HSG-Männer kommen unter die Räder
  13.03.2023 •     Spieltechnik


St.Leon/Reilingen geht in Friedrichsfeld 26:43 unter – Pforzheim/Eutingen II und Viernheim lassen Federn – Handschuhsheim feiert einen Big Point in Eppelheim

Karlsruhe. (bz) Martin Schnetz fehlten fast die Worte. „Es war katastrophal und ich bin einigermaßen bedient“, sagte der Trainer der Badenliga-Männer der HSG St.Leon/Reilingen zur 26:43-Pleite seiner Sieben beim TV Friedrichsfeld. Bis auf die ersten 15 Minuten, als die HSG die Partie ausgeglichen gestalten konnte, wollte kaum etwas gelingen.

Vor allem das eigene Abwehrverhalten bereitete Schnetz Kopfzerbrechen. „Wir haben viele Zeitstrafen kassiert, waren immer einen Schritt zu spät und kamen mit dem siebten Feldspieler der Friedrichsfelder überhaupt nicht zurecht“, sagte er weiter. Das Harzverbot konnte nicht als Ausrede herhalten, schließlich erzielte St.Leon/Reilingen genauso viele Treffer wie im Hinspiel in eigener Halle beim 26:26-Remis. In den kommenden Wochen muss die Trendwende her, wie Schnetz versichert, „denn mit so einer Leistung wie in Friedrichsfeld steigen wir definitiv ab.“

Es bleibt dabei, die TSG Wiesloch ist in der heimischen Stadionhalle eine Macht. Am Samstagabend wies die Peitz-Sieben den Tabellendritten TSV Amicitia Viernheim in seine Schranken – beim 29:26 (14:13) stach das Kollektiv heraus. Neben Kevin Kleinlagel (7 Tore) trafen zehn Wieslocher, acht davon mehrfach. Gegen diese starke Breite im Kader fand Viernheim kein Gegenmittel und lief ab der 40. Minute durchgängig hinterher.

Der Samstag lief für den Spitzenreiter optimal und dabei spielte er erst am Sonntag. Neben Viernheim unterlag mit der SG Pforzheim/Eutingen II der zweite Verfolger der SG Heidelsheim/Helmsheim. Gegen den TSV Birkenau gab es eine 30:33-Niederlage, der TSV bestätigte damit seinen Aufwärtstrend und dürfte sich somit jeglicher Restzweifel bezüglich des Klassenerhalts entledigt haben.

Heidelsheim/Helmsheim durfte daher erheblich entspannter zur HG Oftersheim/Schwetzingen II fahren, wo sie am Sonntagnachmittag antrat. Vielleicht ging es die SG sogar einen Tick zu entspannt an, denn sie konnte sich erst Mitte der zweiten Hälfte entscheidend absetzen. Zur Pause stand es sogar noch unentschieden (12:12). Später spielte der Primus seine Routine, trotz ein wenig Zittern, gekonnt aus und gewann nicht unverdient mit 26:24.

Seit Sonntagnachmittag dürfte sich das Abstiegsgespenst endgültig aus Plankstadt verabschiedet haben. Die TSG Eintracht feierte einen höchst souveränen 27:19-Erfolg gegen die SG Heddesheim und steht nun bei 17:21-Punkten. Wenn man bedenkt, dass diese Ausbeute Mitte Februar bei 11:21 lag, dürfte bei der TSG mittlerweile breites Grinsen vorherrschen.

Pflicht erfüllt durften die Badenliga-Frauen der HSG St.Leon/Reilingen II am Samstagabend aus Königshofen/Sachsenflur vermelden. Nach einem Traumstart, 11:1 nach 20 Minuten, war die Messe gelesen. Lena Strifler (10), Mia Kölmel (8) sowie Lena Magnus (7) trafen nach Belieben und führten ihre Mannschaft zu einem souveränen 33:17-Auswärtssieg. Im Rennen um die Vizemeisterschaft hat die HSG nun die besten Karten.

Rechtzeitig zum Saisonendspurt scheint die SG Nußloch die Kurve zu bekommen. Der 28:20-Erfolg gegen die SG Stutensee-Weingarten hat dazu geführt, dass die Nussis in der Tabelle am Kontrahenten vorbeigezogen sind. Spielentscheidend war der Start in die zweite Hälfte, die die Nussis mit einem 12:13-Rückstand beginnen mussten und selbigen binnen 20 Minuten in eine 25:17-Führung gedreht hatten.

„In der ersten Halbzeit hat man der Mannschaft ihre Nervosität angemerkt“, sagte SG-Trainer Eric Erles, der im weiteren Verlauf immer zufriedener wurde und weiter ausführte, „dann haben meine Spielerinnen gezeigt, was in ihnen steckt.“ Hervorzuheben ist Maren Röllinghoff, die neben ihren acht Toren auch im Mittelblick sehr gut gedeckt hat.

Die KuSG Leimen hat sich bei der Übermannschaft nach Kräften gewehrt, konnte die 21:30-Niederlage bei der HG Oftersheim/Schwetzingen aber nicht verhindern. Während es für die HGO der 15. Spiel im 15. Spiel gewesen ist, bleiben die Leimenerinnen im Mittelfeld der Tabelle. „Wir haben zu viele Chancen liegenlassen, das hat die HGO konsequent bestraft“, sagte KuSG-Trainer Matthias Hambrecht.

