Jetzt hilft fast nur noch ein Wunder
  08.04.2024 •     BHV-Verband , Spieltechnik


Ganz bittere Niederlage für St.Leon/Reilingen – Es läuft bei der SG Nußloch – Plankstadts Julian Maier überragt mit 18 Toren – Weschnitztal ist nicht mehr einzuholen

Karlsruhe. (bz) 2024 bleibt die TSG Wiesloch das Maß aller Dinge in der Männer-Badenliga. Am Samstag folgte gegen den TV Friedrichsfeld der nächste Sieg, das 35:28 (17:13) war nie wirklich in Gefahr und sorgt dafür, dass die Wieslocher im Schlussspurt sogar noch auf den dritten Platz nach oben klettern könnten.

Gegen einen mit dem sprichwörtlichen Messer zwischen den Zähnen angetretenen TSV Birkenau musste sich der TSV Rot-Malsch mit 25:32 (9:16) geschlagen geben. Schon nach vier Minuten lag die Heim-Sieben mit 0:4 zurück und musste früh erkennen, dass es kein guter Tag für sie werden würde. „Wir hatten viele junge Spieler im Einsatz, da drei Stammkräfte gefehlt haben“, sagte Sebastian Thome. Dem Gegner zollte er großen Respekt: „Birkenau hat bis zum Umfallen gekämpft und wir konnten es nach einem schlechten Start nicht mehr umbiegen.“

Vom Anwurf weg lief die TSG Germania Dossenheim der SG Heddesheim hinterher. Damit musste man beim Aufeinandertreffen des Schlusslichts und des Tabellenzweiten rechnen. Drei Zwei-Minuten-Strafen in den ersten sechs Minuten taten ihr Übriges, beim Stand von 1:6 (9.) war die Messe bereits gelesen. Vor allem Heddesheims Simon Reisig traf nach Belieben, er markierte sechs seiner zwölf Treffer in den ersten elf Minuten.

Der TSV Amicitia Viernheim hat sich aus dem Titelkampf verabschiedet. Einen anderen Schluss lässt die 26:28-Niederlage bei den Handball Wölfe Plankstadt nicht zu. Es hätte ein Sieg für die Südhessen sein müssen, um den nun vier Punkte enteilten Spitzenreiter TV Hardheim irgendwie noch einfangen zu können. Stattdessen spielten die Wölfe ihrer Heimstärke aus und durften sich dabei auf den überragenden Mann schlechthin verlassen. Julian Maier erzielte schier unglaubliche 18 Tore.

Der genannte Tabellenführer aus Hardheim hatte keinerlei Mühe mit der SG Pforzheim/Eutingen II. Das 36:22 (19:13) war ein von Beginn an hochkonzentrierter Vortrag des Primus, der sich mit fortlaufender Spieldauer kontinuierlich absetzte. Jannik Huspenina (8/4) und Thomas Withopf (7) gingen treffsicher voran.

Ein Remis, das beiden Teams nützt. 32:32 (17:18) trennten sich die HG Oftersheim/Schwetzingen II und die HSG Ettlingen. Somit hat sich jede der beiden Mannschaften um einen weiteren Zähler vom Tabellenende entfernen können. Trotz allem dürfte die Punkteteilung die Hausherren etwas mehr geschmerzt haben, schließlich lagen sie eine Viertelstunde vor Schluss mit 28:24 in Front und mussten den letzten Treffer des Tages zum Ausgleich hinnehmen.

Wie wichtig jener Punkt gewesen ist, zeigt der unerwartet klare Erfolg eines direkten Verfolgers. 35:24 (16:12) stand beim TSV Knittlingen gegen den TV Knielingen auf der Habenseite. Der TSV, bei dem Oliver Zeller (10) einen Sahnetag erwischte, schob sich damit am TV Friedrichsfeld vorbei auf den elften Tabellenplatz.

Obwohl der TSV Birkenau in der Frauen-Badenliga spielfrei gewesen ist, darf er sich nach diesem Wochenende als großer Gewinner fühlen. Grund dafür ist das 28:28 (16:14) seines härtesten Verfolgers TSV Rintheim gegen die HSG St.Leon/Reilingen II. Die HSG, deren erste Mannschaft in der 3. Liga spielfrei war, gab sich trotz durchgehenden Rückstands nie geschlagen und machte in den Schlussminuten in Person von Lena Magnus aus einem 26:28 noch den 28:28-Endstand.

Lange Zeit hielt die SG Nußloch gegen die HSG Walzbachtal nicht nur mit, sie führte kurz vor der Pause sogar mit 12:10 (29.). Von da an entglitt den Nussis aber binnen weniger Minuten, über die Halbzeit hinweg, die Partie. Nach 36 Minuten lagen sie mit 13:17 zurück, wovon sie sich bis zum 24:31-Endstand nicht mehr erholten.

„Da drei Rückraumspielerinnen urlaubsbedingt nicht zur Verfügung standen, war uns klar, dass es ein extrem schwieriges Spiel werden würde“, sagte SG-Trainer Eric Erles, der aber mit der ersten Halbzeit einverstanden war: „Nur haben wir es da verpasst, uns noch mehr zu belohnen.“

Das Endergebnis von 28:24 lässt auf einen engen Verlauf zwischen der siegreichen SG Heidelsheim/Helmsheim und der HG Königshofen/Sachsenflur schließen. Das ist aber nur der erste Eindruck. Zwischenzeitlich führte der Favorit mit 20:12 (38.) und hatte das Geschehen jederzeit im Griff.

