Handschuhsheim setzt sich oben fest
  17.10.2023 •     Spieltechnik


Verbandsliga-Männer siegen abgeklärt gegen Walzbachtal – Gala-Vorstellung von Nußlochs Christian Buse reicht nur zu einem Remis – Rot-Malschs Badenliga-Frauen feiern ersten Saisonsieg – Rintheims Scharfschütze Benjamin Westhauser hat mal wieder zugeschlagen – Bei der HSG Weschnitztal ragt Aleksandar Mitrovic heraus

Karlsruhe. (bz) Großer Kampf ohne Belohnung. Die Badenliga-Männer des TSV Rot-Malsch ließen bei den Handball Wölfen Plankstadt ihr Herz auf der Platte, verloren aber dennoch mit 23:25. Mit nunmehr drei Niederlagen ziert der TSV als einzig punktloses Team das Tabellenende. Plankstadt hat sich hingegen in die Spitzengruppe nach oben gearbeitet.

Hochkonzentriert und ohne Fehl und Tadel hat die TSG Wiesloch die Auswärtshürde beim TSV Knittlingen genommen. Gerade bei Aufsteigern kann man gerne einmal stolpern, doch nicht an diesem Tage die Wieslocher. Alexander Sauter ging mit elf Toren vorneweg, über ein 20:12 zur Pause fuhr die TSG einen 33:22-Sieg ein.

Der TSV Amicitia Viernheim hat eine Ansage gemacht. Das nie einfache und daher nicht zu unterschätzende Auswärtsspiel beim TV Hardheim 1895 haben die Südhessen mit 34:25 (15:13) für sich entschieden. Es wurde sogar ein Start-Ziel-Sieg, der den großen Fokus unterstreicht, mit dem der TSV angetreten ist. Wenn man dann noch sieben Torschützen hat, die mindestens dreimal treffen, kann nichts mehr schiefgehen.

Das erwartet enge Duell lieferten sich der TSV Birkenau und der TV Knielingen. Was beim Blick auf den Statistikzettel sofort ins Auge sticht, ist das breit gefächerte Feld der Torschützen. Insgesamt 21 verschiedene Spieler, die auf der Platte standen, haben getroffen. In einer Partie, die durchgängig Spitz auf Knopf stand, hatten die Gäste das glücklichere Ende auf ihrer Seite. Beim 31:32 (13:13) durfte sich Knielingens Yann Majunke feiern lassen, da er das letzte Tor des Abends warf.

Viel hat der HSG Ettlingen nicht gefehlt und sie hätte ihren ersten Auswärtssieg eingefahren. Lange Zeit tat sich die SG Pforzheim/Eutingen II nämlich schwer mit dem Aufsteiger und lag nach 17 Minuten mit 7:11 im Hintertreffen. Als es darauf ankam, waren die Goldstädter aber hellwach. Angeführt von Josias Boschmann (5) riss die SG in der Schlussphase das Geschehen an sich und siegte mit 29:27.

Auf den ersten Blick deutlich endete das Gastspiel der Badenliga-Frauen der TSG Wiesloch beim TSV Rintheim. Mit 20:28 (9:13) kassierte die TSG ihre erste Saisonniederlage. „Das relativ deutliche Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wider“, sagte Noah Bausch. Wieslochs Trainer sah seine Sieben, „in der zweiten Hälfte am Drücker, letztlich haben wir aber zu viele freie Würfe vergeben und deshalb den Rückstand nicht weiter verkürzen können.“ Trotz der Niederlage verdienten sich Torhüterin Katharina Fiala und Carolin Klevenz, die aufgrund einiger Ausfälle einsprang, ein Extra-Lob. Auf Rintheimer Seite stach die mannschaftliche Geschlossenheit heraus.

Die SG Nußloch hat den ersten Saisonsieg eingetütet. „Wir konnten uns in der zweiten Halbzeit sowohl im Angriff als auch in der Abwehr steigern“, sagte Nussis-Trainer Eric Erles zum 32:28-Erfolg gegen die HG Königshofen/Sachsenflur nach 14:15-Halbzeitrückstand. Als entscheidend dafür machte er, „unsere größeren Wechselmöglichkeiten“, aus.

Dagegen kassierte die KuSG Leimen ihre erste Niederlage. Beim TV Brühl liefen die Schützlinge von Matthias Hambrecht ab Mitte der zweiten Halbzeit kontinuierlich einem kleinen Rückstand hinterher und unterlagen am Ende mit 25:27.

Welche eine Erleichterung bedeutete der 35:29-Heimsieg für den TSV Rot-Malsch. Das lag zum einen an der Tatsache, dass es der erste Saisonsieg war und zum anderen daran, dass die starken Gäste der SG Heidelsheim/Helmsheim verlustpunktfrei in der Rebland-Halle aufschlugen. Quasi als Krönung der starken Leistung drehte die Sieben von Arndt Heinemeier einen 14:17-Pausenrückstand. Mara Müller erwischte einen Sahnetag (12).

