Hardheim gewinnt das Gipfeltreffen
  23.04.2024 •     Spieltechnik


Der TV schlägt Heddesheim vor über 700 Zuschauern und steht somit vor der Badenliga-Meisterschaft – Ettlinger Coup in Plankstadt – Birkenauer Badenliga-Frauen fast durch – Leimenerinnen landen Befreiungsschlag – 16 Treffer von Lukas Hilpp

Karlsruhe. (bz) Sie haben sich mit allem gewehrt, was ihnen zur Verfügung stand. „Dossenheim hat vor allem über den Kreis einfache Tore erzielt und wir sind nicht ins Tempo gekommen“, sagte Sebastian Thome zur ersten Halbzeit im Männer-Badenliga-Duell zwischen seinem TSV Rot-Malsch und der TSG Germania Dossenheim.

Zu diesem Zeitpunkt lag der heimische Favorit mit 12:14 im Hintertreffen. Dossenheim schien seinen allerletzten Strohhalm im Abstiegskampf tatsächlich zu ergreifen. „Die Jungs haben eine klasse Leistung gezeigt, viel besser als in den letzten Wochen“, machte TSG-Trainer Christopher Körner seiner Mannschaft keinerlei Vorwürfe.

„In der zweiten Halbzeit hatten wir viel mehr Dynamik drin“, sah Thome darin den entscheidenden Faktor, weshalb seine Sieben letztlich mit 29:26 gewann. Sein Trainerkollege sagte: „Da wir nur zwei Spieler aus der 1b auf der Bank hatten, ging uns gegen Ende leider etwas die Kraft aus.“ Für die TSG ist die Niederlage gleichbedeutend mit dem Abstieg in die Verbandsliga.

Nach ihrem 34:29-Heimsieg gegen den TV Knielingen ist die TSG Wiesloch alleiniger Tabellendritter. Die Sieben von Michael Peitz ließ sich von einem zwischenzeitlichen 4:7-Rückstand nicht aus der Ruhe bringen und führte zum Seitenwechsel bereits mit 17:13.

Der TSV Birkenau muss die nötigen Zähler für den Klassenerhalt woanders holen. Bei der HG Oftersheim/Schwetzingen II startete der TSV zwar gut und führte nach einer Viertelstunde mit 9:5, doch schon recht schnell danach übernahm die HGO das Kommando. Über eine 15:13-Halbzeitführung konservierte sie ihren stets soliden Vorsprung bis zum 29:24-Endstand.

Den vielleicht wichtigsten Saisonsieg hat die HSG Ettlingen bei den Handball Wölfe Plankstadt eingefahren. Das 31:23 (17:12) war nicht nur eine sehr starke Vorstellung, sie lieferte gleichzeitig zwei unfassbar wichtige Zähler im Abstiegskampf. Mit nun 18:30-Punkten haben die Ettlinger eine schöne Lücke zu Birkenau und Knittlingen aufbauen können. Hervorzuheben ist neben Christopher Roth (10/2) Tim Seidelmann, der alle seine neun Tore aus dem Spiel heraus erzielte.

Aller Voraussicht nach hat der TV Hardheim sein Meisterstück gemacht. Im Gipfeltreffen gegen die SG Heddesheim gab es einen 23:20-Sieg für den nun mit zwei Zählern Vorsprung an der Spitze stehenden Tabellenführer. Der Titel wäre jedenfalls nicht unverdient, schließlich haben die Hardheimer somit beide Duelle diese Saison gegen den direkten Meisterschaftskonkurrenten gewonnen.

Das Spitzenspiel war davon geprägt möglichst wenig Fehler zu machen, was angesichts von gerade einmal 43 Toren in Summe deutlich geworden ist. Hardheim siegte letztlich dank der etwas besseren Abwehr und der größeren Breite im Kader. Während bei Heddesheim Leon Dennhardt (7/4) und Philipp Badent (6) vorangingen, überzeugte der TV mit fünf Akteuren, die mindestens vier Treffer pro Nase erzielten.

Der Rahmen war meisterlich – über 700 Zuschauer sorgten für eine perfekte Stimmung in diesem „Endspiel“.

Der TSV Amicitia Viernheim, der über weite Strecken der Saison dem Meisterschaftskampf angehörte, hat aufgrund des 26:26-Remis gegen den TV Friedrichsfeld seinen dritten Rang eingebüßt. Während der Punktgewinn für die Gäste Gold wert sein kann im Abstiegskampf, wird es für die Südhessen mit großer Wahrscheinlichkeit auf Platz vier im Endklassement hinauslaufen.

Der TSV Knittlingen konnte die Chance auf den drittletzten Rang zu springen nicht nutzen. Zwar führte er zur Halbzeit gegen die SG Pforzheim/Eutingen II mit 10:9 und baute den Vorsprung sogar auf 17:14 aus (47.). Das genügte aber nicht, um die Pforzheimer entscheidend abzuschütteln. Je näher es Richtung Schlusssirene ging, desto mehr ließ der TSV liegen. Die Partie endete 21:23.