Der TV Brühl dürfte sich endgültig aus dem Abstiegskampf verabschiedet haben. Das tat er jedoch nach einem zähen Kampf gegen das abgeschlagene Schlusslicht HG Saase. 27:23 (15:10) liest sich nicht wirklich deutlich, zumal die Begegnung nach dem 22:19 (50.) alles andere als entschieden gewesen ist. In den verbleibenden zehn Minuten spielten den Brühlerinnen allerdings zwei Zeitstrafen für Saase und ein verworfener Siebenmeter der Gäste in die Karten.

Die einen haben eine Chance vertan, die anderen einen ganz wichtigen Sieg und zwei Zähler eingefahren, die im Abstiegskampf sehr guttun. Enttäuschung herrschte beim Männer-Verbandsligisten TV Eppelheim nach der 25:27-Niederlage gegen den TSV Handschuhsheim. Gegen die individuelle Klasse von Eppelheims Leon Dennhardt (10/2) setzte Handschuhsheim eine große mannschaftliche Geschlossenheit und stellte neun mehrfache Torschützen.

Nicht ganz zur Überraschung hat es für die SG Nußloch gereicht. Die Schmiedel-Sieben hielt gegen die HSG Ettlingen stark dagegen, zur Pause lag sie lediglich mit einem Treffer zurück (12:13). Im weiteren Verlauf spielte der Spitzenreiter seine Routine aus, die SG musste sich mit 24:28 geschlagen geben und hat nun nur noch die theoretische Chance auf einen der ersten beiden Ränge.

Fulminant ging es zu zwischen dem TSV Wieblingen und dem TV Ispringen. Die Gastgeber erwiesen sich einen Tick treffsicherer und untermauerten mit dem 35:33-Sieg ihren Anspruch auf eine Platzierung im vorderen Mittelfeld.

Mit nur acht Spielern im Kader stand die TGS Pforzheim II von Beginn an auf verlorenem Posten beim TV Germania Großsachsen II. Beim TVG traf Tim Lochbühler nach Belieben (15/4). Der 44:17-Sieg für Saase II geriet zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, sie haben damit ihre Pflicht für dieses Wochenende erfüllt.

Dieser Sieg kann am Rundenende viel Wert sein. 28:25 (15:12) hat sich der HSV Hockenheim gegen die HSG Walzbachtal behauptet und damit einen direkten Konkurrenten in der Tabelle überholt. Entscheidend für den Heimsieg waren die letzten dreizehn Minuten, die der HSV nach dem zwischenzeitlichen 17:19-Rückstand (47.) mit 11:6 für sich entschied.

Viel hat nicht gefehlt und die HSG Weschnitztal hätte dem TSV Rintheim ein Bein gestellt. Zur Pause führte der Außenseiter mit 16:15, zehn Minuten vor Schluss lag die HSG sogar mit zwei Treffern in Front (30:28). Die Rintheimer bewiesen allerdings, warum sie zum Spitzenquartett gehören und legten in der Schlussphase eine Schippe drauf. Mit Robin Hildenbrand (12/6) blieb es dem besten Mann auf der Platte vorbehalten seinen TSV zum 34:31-Auswärtssieg zu führen.

Der TSV Knittlingen bleibt härtester Verfolger der HSG Ettlingen. Bei der SG Stutensee-Weingarten setzte sich der Tabellenzweite souverän mit 34:17 (20:9) durch. Somit ändert sich nichts an der Voraussetzung, dass die Knittlinger weiterhin gewinnen und gleichzeitig auf mindestens zwei Ausrutscher des Spitzenreiters aus Ettlingen hoffen müssen, um selbigen noch zu überholen.

Womöglich wissen die Verbandsliga-Frauen der SG Walldorf Astoria erst nach dem letzten Spieltag, was ihr 23:23-Remis bei den Rhein-Neckar Löwen Wert gewesen ist. Das Ergebnis scheint in Ordnung zu gehen, da beide Teams immer mal wieder in Führung lagen.

Knapp 20 Minuten Anlaufzeit benötigte der TV Edingen bei der Turnerschaft Mühlburg, ehe er sich sukzessive absetzen konnte. Vorentscheidend war der Zwischenspurt vom 8:8 (20.) bis zur 15:10-Halbzeitführung für die Edingerinnen. In der zweiten Halbzeit schraubten sie das Ergebnis zum 31:19-Endstand in die Höhe, wobei sich Lena Luntz und Sarah Offenhäuser mit jeweils sechs Toren zu den erfolgreichsten Torschützinnen aufschwangen.

Einen hochdramatischen Samstagabend erlebten alle Zuschauer und Spielerinnen des Duells HC Mannheim-Vogelstang gegen TG Neureut. Bis in die Schlussminute hätte die Partie in beide Richtungen kippen können, die Gäste hatten dabei das glücklichere Ende auf ihre Seite. Mit 33:32 (16:14) setzte sich die TG im Nordbadischen durch und überflügelte Vogelstang gleichzeitig in der Tabelle. Beide können sich nicht sicher sein die Klasse zu halten, in den kommenden Wochen sollte schon noch der ein oder andere Sieg gelingen.

Die SG Heidelsheim/Helmsheim II hätte zu den beiden Teams nach Pluspunkten aufschließen können, sie vergab die Chance dazu aber aufgrund von 15 schwachen Minuten bei der HSG Walzbachtal. Dort lag die SG nach 14 Minuten nur mit 7:9 im Hintertreffen, doch in der 29. Minute war die Partie beim Stand von 12:22 quasi entschieden. Angeführt von Shirin Krieger (12) gaben sich die Heidelsheim/Helmsheimerinnen zu keinem Zeitpunkt geschlagen, die Hypothek des zwischenzeitlichen Zehn-Tore-Rückstands war aber einfach zu groß. Am Ende hieß es 31:36 aus SG-Sicht.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am kommenden Wochenende.