betrieblichen Abläufe des BHV eingebunden und übernehmen feste Aufgaben im Team.

„Verband und iba wissen, dass Erfolg das Ergebnis von persönlicher Entwicklung ist, und wir nutzen diese Motivation, um die Qualität der Zukunft unserer dual Studierenden zu steigern. Oder in Anlehnung an Arnold Schwarzenegger: Es sind die letzten drei oder vier Wiederholungen, die unser Gehirn (umgangssprachlich oft als Muskel bezeichnet, den es zu trainieren gilt) unter Schmerzen bzw. Anstrengungen wachsen lassen und uns gemeinsam zum Champion machen.“
Prof. Dr. Thomas Metzner, wissenschaftlicher Studienortleiter BWL in Heidelberg

Erfahrungen des Badischen Handball-Verbands

„Die Zusammenarbeit mit der iba stellt für den Badischen Handball-Verband einen absoluten Mehrwert dar. Vor allem in der Sportbranche ist es von großer Bedeutung, auf ganzjährliche Unterstützung zurückgreifen zu können. Nicht nur für uns als Verband stellt das Modell der geteilten Woche einen klaren Vorteil dar, auch unsere dual Studierenden erhalten so einen optimalen Einblick in unser Verbandsleben – von der Vorbereitung bis hin zur Umsetzung einer Spielsaison, von Aus- und Fortbildungen und von Lehrgangsmaßnahmen für Auswahlspieler. Dieser Rhythmus ermöglicht uns, die Arbeitskapazität auf der Geschäftsstelle ganzjährlich optimal zu steuern. Gemeinsam mit der iba bereiten wir die dual Studierenden auf das Berufsleben vor. Das Zusammenspiel der theoretischen Ansätze im Vorlesungsraum und der praktischen Umsetzung im Büro trägt sowohl für die iba, für uns als Unternehmen wie auch für die Studierenden Früchte.“
Ramona Müller, Geschäftsführerin des Badischen Handball-Verbands

„Nach dem Abi kommt bei vielen die große Frage: Studium oder Arbeiten. Für mich war schnell klar, dass ich zwar gerne einen Uniabschluss hätte, aber nicht die geborene Studentin bin. Ich verstehe Sachen viel besser, wenn ich sie aktiv anwenden kann. Diese Möglichkeit bietet ein Duales Studium. Im Normalfall würde das heißen, dass ich drei Monate im Betrieb bin und drei Monate in der Uni. Als ich von dem Konzept der geteilten Woche an der iba gehört habe, war ich direkt begeistert. Es bietet mir die Möglichkeit, auch langfristige Projekte auf der Arbeit zu bekommen. Ich könnte mir kein besseres Studienmodell vorstellen.“
Sarah Rettig, Duale Studentin im fünften Semester beim Badischen Handball-Verband

„Ich hoffe, das dort Gelernte schnell bei meinem Praxispartner, dem Badischen Handball-Verband, anwenden zu können und mich so in verschiedenen Lebensbereichen weiterzuentwickeln. Auf die iba bin ich online bei meiner Suche nach einem geeigneten Studienplatz gestoßen. Nach kurzem Kontakt mit einem der Ansprechpartner*innen namens Heiko Langhammer, informierte ich mich weiter. Schnell war ich von dem System der hybriden Lehre überzeugt. Die Bewerbung konnte ich über das sogenannte „Praxispartnerportal“ der iba direkt auch an den BHV weiterleiten und mich so perfekt aufstellen. Seither blicke ich ehrgeizig und voller Vorfreude auf die kommende Zeit und den neuen Lebensabschnitt.“
David Nist, Dualer Student im ersten Semester beim Badischen Handball-Verband

