Heidelberger Derby in Wieblingen
  19.10.2023 •     Spieltechnik


Nordstädter aus Handschuhsheim kommen in den Westen – Dossenheimer Gastspiel in Ettlingen verspricht torreich zu werden – Spitzenspiel zwischen Heidelsheim/Helmsheim und Rintheim erwartet

Karlsruhe. (bz) Zuhause ist die Marschroute klar. In der Stadionhalle sind die Badenliga-Männer der TSG Wiesloch eine Macht und das soll am Samstagabend selbstverständlich so bleiben. Mit der HG Oftersheim/Schwetzingen II kommt ein Kontrahent, der eher in der unteren Tabellenhälfte zu erwarten ist.

Auf die Abwehr dürfte viel Arbeit zukommen, im Gegenzug könnten der TSG Germania Dossenheim selbst viele Tore gelingen. Das Gastspiel bei der HSG Ettlingen verspricht ein Torfestival zu werden. Der Aufsteiger aus Karlsruhe hat bisher beinahe ausschließlich torreiche Partien abgeliefert. Für die Dossenheimer wären zwei Zähler in der Fremde ein süßer Bonus, für Ettlingen sind solche Heimspiele normalerweise zwei Pflichtpunkte.

Man musste damit rechnen, dass diese Saison schwieriger wird für den TSV Rot-Malsch. Noch sucht die Thome-Sieben die Vorjahresform und es wäre eine mittelgroße Überraschung, wenn sie diese just am Sonntag beim TSV Amicitia Viernheim finden würde.

Noch liegen die Teams in der Tabelle eng beieinander. Das kommende Wochenende könnte aber weitere Fingerzeige bereithalten und darauf schließen lassen, wer am Ende wo landet. Das trifft auf die Handball Wölfe Plankstadt und den TSV Knittlingen, die die Klingen kreuzen, gleichermaßen zu. Plankstadts Cheftrainer Niels Eichhorn meint mit Blick auf die Partie: „Es muss inzwischen schon unser Anspruch sein, einen Aufsteiger in eigener Halle zu schlagen. Uns ist aber bewusst, dass das keine leichte Aufgabe ist. Knittlingen bringt starke Einzelspieler mit, gegen die wir im Verbund gut verteidigen müssen. Wir werden uns gut vorbereiten und am Samstag wieder alles reinwerfen, was wir haben.“

Ähnlich verhält es sich im Duell zwischen dem TV Friedrichsfeld und dem TV Hardheim. Die Hardheimer überzeugten bislang eher in der heimischen Halle und Friedrichsfeld darf sich seinerseits zuhause mehr ausrechnen. Leichter Vorteil also für die Friedrichsfelder.

Das Thema des Heimvorteils ist im Handball ohnehin größer als in anderen Sportarten. Die Zuschauer sind ganz nah dran am Geschehen und tragen ihren Teil zur Unterstützung teilweise lautstark bei. Genau auf diesen Faktor setzt die SG Heddesheim im Spitzenspiel gegen den TSV Birkenau. Die Löwen sind gleichzeitig Gastgeber eines Derbies und in selbigen nehmen die Emotionen erfahrungsgemäß noch ein wenig zu.

Der TV Knielingen und die SG Pforzheim/Eutingen II kennen sich ganz gut. Allzu große Überraschungen sind in dieser Begegnung folglich ausgeschlossen.

Weniger als zwei Punkte wären für die Badenliga-Frauen der TSG Wiesloch mit Sicherheit eine Enttäuschung gegen den TV Brühl. Das Spiel findet bereits am Freitagabend um 20 Uhr statt. Die Truppe von Neu-Trainer Noah Bausch hat sich bislang bestens präsentiert, auch wenn es zuletzt eine Niederlage in Rintheim gab. „Diese wissen wir aber richtig einzuordnen und gehen voller Selbstbewusstsein das Spiel gegen Brühl an“, sagt ein motivierter TSG-Coach Noah Bausch.

Derbyzeit heißt es zwischen der KuSG Leimen und der SG Nußloch. Matthias Hambrecht und seine Leimenerinnen sind stark in Form und der große Favorit gegen die „Nussis“, die punktetechnisch noch etwas hinterherhinken.

Der TSV Rot-Malsch tut sich ebenfalls schwer. Ob er ausgerechnet auswärts bei der HG Königshofen/Sachsenflur den berüchtigten Bock umstoßen kann, darf bezweifelt werden.

Bei der HSG St.Leon/Reilingen II hadert man ebenso mit einem missglückten Saisonstart. Mit der HSG Walzbachtal kommt am Sonntag immerhin ein Gegner, gegen den ein Sieg nicht gerade unwahrscheinlich zu sein scheint.

Nur zwei Tage nach dem Gastspiel in Wiesloch müssen die Brühlerinnen erneut ran. Dann zuhause, aber mit dem TSV Birkenau kommt ein ähnlich stark gestarteter Gegner. Für den TV heißt es also, dass er sich ganz schön strecken muss, wenn er das Doppelspieltag-Wochenende nicht mit leeren Händen beenden möchte.

