Mit einem Kantersieg in die Zwangspause
  02.11.2020 •     Bezirk Rhein-Neckar-Tauber


3. Liga Frauen: Die HSG St.Leon/Reilingen liefert eine exzellente Vorstellung am Sonntagnachmittag – 34:19 (17:9) gegen TV Möglingen

Reilingen. (bz) Jeder Punkt ist einer gegen den Abstieg. Mit dieser Parole starteten die Drittliga-Frauen der HSG St.Leon/Reilingen das Unternehmen Klassenerhalt nach dem Aufstieg aus der BWOL. Drei Spieltage später und unmittelbar vor der Corona-Zwangspause steht die HSG fast schon sensationell auf Rang eins mit 5:1 Zählern und einem Torverhältnis von Plus 25.

Der neueste Coup ist der 34:19-Sieg am Sonntagnachmittag gegen den TV Möglingen in der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle gewesen. Es sollte ein Start-Ziel-Sieg aus dem Lehrbuch werden. Paula Lederer besorgte die ersten beiden Treffer für die HSG nach 38 Sekunden und knapp zweieinhalb Minuten. Die 2:0-Führung bildete die Grundlage, um über den kompletten Spielverlauf in Führung zu bleiben.

„In Summe bin ich natürlich zufrieden, die Abwehr hat sehr gut gepasst und im Angriff muss ich heute Paula Lederer herausheben“, sprach St.Leon/Reilingens Trainer seiner neunfachen Torschützin ein Sonderlob aus. Getragen von ihren Toren setzten sich die Einheimischen kontinuierlich ab und waren zur Halbzeit bereits nahezu uneinholbar mit 17:9 enteilt. Die Möglingerinnen hatten der konsequenten Spielweise der HSG nichts entgegenzusetzen, spätestens mit dem 24:13 durch Lena Peribonio (40. Spielminute) war die Begegnung entschieden. Trotz des deutlichen Spielstands und einigen personellen Wechseln, setzte sich die Kuhn-Sieben in den letzten zehn Minuten noch weiter ab und schoss auf diese Weise den deutlichen 34:19-Heimsieg heraus. „Ich will nicht sagen, dass es entspannt gewesen ist, aber ich heute nie das Gefühl, verlieren zu können“, verriet der Trainer hinterher.

Die Vorgabe das vorerst letzte Spiel zu genießen und zu gewinnen ist somit erfolgreich in die Tat umgesetzt worden. Nun stellt sich die Frage, wann und wie es weitergehen darf mit dem Ligabetrieb. „Die Entscheidung vom DHB sieht vor, vorerst bis zum 15. November keinen Wettkampfsport auszuüben“, erklärte Kuhn, der am Sonntag mit seiner Mannschaft daher den Sieg noch einmal freudig ausklingen ließ und sich am Montag, zusammen mit seinem Trainerteam, direkt an die Arbeit gemacht hat, individuelle Trainingspläne zu entwerfen.

„Wir gehen mit gemischten Gefühlen in die Pause“, so der Coach, der auf eine schnelle Rückkehr in den Spielbetrieb hofft. Die Grundlage hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gelegt, der die Drittliga-Handballerinnen als Profis eingestuft. „Wenn der DHB das auch tut, müsste man die Gemeinde bitten, als Profis trainieren zu dürfen“, führte Kuhn die weiteren Schritte auf, die nötig wären, um zumindest den klassischen Handball-Trainingsbetrieb aufrechtzuerhalten.

Für die TSG Ketsch II hat es dagegen nicht sollen sein. Im Duell der beiden Bundesliga-Reserven gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen II lieferten die Bären einen aufopferungsvollen Kampf, der beim 23:24 (9:14) nicht belohnt wurde. Obwohl sie ständig zurücklagen, haben sie sich nicht entmutigen lassen und hielten stets den Kontakt. Angeführt von der treffsicheren Sara Goudarzi, die zehn Tore beisteuerte und dabei alle ihre sechs Siebenmeter verwandelte, schrammten die Ketscherinnen haarscharf an ihrem ersten Punktgewinn vorbei. Der couragierte Auftritt sollte jedoch eine gehörige Portion Selbstvertrauen dafür geben, wenn die Saison weitergeht.