„Besonders gut hat mir das Modell der geteilten Woche gefallen, da ich es praktischer finde, 2 Tage die Woche an der Uni zu sein und 3 an der Geschäftsstelle, als mehrere Monate nur zu lernen oder nur zu arbeiten. So hat man immer eine Abwechslung und ist immer mit eingebunden, ohne den Anschluss von einem Bereich in den anderen zu verlieren. Aufmerksam auf die Uni bin ich durch das Internet geworden, während ich nach einem dualen Studium gesucht habe. Außerdem habe ich auch eine Empfehlung durch einen Bekannten bekommen, was mein Interesse noch mehr geweckt hat. Von der iba erhoffe ich mir, Spaß am Lernen und neues aufnehmen vermittelt zu bekommen und den Stoff, den wir beigebracht bekommen, bestmöglich in der Praxis hilfreich anwenden zu können und aufgrund des Unterrichts und der Vorlesungen in Arbeitsschritten im Unternehmen nachvollziehen zu können.“
Jannis Kosla, Dualer Student im ersten Semester beim Badischen Handball-Verband

Neben dem Badischen Handball-Verband kooperieren regelmäßig andere Fachverbände oder auch Vereine mit der iba. Um zu erfahren welche Firmen aktuell auf der suche nach neuen dualen Studenten sind, müsst ihr euch hier auf dem Karriereportal der iba anmelden.

Ein Text von Ulrich Semblat, Dipl. SpOec. univ., Dozent & Ehrenvorsitzender des Berufsverbandes der Deutschen Sportmanager VSD e.V.

Ist Sportmanagement zukunftsfähig?

Um diese Frage zu beantworten, möchte ich zunächst die zwei zentralen Wege eines Sportmanagers aufzeigen. Der Weg No.1 ist der Weg des aktive Sportkonsums. Der Weg No. 2 beschreitet den passiven Sportkonsum.

Auf dem ersten Weg sind Sportmanager verantwortlich für den sportlichen Erfolg von Teilnehmern und Sportlern in Bewegungsprogrammen. Das kann der Breitensportverein, das kommerzielle Fitness-Studio, die Tanzschule, die Kletterhalle etc. sein. Im Marketing wird hier vom Sportlermarkt gesprochen. Auf dem zweiten Weg sorgen Sportmanager für den sportlichen Erfolg von Einzelsportler und Mannschaften in Wettkämpfen, für die Zuschauer bereit sind Tickets, Sendezeit, Merchandise Artikel etc. kaufen. Diese Tätigkeiten fokussieren sich auf den Zuschauermarkt. An den Zuschauern sind werbetreibende Unternehmen interessiert ihre - in der Regeln nicht-sportliche - Produkte zu vermarkten. Dies geschieht über Namingrights, Sponsoring & Co. Hier das Sportmanagement bzw. die Autoren wie Hermans, Riedmüller, Nufer (2012, S.11) Folgemärkte.

Die Frage der Zukunftsfähigkeit kann infolge anhand der drei Märkte beantwortet werden.
Der Sportlermarkt: Untersuchungen zeigen, dass richtige gestaltete Bewegung (= aktiver Sportkonsum) das physische und psychische Wohlbefinden steigert und das in jedem Lebensalter. Eine Bildungs- und Arbeitswelt, die immer weniger Bewegung beinhaltet (Computerarbeit, KI und Robotik lässt grüßen) braucht den intelligent gestalteten aktiven Sport. Die Aspekte Gemeinschaft, Geselligkeit und gemeinsame Wertesysteme insbesondere in Sportvereinen ist ein Gegenpol zur immer anonymer werden Gesellschaft. Kurzum: Eine moderne zukünftige Gesellschaft kann gar nicht auf aktiven Bewegungssport verzichten - egal in Non-Profit-Organistionen (Verein, Verband & Co) oder in For-Profit-Organisationen (Fitness-Studio, Kletterhalle, Tanzschule & Co). Zusätzlich liefert dieses Arbeitsfeld durch Jugend- und Nachwuchsarbeit, die Talente für den Spitzen- und Profisport! In anderen Worten Spitzen- und Profitsport braucht Breitensport.
Der Zuschauermarkt und die Folgemärkte: In einer Netflix- und Mediathekenwelt, in der alle medialen Inhalte jederzeit abrufbar sind, fehlt ein zentrales Momentum: Die „echte“ Ergebnisüberraschung. James Bond & Co sind bis zu einem gewissen Grad durchschaubar oder zumindest nicht „echt“. Wenn der FC Bayern München auf dem BVB trifft, wissen die Zuschauer und Fan nicht das Endergebnis. Sie kennen nicht die Dramaturgie und fiebern 90 Minuten und mehr dem Ergebnis entgegen und manches Sport- und Fußballwunder von keinem Drehbuchautor besser geschrieben werden können. Und egal wie es ausgeht, am Ende steht LEIDENschaft, die übrigens auch im Sportlermarkt zu finden ist. Hier eine persönliche Hypothese: In 50 oder 100 Jahren wird es kein Facebook mehr geben bzw. belanglos sein, aber der FC Bayern München und all die anderen Sportvereine und ProfiClubs habe das Potential durch Tradition eine Orientierung und Anker zu geben - in einer immer schneller werden Gesellschaft und noch in 50 oder 100 Jahren relevant zu sein.