Eine Partie mit Spitzenspiel-Charakter werden sich die SG Heidelsheim/Helmsheim und der TSV Rintheim liefern. Eine Prognose fällt schwer, die jeweilige Tagesform spielt vermutlich eine sehr wichtige Rolle.

Die Sache mit dem Heimvorteil lässt sich selbstverständlich auch in der Männer-Verbandsliga beobachten. Deshalb wartet auf die SG Nußloch bei der HSG Weschnitztal eine hohe Hürde, die nur mit einer starken Tagesform in Kombination der nötigen Portion Glück übersprungen werden kann.

Ein reines Heidelberger Derby liefen sich der TSV Wieblingen und der TSV Handschuhsheim. Die gastgebenden West-Heidelberger sind dabei der große Favorit gegen den Nachbarn aus dem Norden der Universitätsstadt.

„Wir haben beste Voraussetzungen vor dem Derby“, sagt Marco Widmann angesichts von 7:1-Punkten. Der Wieblinger Trainer hofft: „Auf eine volle Halle zu unserem Oktoberfest.“

Noch eine Rechnung offen haben die Handschuhsheimer. „Im letztjährigen Derby in Wieblingen sind nie wirklich angekommen und haben verloren“, nutzt Matthias Bitz diese Erfahrung als Motivation für seine Schützlinge. Der Coach sieht in Wieblingen, „einen Favoriten im Kampf um die vorderen Plätze.“

Ein weiteres Duell zweier Vertreter aus dem früheren Heidelberger Handballkreis liefern sich die HSG St.Leon/Reilingen und der TV Eppelheim. Bei der HSG steht nach wie vor das Thema Umbruch ganz oben auf der Aufgabenliste. „Eppele“ hat aber seinerseits nicht mit Zählern gegeizt und ist im Harres alles, bloß kein Außenseiter.

„Bei uns kehren vermutlich ein paar Spieler zurück“, ist Eppelheims Trainer Sebastian Metzler optimistisch und dürfte das auch hinsichtlich der 6:2-Punkte, die seine Mannschaft bereits gesammelt hat, ohnehin sein.

Bei der HSG ist nach dem Punktabzug der Druck fast schon riesig. „Auf uns wartet ein absolutes Muss-Spiel, auch wenn die Eppelheimer alles andere als eine schlechte Mannschaft sind“, sagt Trainer Martin Schnetz.

Der TV Germania Großsachsen II und der TSV Rintheim kämpfen beide um den Anschluss an die obere Tabellenhälfte. Unter dieser Überschrift steht das direkte Aufeinandertreffen der beiden Klubs an der Bergstraße. Anwurf in der Sachsenhalle ist am Samstag um 19.30 Uhr.

An der Offensivleistung gibt es wenig bis nichts auszusetzen. Es hakt vielmehr in der Abwehr der SG Odenheim/Unteröwisheim. Der Aufsteiger sehnt Erfolgserlebnisse herbei und dafür scheint die Gelegenheit gegen die TG Eggenstein günstig. Es gibt schließlich deutlich knifflige Aufgaben als eben ein solches Heimspiel.

Nicht gerade heimschwach ist der HSV Hockenheim und deshalb darf dessen Spiel gegen den TV Ispringen als Begegnung auf Augenhöhe bezeichnet werden. Ob es so eine auch wird, hängt vom Verlauf ab, der jedoch nur ganz schwer zu tippen ist.

Am Sonntagabend geht es in den Odenwald. Zum Abschluss des Wochenendes wartet auf die HSG Walzbachtal die am weitesten entfernten Auswärtsfahrt. Sollten dort zwei Punkte gelingen, wäre eine fröhliche Heimfahrt gepaart mit einem erfreulichen Blick auf die Tabelle garantiert. Der TSV Buchen hat allerdings etwas dagegen und will seinerseits den Anschluss nach oben halten.

Die bisher gezeigten Leistungen dürfen den TV Edingen mit viel Selbstvertrauen zum HC Mannheim-Vogelstang antreten lassen. Das zumindest kleine Derby in der Frauen-Verbandsliga verspricht ähnliche Spannung wie das Gastspiel des TV Schriesheim bei der TG Neureut. Hier wird sich zeigen, wer sich dauerhaft Hoffnung machen darf Spitzenfeld vertreten zu sein. Aber, und das ist wichtige, wir befinden uns immer noch in der Frühphase einer langen Saison.

Im Angriff haben die Rhein-Neckar Löwen noch einiges an Verbesserungspotenzial. Die augenscheinlich starke Defensive der TG Pforzheim II erscheint da nicht gerade als geeigneter Gegenpol. Die Löwinnen müssen sich ganz schön strecken, soviel steht im Vorfeld bereits fest.

Fast schon ein kleines Krisentreffen findet zwischen der Turnerschaft Mühlburg und dem TSV Rintheim II statt. Beide müssen aufpassen, sonst stecken sie vorerst und damit auf längere Zeit im Tabellenkeller fest. Verlieren verboten lautet folglich die Überschrift zu diesem Duell.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am kommenden Wochenende.