Fast überall Derbys
  30.03.2023 •     Spieltechnik


Am kommenden Wochenende geht es in vielen Hallen heiß – Heidelsheim/Helmsheim darf Friedrichsfeld nicht unterschätzen - HSG-Männer und Rot-Malsch treffen sich zum Lokalderby – Doppelspieltags-Wochenende für Badenliga-Frauen der SG Stutensee-Weingarten – Ettlingen kann in Rintheim einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft machen

Karlsruhe. (bz) Für die Heidelberger Vertreter der Männer-Badenliga ist dieses Wochenende Derbyzeit angesagt. Im Harres steigt sogar ein ganz Spezielles, wenn sich die HSG St.Leon/Reilingen und der TSG Rot-Malsch gegenüberstehen. Beide Teams kennen sich bestens, eine gut gefüllte Halle scheint garantiert. Rein sportlich sind die Vorzeichen klar: Rot-Malsch ist haushoher Favorit gegen die akut abstiegsbedrohte HSG. St.Leon/Reilingen steht sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand und kann die Badenliga im Prinzip nur noch mit einer Siegesserie halten. Der TSV steuert dagegen auf eine sensationell gute Endplatzierung zu. Los geht’s am Sonntag um 18 Uhr.

Im zweiten Derby bekommt es die TSG Germania Dossenheim mit der TSG Wiesloch zu tun. Die Voraussetzungen sind ähnlich, aber nicht gleich. Da die Dossenheimer Schauenburghalle eine Harzfreie ist, stehen die dortigen Begegnungen traditionell unter anderen Vorzeichen. Die TSG hat diesen nicht zu unterschätzenden Vorteil im Saisonverlauf einige Male zu seinen Gunsten nutzen können und wird gegen Wiesloch ebenfalls darauf bauen. Die Peitz-Sieben möchte ihrerseits noch den vierten Platz erobern und dafür wären zwei Punkte in Dossenheim unabdinglich.

Stolpern kann man immer als Favorit, auswärts ist die Wahrscheinlichkeit dafür aber in der Regel höher als zuhause. Dessen wird sich der Spitzenreiter SG Heidelsheim/Helmsheim bewusst sein, wenn ihn seine Reise am Sonntagnachmittag zum FV Friedrichsfeld führt. Wenn alles nach Plan verläuft, wird die SG mit zwei Zählern im Gepäck die Heimreise antreten und einen weiteren Schritt in Richtung Meisterschaft getan haben.

Der direkten Konkurrenz bleibt das Prinzip Hoffnung, während sie gleichzeitig ihre eigenen Spiele siegreich gestalten muss. Die unmittelbaren Verfolger müssen das dieses Wochenende ebenso wie Heidelsheim/Helmsheim in der Fremde erledigen. Der TSV Amicitia Viernheim gastiert im Nordbaden-Derby bei der SG Heddesheim und die SG Pforzheim/Eutingen II beim TV Hardheim. Beides knifflige, aber lösbaren Aufgaben.

Für den Absteiger TSV Birkenau läuft die Runde langsam aber sicher aus. Anders verhält es sich beim kommenden Gegner HG Oftersheim/Schwetzingen II. Die HGO benötigt noch ein paar Pünktchen, um eine weitere Runde Badenliga zu buchen. Dabei wird sie sich in Birkenau definitiv etwas ausrechnen und einem guten Tag sollte ein Sieg drin sein.

„Jetzt haben wir erst einmal ein Wochenende Pause“, pustete Matthias Hambrecht nach der ebenso knappen wie bitteren 26:27-Niederlage gegen die TSG Wiesloch vor zwei Wochen durch. Der Trainer der Badenliga-Frauen der KuSG Leimen muss mit seinen Schützlingen am Samstag zur HSG Königshofen/Sachsenflur. Dort gilt es effizienter im eigenen Torabschluss zu sein, wie Hambrecht mit Blick zurück auf das Wiesloch-Spiel betont: „Da kostete uns die mangelnde Chancenverwertung am Ende die Punkte.“

Wie bei den Männern kommt es ebenso bei den Frauen der HSG St.Leon/Reilingen II und dem TSV Rot-Malsch zum Derby. Sie bestreiten am Sonntag ab 16 Uhr das Vorspiel zu den Männern. Dieses Duell verspricht zumindest laut Tabellenplatzierungen mehr Spannung. Die HSG hat das große Ziel Vizemeisterschaft und daher mehr Druck als der TSV, für den die Saison 2022/23 auf eine Platzierung im gesicherten Mittelfeld hinausläuft.

