Mit der Aushilfs-Torfrau zum Heimsieg
  19.03.2024 •     Spieltechnik


Wieslocherinnen schlagen Heidelsheim/Helmsheim klar – St.Leon/Reilingen gibt gegen Nußloch den Sieg aus der Hand – Heddesheim feiert einen immens wichtigen Heimsieg – Zwei verschiedene Halbzeiten zwischen Knittlingen und Friedrichsfeld

Karlsruhe. (bz) Ohne etatmäßige Torfrau, aber mit ganz viel Mut und Tempospiel überzeugten die Badenliga-Frauen der TSG Wiesloch auf ganzer Linie. „Wir Trainer sind sehr zufrieden, die Mannschaft hat über 60 Minuten voll durchgezogen und den Gegner somit kein Land sehen lassen“, sagte Noah Bausch zum 31:21-Sieg gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim.

Wieslochs Trainer musste im Vorfeld, wie vergangene Woche schon, auf der vielleicht wichtigsten Position überhaupt improvisieren. Da mit Katharina Fiala und Lotte Reupert die beiden Torhüterinnen ausgefallen sind, hütete dieses Mal Sina-Marie Golla den Kasten. „Sie hat sich nach nur einer Trainingseinheit super in die Mannschaft eingefügt“, freute sich Bausch über den starken Auftritt der Aushilfs-Torfrau.

Ohne Punkte musste sich der TSV Rot-Malsch beim 23:25 (10:11) auf den Nachhauseweg vom TV Brühl machen. Diese Partie fand bereits am Donnerstag statt. Nur drei Tage später endete für den TSV die englische Woche mit dem Heimspiel gegen den TSV Birkenau und da gab es die befürchtete Lehrstunde. 20:40 (8:19) endete der ungleiche Vergleich mit dem Spitzenreiter.

Den erwartet engen Spielverlauf bekamen die Zuschauer zwischen der SG Heddesheim und der HSG Walzbachtal zu sehen. Das Duell der beiden Tabellennachbarn war eines auf des Messers Schneide, mit dem glücklicheren Ausgang für die Heim-Sieben. 30:29 (12:10) siegte die SG, bei der Maike Korn mit elf Treffern zur besten Werferin des Sonntagnachmittags avancierte.

Unmittelbar nach den Wieslocher Frauen durften die Badenliga-Männer ihr Heimspiel bestreiten. Dabei bestätigten sie ihre zuletzt herausragende Form und schlugen die Handball Wölfe Plankstadt mit 29:27 (15:12). Auch, wenn das Endergebnis einen äußerst engen Spielverlauf vermuten lässt, lagen die Hausherren beinahe komplett mit ein paar Toren in Front. Großen Anteil daran hatte Alexander Sauer mit starken elf Toren.

„Es ging sehr intensiv zu“, sagte Michael Peitz und sprach dabei auch die beiden Disqualifikationen, je eine pro Team, in der Anfangsviertelstunde an. Als einen wichtigen Aspekt machte er, „den kleinen Zwischenlauf zum 15:12“, kurz vor der Pause aus.

Einen herben Rückschlag musste die TSG Germania Dossenheim beim TSV Birkenau hinnehmen (28:40) und den Konkurrenten somit an sich vorbeiziehen lassen. „Was die Einstellung betrifft, kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen“, sagte Christopher Körner. Der TSG-Trainer bescheinigte den Birkenauern, „eine starke Leistung. Sie waren einfach agiler und haben die Zweikämpfe besser geführt.“

Bis zur 20. Minute hielten die Dossenheimer gut dagegen. „Dann haben wir sechs Freie am Stück verworfen und Birkenau hat sich über seine erste und zweite Welle absetzen können“, fasste Körner die spielentscheidende Phase zusammen.“ Die TSG steht nun zwar am Tabellenende, der Coach hielt aber fest, „dass es sehr eng zugeht.“