Einen wahren Big Point hat der TV Brühl gelandet. Der 31:28-Sieg gegen die SG Heddesheim hat die Brühlerinnen auf den siebten Platz klettern lassen, ein beruhigendes Polster auf die hinteren Teams inklusive herausgeworfen. Den größten Anteil daran hatte Maike Röschel, die mit neun Treffern zur erfolgreichsten Schützin des Tages avancierte.

Hart gekämpft und doch verloren haben die Verbandsliga-Männer der HSG St.Leon/Reilingen beim TSV Rintheim. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir haben alles gegeben“, sagte Martin Schnetz zur 31:34-Niederlage seiner HSG. Dabei hielt sie über weite Strecken nicht nur gut mit, Mitte der zweiten Hälfte führte der Außenseiter sogar mit zwei Toren (24:22). „Am Schluss haben zwei, drei winzige Fehler dazu geführt, dass wir den Vorsprung nicht Hause bringen konnten“, sagte der HSG-Coach.

Die fulminante Aufholjagd des TSV Wieblingen blieb unbelohnt. 21:26 lag die Truppe von Marco Widmann fünf Minuten vor Schluss bei der TG Eggenstein zurück. Exakt drei Minuten später war es dem Spielertrainer vorbehalten das 26:26 zu erzielen. Dieser Aufschwung genügte aber nicht, um die Partie gänzlich zu drehen. Die Eggensteiner behielten die Nerven, Wieblingen unterlag unglücklich mit 27:28.

Der TV Germania Großsachsen II hat derweil die vermutlich allerletzte Chance auf den Klassenerhalt am Leben gehalten. 26:25 (16:11) siegte „Saase“ gegen die SG Odenheim/Unteröwisheim und steht nun wieder punktgleich nach Pluszählern mit St.Leon/Reilingen am Tabellenende.

Bei der SG Nußloch läuft es immer besser. Das 34:29 (14:14) gegen den TV Eppelheim ist der vierte Sieg in Folge gewesen und zum Lohn gibt es zum ersten Mal in dieser Saison ein ausgeglichenes Punktekonto (22:22).

Der Spielverlauf lässt nur einen Schluss zu. Das 26:26 beim TV Ispringen war ein gewonnener Punkt für den TSV Handschuhsheim. Zum einen lagen die Löwen fünf Minuten vor Schluss beinahe aussichtslos zurück (22:26), zum anderen hat eben jener eine Zähler gereicht, um den zweiten Rang zu verteidigen.

Die HSG Walzbachtal hält ihre Chancen auf die Vizemeisterschaft mit dem 32:28-Sieg gegen den HSV Hockenheim am Leben. Je ein achtfacher Torschütze auf beiden Seiten überragte dabei. Für Walzbachtal traf Yannick Neumann am besten, auf Hockenheimer Seite netzte Denis Kalabic gewohnt konstant. Entschieden war die Partie nach Neumanns 30:27 zwei Minuten vor Schluss.

Jetzt ist es auch rechnerisch durch. Die HSG Weschnitztal ist Verbandsliga-Meister. Der 29:23-Sieg beim TSV Buchen hat sämtliche theoretischen Restzweifel beseitigt. Mit nunmehr 40 Pluspunkten ist die HSG vier Spieltage vor Saisonende nicht mehr einzuholen. Die Feier am Samstagabend begann in Buchen und danach ging es zusammen mit den zwei Fanbussen zurück in die Heimat. Glückwunsch an Weschnitztal zu dieser grandiosen Saison.

In der Frauen-Verbandsliga spielten bis auf das Spitzenduo alle Teams am Samstagabend. Tabellenführer TV Edingen und der härteste Verfolger, die HSG Weinheim-Oberflockenbach, waren spielfrei.

In den übrigen Sporthallen blieben Überraschungen weitgehend aus. Die Rhein-Neckar Löwen siegten beim TSV Rintheim II ebenso souverän (21:15), wie die HG Saase bei der Turnerschaft Mühlburg (32:13).

Am nächsten kam der TV Schriesheim einem unerwarteten Ergebnis. Angeführt von der treffsicheren Anika Mackert (12/3) rückten die Schriesheimerinnen der TG Pforzheim II trotz zwischenzeitlichem Acht-Tore-Rückstand (21:29) zum Ende hin ganz schön auf die Pelle. Die Gäste aus der Goldstadt hatten es Amina Zoronjic (13/5) zu verdanken, dass sie die zwei Punkte mit nach Hause nehmen durften. Der TV unterlag mit 28:30.

Eine Überraschung gab es dann aber doch noch am Samstagabend. Mit dem HC Mannheim-Vogelstang siegte der Tabellensiebte gegen die drittplatzierte TG Neureut (33:24). Großen Anteil am sechsten Saisonsieg der Vogelstangerinnen hatten Jessica Glassl (9/4) sowie Laura Vetter (7).

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am kommenden Wochenende.