Auf ihrer Abschiedstour aus der Badenliga in Richtung BWOL macht die HG Oftersheim/Schwetzingen am Samstagabend bei der SG Stutensee-Weingarten halt. Die Heim-Sieben wird auf einen vielleicht nicht hundertprozentig motivierten Kontrahenten hoffen, um mit Glück und Geschick etwas Zählbares zu ergattern. Die HGO wird sich aber keine Blöße geben und mit einem Auswärtssieg in den April starten wollen.

Keine 24 Stunden darauf ist die SG wieder zuhause gefordert, der Spielplan sieht nämlich ein strammes Wochenende für die abstiegsbedrohten Mittelbadenerinnen vor. Mit der HG Saase kommt dann der Gegner aus dem direkt entgegengesetzten Tabellenende.

Die ganz große Dramatik wird in der Männer-Verbandsliga vermutlich nicht mehr aufkommen. Duelle wie die der beiden Mittelfeld-Teams des TSV Handschuhsheim und des TSV Wieblingen entscheiden nicht mehr über Auf- oder Abstieg. Es geht nur noch um das Prestige. „Es ist Derbyzeit und wir haben etwas gutzumachen“, sagt Matthias Bitz mit Bezug auf die 27:33-Niederlage aus dem Hinspiel, „dort konnten wir leider nicht an unsere Leistungsgrenze gehen, dies wollen wir aber jetzt schaffen.“

In die gleiche Kategorie dürfen das Gastspiel der SG Nußloch beim TV Ispringen und das Heimspiel des TV Eppelheim gegen den HSV Hockenheim eingeordnet werden.

Mehr als statistischer Charakter kommt auch nicht der Begegnung zwischen der TGS Pforzheim II und der HSG Weschnitztal zuteil. Die Gäste werden sich her vermutlich deutlich gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht durchsetzen.

Ungleich mehr Spannung verspricht das Aufeinandertreffen der HSG Walzbachtal mit dem TV Germania Großsachsen II. Beide haben bislang mehr verloren als gewonnen und nun die Chance diese Statistik zumindest ein Stück weit in die positivere Richtung zu drehen.

Die SG Stutensee-Weingarten benötigt ein wahrhaftiges Wunder, um die Saison nicht auf dem vorletzten Platz zu beenden. Grundvoraussetzung für eben jenes Wunder ist ein Auswärtssieg bei der TG Eggenstein am Sonntag.

Wenn nach Saisonende die Meilensteine auserkoren werden, könnte bei der HSG Ettlingen die Sprache auf das kommende Wochenende kommen. Der Spitzenreiter gastiert beim Tabellendritten TSV Rintheim. Mit einem Sieg würde Ettlingen endgültig die ersten beiden Ränge absichern, wahrscheinlich aber sogar den entscheidenden Schritt in Richtung Meisterschaft machen.

Es müsste schon viel zusammenkommen, damit die Verbandsliga-Frauen der SG Walldorf Astoria gegen den TV Edingen nicht auf verlorenem Posten stehen. Vielleicht erleben die Astorstädterinnen aber auch einen jener Tage, an denen einfach alles funktioniert und man einen scheinbar übermächtigen Gegner in die Schranken weist.

Damit dem TSV Rot-Malsch II eine derartige Überraschung gelingt, muss freilich noch ein bisschen mehr zusammenkommen. Auswärts beim Spitzenteam der TG 88 Pforzheim II wird es aller Voraussicht nach lediglich um Schadensbegrenzung gehen.

Ein Duell auf Augenhöhe bahnt sich dagegen zwischen der TG Neureut und den Rhein-Neckar Löwen an. Beiden würde mindestens ein Sieg aus den verbleibenden Partien sehr gut zu Gesicht stehen, um nicht doch noch in Abstiegssorgen zu geraten. Die Chance dazu gibt es am Sonntagnachmittag ab 15 Uhr.

Ein Heimsieg gegen die HSG Walzbachtal wäre höchstwahrscheinlich das Meisterstück des TSV Birkenau II. Am Samstag gegen 17.30 Uhr wissen wir mehr – los geht´s um 16 Uhr in der Birkenauer Langenberg-Sporthalle.

Zwei Punkte für den Spitzenreiter würden indirekt dem TV Schriesheim in die Karten spielen. Die Frauen von der Bergstaße könnten bei einem gleichzeitigen Auswärtssieg beim HC Mannheim-Vogelstang den Walzbachtalerinnen auf die Pelle rücken und unter Umständen noch einmal den vierten Platz in Angriff nehmen.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am kommenden Wochenende.