Sämtliche Restzweifel beseitigt hat der TSV Rot-Malsch. Dabei fand der Tabellensiebte zu Beginn überhaupt nicht ins Spiel gegen die HSG Ettlingen. „Kein Tempo, kein Zugriff in der Abwehr und nicht an die Spielidee gehalten“, kritisierte Sebastian Thome seine Mannschaft. Der TSV-Trainer sah sich in der Folge bestätigt auf das 7:6-Überzahlspiel zu setzen und konstatierte: „Das wird bei uns sehr kritisch gesehen, aber wir machen das in vielen Teilen echt gut.“ Angetrieben von Maximilian Hornstein (11/4) hielt Rot-Malsch im zweiten Abschnitt kontinuierlich einen Drei-Tore-Vorsprung und gewann mit 25:22.

Zur Halbzeit deutete nichts auf eine derart dramatische Schlussphase hin. 15:22 stand es zu diesem Zeitpunkt aus Sicht des heimischen TV Hardheim gegen den TV Knielingen. Kurz nach Wiederbeginn sahen sich die Hardheimer sogar einem 16:24-Rückstand ausgesetzt (33.).

Das Spitzenteam ließ sich davon aber nicht verunsichern und drehte das Geschehen wenig später sogar in eine Führung mit 29:28 (49.). Zwar bäumten sich die Knielinger noch einmal auf (31:32), doch dann setzte sich der Favorit auf den letzten Metern durch. Henrik Bischof lief zu großer Form auf und erzielte drei seiner sieben Treffer in den letzten fünf Minuten. Somit war der 38:36-Heimsieg eingetütet. Mit Knielingens Lukas Metzger (9) sowie seinen Hardheimer Teamkollegen Janis Erbacher (9) und Fabian Serwinski (11/3) trafen drei Akteure noch häufiger als Bischof.

Einen Start-Ziel-Sieg legte der TSV Amicitia Viernheim bei der HG Oftersheim/Schwetzingen II hin. Über ein frühes 4:0 (5.) bauten die Südhessen ihre Führung nicht gleich weiter aus, sie ließen die HGO-Reserve aber auch nicht näherkommen und gewannen schließlich mit 40:33 (18:14), wobei Steven Beck (10/3), René Schunath (9) und Dominik Seib (8) den Löwenanteil hatten.

Hochspannung war bei den beiden sonntäglichen Nachmittagspartien angesagt. Zwei gänzlich verschiedene Halbzeiten bekamen die Zuschauer des Duells TSV Knittlingen gegen TV Friedrichsfeld zu sehen. Die Hausherren führten nach 30 Minuten scheinbar uneinholbar mit 16:8. Das hielt die ebenfalls abstiegsbedrohten Friedrichsfelder nicht davon ab, die große Aufholjagd zu starten.

All das mündete in das 25:26 für Friedrichsfeld 15 Sekunden vor Schluss durch den besten Werfer des Tagen, Justus Mehl (10/3). Immerhin hatten die Knittlinger in Person von Lucas Gerdon noch eine Antwort parat und retteten in der letzten Sekunde ein 26:26-Unentschieden.

Wer solche Spiele gewinnt, der wird am Ende Meister. Bei der SG Heddesheim wird zumindest niemand etwas gegen diese Aussage haben. Der Tabellenführer tat sich über 60 Minuten sehr schwer mit der SG Pforzheim/Eutingen II, weil selbige sich einfach nicht abschütteln lassen wollte. Deshalb blieb die vermeintliche Pflichtaufgabe für die Löwen bis in die letzten Sekunden hinein eine Zitterpartie. Das 25:24 (12:10) bedeutete aber zwei Punkte und weiterhin etwas Luft auf die Verfolger.

Relativ ungefährdet haben die Rhein-Neckar Löwen beim TV Schriesheim gewonnen. Dank des 28:22 (12:7) in fremder Halle rücken die Löwinnen in der Frauen-Verbandsliga ins vordere Mittelfeld. Einen Sahnetag erwischte dabei Lisa-Maria Salzer, die neun Treffer beisteuerte. Für die Schriesheimerinnen wird es im Saisonendspurt eine Herkulesaufgabe den neunten Rang noch einmal zu verlassen.