Der erste Auswärtssieg der Saison gelang zum genau richtigen Zeitpunkt. Das 36:31 (20:16) für die Badenliga-Frauen der KuSG Leimen bei der HG Königshofen/Sachsenflur ist ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf. „Das war eine überzeugende Angriffsleistung mit 20 und 16 Toren in beiden Halbzeiten“, sagte ein zufriedener Martin Scherz. Der KuSG-Trainer lobte besonders zwei Spielerinnen: „Als unser Vorsprung in der zweiten Hälfte auf zwei Tore schmolz, konnten wir uns auf unsere achtfache Torschützinnen Aline Karrer und Sandra Schnepf-Spieß, die eine 100 Prozent-Quote von der Siebenmeterlinie hatte, verlassen.“

Einen von Anfang bis Ende ganz engen Kampf lieferten sich die TSG Wiesloch und die HSG St.Leon/Reilingen II, mit dem besseren Ende für die HSG beim 31:32 (15:15). „Die hatten Drittliga-Aushilfe und das hat sich in deren Spielfluss bemerkbar gemacht“, sagte Noah Bausch. Der Wieslocher Trainer war dennoch nicht unzufrieden, da er mal wieder improvisieren musste. Diese Woche stand mit Hannah Rothe eine neue, aber erneut keine etatmäßige Torhüterin zwischen den Pfosten. „Sie hat ihre Sache super gemacht“, dankte Bausch explizit der Aushilfstorhüterin.

Dem formstarken TV Brühl hatte der TSV Rot-Malsch zu wenig entgegenzusetzen, um bei der 20:26-Niederlage zumindest in die Nähe eines Punktgewinns zu kommen. Vor allem Maike Röschel (12) bekamen die TSV-lerinnen in der heimischen Rebland-Halle nicht in den Griff.

Für die SG Nußloch wird es nach der 20:34-Niederlage gegen die SG Heddesheim sehr schwierig noch den drittletzten Rang zu verlassen. Gegen den Tabellendritten hielten die Nussis bis zur Pause gut mit (13:15), mussten in der Folge aber mehr und mehr abreißen lassen.

Nicht den Hauch eines Zweifels gab es beim 30:18-Auswärtssieg des TSV Birkenau bei der SG Heidelsheim/Helmsheim. Die Abwehr des Spitzenreiters stand felsenfest, nur fünf Gegentreffer in Halbzeit eins (16:5) und gar kein Gegentor in den ersten zehn Spielminuten sind famose Werte. Zusätzlich traf Danijela Rajic (10) nach Belieben. Kommendes Wochenende kann der TSV die Meisterschaft klarmachen.

Der Verfolger TSV Rintheim hat die bevorstehende Birkenauer Meisterschaft um eine Woche vertagt. In der eigenen Halle genügte gegen die HSG Walzbachtal um ihre starken Werferinnen Kerstin Kloss (7/2) und Kim Laura Fetzner (9/2) eine geschlossene Mannschaftsleistung. Sieben Rintheimerinnen trafen mindestens dreifach, um sich mit 34:27 (13:13) durchzusetzen.

Zumindest in der Spur Richtung Rang vier ist der Männer-Verbandsligist TV Eppelheim geblieben. Dafür musste die Metzler-Sieben jedoch Schwerstarbeit beim TSV Rintheim verrichten. Das 35:34 (20:18) hatte alles, was man sich von einem packenden Handballspiel versprechen durfte. Große Dramatik bis zum Schluss und zwei herausragende Akteure – Eppelheims Carsten Geier (10/3) und Rintheims Benjamin Westhause (10/4).

Nicht ganz so torreich, aber nicht minder spannend, machten es der TV Germania Großsachsen II und der HSV Hockenheim. Nach 17:11-Halbzeitführung büßte Saase im weiteren Verlauf nahezu den kompletten Vorsprung ein, rettete jedoch ein 27:26 über die Ziellinie.

Die Fünf-Siege-Serie der SG Nußloch ist gestoppt. Verantwortlich dafür ist der TSV Handschuhsheim, der beim 36:27-Sieg in der Olympiahalle eine nahezu tadellose Vorstellung bot. „Ab Mitte der ersten Hälfte haben wir es Nußloch schwer gemacht Tore zu werfen“, sagte TSV-Trainer Matthias Bitz und fügte hinzu, „am Ende konnten wir munter durchwechseln, da der Sieg nicht mehr in Gefahr geriet.“

In einer von kompakten Hintermannschaften dominierten Begegnung, unterlag der TSV Wieblingen knapp bei der HSG Walzbachtal mit 20:21 (10:13).

Da der TV Ispringen nicht zum Auswärtsspiel bei der TG Eggenstein antrat, gingen die beiden Punkte an die zehntplatzierte TG.

Auch, wenn die HSG Weschnitztal längst als Meister feststeht, schlagen muss man so ein Team erst einmal. Und wenn dies dann auch noch so deutlich wie am Sonntag der SG Odenheim/Unteröwisheim bei ihrem 38:29-Heimsieg gelingt, darf man sich durchaus feiern lassen. Wer der Mann des Spiels war, war keine echte Diskussion. Lukas Hilpp traf beeindruckende 16 Mal für Odenheim/Unteröwisheim.

Die spielfreien Verbandsliga-Frauen des TV Edingen mussten tatenlos zusehen, wie die HSG Weinheim-Oberflockenbach ihr Heimspiel gegen die HG Saase mit 25:24 (11:15) gewonnen und sich die Tabellenspitze geschnappt hat.

Das Mittelfeldduell zwischen dem HC Mannheim-Vogelstang und den Rhein-Neckar Löwen endete 20:20-Unentschieden. Tabellarisch hat das kaum Auswirkungen.

Der vierte Saisonsieg des TV Schriesheim gegen die Turnerschaft Mühlburg blieb reine Formsache. Angeführt von der treffsicheren Anika Mackert (10/4) schlug Schriese das Schlusslicht mit 32:19 (19:10).

Das Duell der zweiten Mannschaften entschied die TG 88 Pforzheim II beim TSV Rintheim II mit 24:21 (11:10) für sich. Auf der Platte entstand ein klassisches Privatduell zwischen Rintheims Anabel Rilling und Pforzheims Amina Zoronjic, die beide je zehnmal einnetzten. Von der restlichen Mannschaft wussten die Goldstädterinnen mehr zu überzeugen und nahmen deshalb die beiden Zähler mit nach Hause.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.