Knittlingen macht die Liga spannend
  13.12.2022 •     Spieltechnik


Handball: Verbandsliga-Männer des TSV fügen HSG Ettlingen die erste Saisonniederlage zu – 17 Tore von Birkenaus Lenya Hanke – Packendes Remis zwischen den Badenliga-Männern aus St.Leon/Reilingen und Wiesloch

Karlsruhe. (bz) Wenn´s läuft, dann läuft´s. So dürften sich die Badenliga-Männer des TSV Rot-Malsch gerade fühlen. Die Schützlinge von Sebastian Thome bestätigten beim TV Friedrichsfeld ihre starke Form und brachten einen 27:26-Sieg mit nach Hause.

„Wir sind ruhig geblieben und haben am Ende zwar glücklich, aber verdient gewonnen“, sagte TSV-Trainer Sebastian Thome. Mit der Ausbeute vor der Winterpause ist er sehr zufrieden und führte weiter aus: „Die Mannschaft funktioniert, die Jungen kommen immer besser rein und die Fusion klappt auch immer besser.“

Zu keinem Zeitpunkt ließ sich die HSG St.Leon/Reilingen abschütteln, weshalb das 25:25-Unentschieden das verdiente Ergebnis im Derby gegen die TSG Wiesloch gewesen ist. „Ich bin sehr zufrieden und stolz, da sich meine Mannschaft das Remis redlich erkämpft hat“, sagte Martin Schnetz. Der HSG-Trainer musste mit einem dünnen Kader auskommen, für den Rückraum standen gerade einmal vier Spieler zur Verfügung.

Umso erfreulicher ist der Punktgewinn, zumal zehn Minuten vor Schluss die HSG noch mit 18:22 im Hintertreffen lag. In der Schlussphase ging es dafür drunter und drüber. Wieslochs Simon Van de Locht erzielte 29 Sekunden vor Schluss die Führung, die letzte Antwort des Tages hatte St.Leon/Reilingens Tim Anschütz zehn Sekunden vor der Sirene parat. „Beide Teams hätten gewinnen können“, schloss Schnetz sein Fazit.

Teuer hat sich die TSG Dossenheim gegen die SG Heddesheim verkauft, die 23:29-Niederläge hält sich absolut im Rahmen. Der Trainer fand dennoch reichlich Verbesserungspotenzial. „In der Anfangsphase waren wir nicht richtig präsent, was Heddesheim ausgenutzt hat, um davonzuziehen“, sagte Jörg Weber. Später in der zweiten Halbzeit sah er, „zu viele Fehler nach Ballgewinn im Gegenstoß. Positiv zu erwähnen: Anton Auperle mit sechs Treffern.

Der TSV Amicitia Viernheim ist in der Spitzengruppe angekommen. Der 39:21-Sieg bei der SG Leutershausen II hat die Südhessen auf Rang drei nach oben gespült. 16:8-Punkte lautet die derzeitige Ausbeute und die Form der letzten Wochen lässt darauf schließen, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist.

Der TV Hardheim 1895 musste sich ganz schön strecken, um gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen II seinen 32:28-Erfolg einzutüten. Zur Pause stand es „nur“ 17:16 für den Favoriten, der nach 42 Minuten sogar mit 21:23 im Hintertreffen lag. Gegen Ende konnten sich die Hardheimer allerdings auf ihre treffsicheren Akteure verlassen. Niklas Winter (9) sowie die je sechsfach erfolgreichen Jannik Huspenina, Philipp Ohlhaut und Janis Erbacher übernahmen erfolgreich Verantwortung.

Vehement stemmte sich der TSV Birkenau gegen die drohende Niederlage, letztlich genügte das aber nicht gegen einen überzeugenden Tabellenführer. 35:30 (19:14) siegte die SG Heidelsheim/Helmsheim beim TSV und sicherte seine Spitzenposition mit nunmehr 20:4-Zählern. Marco Kikillus (10) und Jonas Krepper (8) spielten groß auf.

In einer torarmen Begegnung hatte der Frauen-Badenligist KuSG Leimen das unglücklichere Ende auf seiner Seite. „Obwohl wir eine gute Abwehrleistung gezeigt haben, hat es nicht für zwei Punkte gereicht“, sagte Matthias Hambrecht zum 17:18 (9:10) bei der SG Stutensee-Weingarten. Der KuSG-Trainer meinte weiter zum letzten Pflichtspiel des Jahres 2022: „Im Angriff haben wir einfach zu viele Chancen liegen lassen.“

Eine brillante Angriffsleistung bescherte der HSG St.Leon/Reilingen II einen 36:26-Erfolg gegen die TSG Wiesloch. Bereits zur Pause war die Partie vorentschieden (21:12). Die Drittliga-Reserve brachte den Sieg ohne Probleme über die Zeit, wobei sich Lena Strifler (9 Tore), Beke Alberring (7) sowie Tabea Ernst (6) in den Vordergrund spielten. „Dass es am Ende so deutlich wird, war nicht zu erwarten, aber die Mädels hatten Spaß“, sagte HSG-Trainer Daniel Weinheimer.

Insgesamt vier vergebene Siebenmeter änderten nichts am 29:22-Sieg des TSV Rot-Malsch bei der HG Königshofen/Sachsenflur. Die Truppe von Arndt Heinemeier bestätigte somit den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen und hat sich zusätzlich ein angenehmes Polster auf die abstiegsgefährdeten Ränge verschafft. Celine Ungerer (8) und Mara Müller (7) ragten heraus. „Eine souveräne erste Halbzeit hat gereicht, um den dritten Sieg in Folge einzufahren“, sagte Heinemeier.