Zwischenfazit: Sportmanagement ist nicht nur zukunftsfähig, sondern im hohen Maße Zukunftsrelevant durch Tradition, Leidenschaft und Gemeinschaftswerten.

Ist ein Duales Studium im Bereich des Sportmanagement zielführend? Durch Beantwortung der Zukunftsfähigkeit, wird automatisch die Zielgestaltung untermauert, denn wer möchte in ein Berufsfeld einsteigen, das nicht zukunftsfähig wäre. Erfolg ist gesteckte Ziele erreichen. Die gesteckten Ziele (Gehalt, Arbeitsfreude, Teamarbeit, Kreativität, Wertsystem etc.) können nur individuell beantwortet werden. Dazu benötigt es eine entsprechende Beratung, die an dieser Stelle nicht geleistet werden kann.

Persönlich halte ich ein Duales Studium für sehr sinnvoll. Die Kombination von Theorie und Praxis führt zu eine höheren Erkenntnisgewinn und damit zur mehr Persönlichkeitsentwicklung. In der heutigen Bildung geht es nicht um Information - die kann jeder im Internet finden - sondern um Dialog, Orientierung und Kontextverständnis. Deshalb JA ein Duales Studium macht Sinn, trotzdem viele Wege führen nach Rom und welcher Weg für wen sinnvoll ist kann nur die Person entscheiden.

Ist es gut, wenn Sport-Deutschland „doof“ wird? Ein befreundeter Professor sagte vor Kurzem „Deutschland wird sport-doof“ und meinte damit die fast unerträgliche Dominanz des Fußballs in unserem Lande. Es ist richtig, dass Fußball eine tolle Sportart ist - ohne Frage! Aber es gibt ganz viele andere tolle Sportarten Basketball, Leichtathletik, Eishockey, Golf, Triathlon und natürlich Handball. Tipp: Schauen Sie - falls noch nicht geschehen - den Film Projekt Gold an (Dokumentation der Handball WM 2007 in Deutschland), dann wissen Sie wie toll diese Sportart - Leidenschaft pur! Deshalb ein Plädoyer für Sportarten außerhalb des Fußballs.

Tipp für junge Sportmanager am Anfang der Karriere, die im Fußball arbeiten wollen. Eine kurze Marktanalyse: Je nach Perspektive sind die ersten drei Ligen im Fußball für Sie als Arbeitgeber interessant. Aber wieviel Mitbewerber haben das gleiche Ziel und sind bereit für die Leidenschaft, geringeres Gehalt und höhere Arbeitszeiten den Job zu machen. Das kommt auch in anderen Sportligen/-arten vor, aber in keinem anderen Sport ist die Bewerberdichte so hoch.
Aber: Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. Gehen Sie Ihren Weg egal in welcher Sportart oder außerhalb des Sports.



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