Angeführt von einer überragenden Laura Vetter (13) setzte sich der HC Mannheim-Vogelstang früh ab und erhöhte seinen Vorsprung gegen die Turnerschaft Mühlburg regelmäßig. Über ein 19:5 zur Halbzeit erreichten sie einen 39:16-Heimsieg.

Nichts für schwache Nerven war das Duell zwischen dem TSV Rintheim II und der TG Neureut. Letztlich behielten die Neureuterinnen knapp mit 28:26 (13:13) die Oberhand und nehmen weiterhin den dritten Rang hinter dem enteilten Führungsduo aus Edingen und Weinheim-Oberflockenbach ein. Kaum zu stoppen waren Annalena Schneider (8/3) und Kim Rudolf (7) von der TG, aber auch die Leistung von Rintheims Darja Pfeiffer (8/4) konnte sich sehen lassen.

Die Verbandsliga-Männer der HSG St.Leon/Reilingen haben gegen die SG Nußloch einen schon sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben. „Ich bin am Boden zerstört, es war sowas von unnötig und fast unfassbar“, sagte HSG-Trainer Martin Schnetz zum 20:24 (10:7). Kurz nach der Pause stand es sogar 13:7 für seine Sieben, die in Summe einfach zu wenige Tore warf. Schnetz sagte: „Mit 20 Toren zuhause gewinnst du kein Spiel.“

Für den TV Germania Großsachsen II endete die Auswärtsfahrt zum TSV Buchen ohne Ertrag. Dabei sah es zu Beginn noch recht ordentlich für die Saase-Reserve aus, da sie zwischenzeitlich mit zwei Toren führte – 6:4 nach elf Minuten. Im weiteren Verlauf bekam Buchen mehr und mehr Oberwasser und hatte die Partie zur Pause schon klar gedreht (17:12). Am Ende stand ein souveränes 36:26 für den TSV.

Nach drei Niederlagen in Folge hat sich der TSV Wieblingen eindrucksvoll zurückgemeldet. Dafür benötigte die Widmann-Sieben aber etwas Anlaufzeit gegen den TV Ispringen und eine Auszeit nach elf Minuten beim Stand von 3:7. Danach wirkten die Wieblinger wie ausgewechselt und legten prompt einen 6:0-Lauf zum 9:7 hin. Damit lief es und über ein 14:11 zur Pause warf der TSV einen ungefährdeten 35:23-Sieg heraus.

Letzte Woche wackelte der Spitzenreiter bereits beim 29:29 gegen die TG Eggenstein, diesen Samstag fiel die HSG Weschnitztal zum ersten Mal in dieser Saison. Beim TSV Rintheim musste sie eine äußerst knappe 28:29-Niederlage hinnehmen. Der alles überragende Mann des Abends trug ein Rintheimer Trikot und heiß Benjamin Westhauser (13/4).

Ein ganz dickes Brett musste der HSV Hockenheim bei der TG Eggenstein bohren. Der 11:14-Rückstand zur Pause ließ nichts Gutes erahnen für die Hockenheimer, die mit den Eggensteinern nicht wirklich zurechtkamen. Erst eine klare Leistungssteigerung in Durchgang zwei sowie ein extrem treffsicherer Sebastian Neumann (9) stellten die Weichen zum 29:23-Auswärtssieg.

Es war, mal wieder, ein Spektakel, das die SG Odenheim/Unteröwisheim bot. Beim Spitzenteam der HSG Walzbachtal legte die SG ihr gewohntes Tempospiel auf die Platte und hätte den Favoriten beinahe zu Fall gebracht. Letztlich wusste sich die HSG aber zu wehren und sammelte mit dem 35:34-Heimsieg zwei ganz wichtige Punkte im Rennen um Platz zwei ein.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.