Die bereits erwähnte HGO hat die nicht zu unterschätzende Auswärtshürde beim TV Brühl mustergültig genommen. Die ersten 30 Minuten benötigte der Primus um in Fahrt zu kommen, aber nach der knappen 12:11-Führung zündeten Saskia Zachert (6) und Co. den Turbo im zweiten Abschnitt bis zum 28:22-Endstand.

Die SG Nußloch bleibt im Spitzenquartett der Männer-Verbandsliga. Der 30:28-Sieg bei der TG Eggenstein war ein wahrer Kraftakt. Bis zur 54. Minuten führte die TG nämlich nahezu durchgängig, es sah ganz nach einem Heimsieg aus. Doch dann schlug die Stunde der Nußlocher, die mit einem 6:2-Lauf ihren Erfolg unter Dach und Fach brachten. Christian Buse und Shendrit Rustemi waren mit je sieben Treffern die erfolgreichsten Torschützen.

„Wir haben wieder nur 24 Gegentore bekommen“, zeigte sich Matthias Bitz mit dem Auftritt seines TSV Handschuhsheim gegen den TV Germania Großsachsen II zufrieden. Das 38:24 (19:12) ist eine klare Angelegenheit gewesen, wobei beide Halbzeiten das exakt gleiche Ergebnis hatten. Elf Mehrfach-Torschützen unterstrichen die Handschuhsheimer Überlegenheit. Der TSV-Trainer hat dennoch einen Wunsch für die Zukunft: „Wir haben noch Luft nach oben was das Ausspielen von Situationen betrifft. Hier spielen wir oft zu kompliziert.“

Große Erleichterung beim HSV Hockenheim. Der 28:20-Sieg gegen die SG Stutensee-Weingarten hat im Abstiegskampf für etwas Erleichterung gesorgt. Mehr als die Hälfte aller HSV-Tore steuerten die je achtmal erfolgreichen Denis Kalabic und Philippe Schinke bei. Dem hatte die SG, die Vorletzter bleibt, nichts entgegenzusetzen.

Einen standesgemäßen 37:18-Sieg gab es für die HSG Walzbachtal gegen das Schlusslicht TGS Pforzheim II. Die TGS konnte mit ihrem dünnen Acht-Mann-Kader nichts ausrichten, bereits zur Pause war die Sache beim Stand von 17:4 durch.

Bis in die Schlusssekunden schnupperte der TV Ispringen an der Sensation. 34:33 (18:17) endete die hochdramatische Begegnung zwischen dem TSV Rintheim und Ispringen. Rintheims Benjamin Westhauser, mit zehn Toren bester Werfer des Abends, machte mit seinem 34:32 den Deckel drauf. Der TSV sichert damit seine gute Ausgangsposition mit 21:3-Punkten, Ispringen ist Zehnter (10:14).

Was für ein Spitzenspiel. Das Duell des TSV Knittlingen mit der HSG Ettlingen hielt alles, was es versprochen hatte. Rasanter, umkämpfter Handball, mit vielen tollen Toren und einigen Zwei-Minuten-Strafen.

Die Voraussetzungen waren eindeutig. Wenn Ettlingen einen Auswärtssieg würde holen können, wäre an der Spitze eine Art Vorentscheidung gefallen. Es kam anders, Knittlingen setzte sich hauchdünn mit 29:28 (15:15) und sorgt somit für ganz viel Spannung an der Verbandsliga-Spitze. Es war gleichzeitig die erste Saisonniederlage für die Ettlinger, die mit nun 21:3-Zählern punktgleich mit dem TSV Rintheim auf Rang zwei stehen. Knittlingen hat dank einer mehr ausgetragenen Partie und 22:4-Punkten vorerst die Tabellenführung übernommen.

Nichts zu holen gab es für die Verbandsliga-Frauen der Rhein-Neckar Löwen beim TV Schriesheim. 20:26 lautete das Endergebnis aus Löwinnen-Sicht. Sie haben damit ein negatives Punkteverhältnis (9:11), halten sich aber noch einige Zähler von den hinteren Rängen fern.

In dieser Deutlichkeit überrascht das Ergebnis zwischen der TG Neureut und dem TV Edingen dann doch. 14:28 (5:14) unterlag der Fünfte dem Zweiten. Eine furiose Anfangsphase brachte den Edingerinnen eine komfortable 12:3-Führung (24. Spielminute). Herausragend zeigte sich dabei Sarah Offenhäuser mit elf Toren.

Ebenso eindeutig verlief die Partie zwischen der TG 88 Pforzheim II und der Turnerschaft Mühlburg. Die Pforzheimerinnen sicherten ihren dritten Rang mit einem 39:16 über die Mühlburgerinnen. Louisa Bender trug sich neunmal in die Torschützenliste ein. Für die Turnerschaft gilt es die nötigen Zähler für den Klassenerhalt gegen andere Teams zu holen.

Der TSV Birkenau II nimmt diese Saison keine Gefangenen. Eine weitere Galavorstellung hat die Konkurrenz erneut das Fürchten gelehrt. 47:21 (27:9) hat der Spitzenreiter die SG Heidelsheim/Helmsheim geschlagen. Fast unglaubliche 17 Tore steuerte Lenya Hanke zum Erfolg bei.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.