Zu keinem Zeitpunkt hat die HSG Walzbachtal gegen den TSV Birkenau die Flinte ins Korn geworfen. Das ist aller Ehren wert, schließlich kamen die Birkenauerinnen verlustpunktfrei und zeigten bei der HSG warum sie diese Runde zur Spitze gehören. Die HSG lag nach zehn Minuten erstmals etwas im Hintertreffen (4:7), in der Folge blieb es lange bei einem Rückstand von zwei bis vier Toren. Mitte der zweiten Hälfte zog der TSV an, Walzbachtal ließ sich aber nicht gänzlich abschütteln und machte trotz der 27:31-Niederlage eine gute Figur.

Nach den ersten vier Spieltagen ist man geneigt festzustellen, dass die Männer-Verbandsliga in Heidelberger Hand ist. Der TSV Handschuhsheim trägt dazu einen großen Teil bei und hat am Samstag mit seinem 33:31-Heimsieg gegen die HSG Walzbachtal nicht nur einen vermeintlichen Konkurrenten um die vorderen Ränge geschlagen, sondern obendrein die Tabellenführung übernommen. Herausragend auf TSV-Seite war Marvin Frank mit zehn Toren aus dem Spiel heraus.

„Beim Stand von 19:23 sah es nicht so gut aus“, sagte Matthias Bitz und bezog in seinem Fazit die aus seiner Sicht entscheidende Schlussphase mit ein, „gegen Ende hatten wir mehr Körner und konnten das Spiel drehen.“ Der TSV-Trainer zeigte sich überglücklich, wollte keinen einzelnen Spieler herausheben, aber Marvin Frank bekam dann doch sein verdientes Sonderlob: „Er hat sehr gut aus der zweiten Reihe getroffen.“

Auch Pflichtaufgaben müssen erst einmal gelöst werden. Das traf am Samstagabend auf den TV Eppelheim zu, der den HSV Hockenheim zum Derby begrüßte. Eine konzentrierte Vorstellung, gepaart mit den offensiven Fähigkeiten von Carsten Geier (9) und Nik Valentin Keller (8) führten zum 27:22-Heimsieg.

„Gerade zum Ende der ersten Halbzeit haben wir zwei wichtige Tore geworfen, um uns ein bisschen abzusetzen“, sagte Sebastian Metzler. Der TVE-Trainer sah seine Truppe nach diesem 14:10-Zwischenstand gerüstet für die zweite Hälfte, „in der wir wirklich ein schönes Spiel gezeigt haben.“

Ein Christian Buse allein hat letztlich nur zu einem Punkt gereicht. Schier unfassbare 19 Tore warf der Linkshänder der SG Nußloch gegen die SG Odenheim/Unteröwisheim. Der Aufsteiger ließ sich davon aber nicht beeindrucken und folgerichtig nicht abschütteln. In den Schlusssekunden erzielten die Gäste in Person von David Heinrich den viel umjubelten 32:32-Endstand.

Benjamin Westhauser – wer sonst? Der Scharfschütze des TSV Rintheim hat mal wieder zugeschlagen. Insgesamt 13 Tore trug er zum 28:24-Heimsieg seines TSV gegen den TSV 1863 Buchen bei. Die zwei errungenen Zähler sind obendrein sehr wichtig, da sich die Rintheimer damit vorerst von den hinteren Rängen abgesetzt haben.

Keinerlei Zweifel ließ die TG Eggenstein bei ihrem 35:20-Heimsieg gegen den TV Germania Großsachsen II. Bereits nach 20 Minuten und beim Stand von 12:3 war die Messe gelesen. Bis zum Schluss blieb die TG stets beruhigend in Front.

Die HSG Weschnitztal zog am Sonntag beim TV Ispringen mit einem 33:28-Sieg nach und steht nun mit dem Handschuhsheim punktgleich an der Spitze (7:1). Alles überragend war Aleksandar Mitrovic mit 13 Treffern, der damit überhaupt nicht in den Griff zu bekommen war.

In zwei von drei Partien der Frauen-Verbandsliga war am Samstagabend Zittern angesagt. In beiden Duellen zogen die Vertreter von der Bergstraße den Kürzeren gegen Teams aus Mittelbaden. Der TV Schriesheim wehrte sich bei der TG Pforzheim II nach Kräften, allen voran die zwölffache Torschützin Anika Mackert. In der zweiten Hälfte führte der TV sogar einige Male, beim 24:23 zwei Minuten vor Schluss schien mindestens ein Punkt sicher. Doch dann schlug Pforzheims Amina Zoronjic doppelt zu, ihr Treffer in der Schlusssekunde bedeutet das bittere 24:25 aus Schriesheimer Sicht.

Ebenfalls nur ein Tor fehlte der HG Saase zu einem Remis. Gegen die TG Neureut hieß es zur Pause noch 11:9, ehe ein schwacher Start in die zweiten 30 Minuten für einen 15:19-Rückstand (43.) sorgte. Bis zum 25:25 (59.) durch Elena Schlag kämpfte sich Saase heran, ehe Neureuts Antje Bremer mit dem 25:26 das letzte Wort hatte (60.).

Ein rundum gelungener Abend bescherte dem TSV Rintheim II die ersten beiden Punkte der Saison. Anabel Rilling (11) und Darja Pfeiffer (8) brachten den HC Mannheim-Vogelstang regelrecht zur Verzweiflung und hatten einen großen Anteil am 30:19-Sieg.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.