Ein Schub für den Frauenhandball
  02.09.2023 •     Vereine


Supercup-Finale am Samstag in Ludwigsburg mit der Nußlocherin Lisa Friedberger und ihrer HSG Bensheim/Auerbach gegen den großen Favoriten SGBBM Bietigheim

Nußloch/Bensheim/Auerbach. (bz) Es geht um den ersten Titel der Saison und dabei ist eine Spielerin aus der Kurpfalz mittendrin statt nur dabei. Lisa Friedberger führt am Samstagabend die Handball-Frauen der HSG Bensheim/Auerbach als Kapitänin im Supercup-Finale gegen den deutschen Meister und Pokalsieger SGBBM Bietigheim auf die Platte. Das Besondere am Spiel in der Ludwigsburger MHPArena: Der Spartensender Eurosport überträgt die Partie live. Anwurf ist um 19 Uhr. 

Es ist zwar nicht das erste Mal, dass das Fernsehen live dabei, aber dennoch eine besondere Sache. „Alleine im Supercup-Finale zu stehen ist für und historisch und es ist natürlich auch eine deutlich größere Halle, als in denen wir sonst zugange sind“, sagt Friedberger. Die gebürtige Nußlocherin, die weiterhin regelmäßig, wenn es der eigene Spielplan zulässt, bei ihrem Heimatverein der SG vorbeischaut, spielt bereits seit 2014 für Bensheim/Auerbach. Zwei Jahre davon lief sie als Leihspielerin für die Ketscher Bären auf. 

Mittlerweile ist die 26-Jährige längst zur Führungsspielerin bei der HSG gereift und seit drei Jahren deren Kapitänin. Wenn es am Samstag in Ludwigsburg um den Super geht, wird auch sie angespannt sein, wobei es aber nichts zu verlieren gibt. „Es ist das klassische Duell David gegen Goliath“, sagt Friedberger und verweist auf die perfekte vergangene Runde der Bietigheimerinnen, in der sie ungeschlagen das Double gewannen, inklusive des Pokalfinals gegen ihre HSG. 

Deshalb wird David die „Steinschleuder“ aber nicht im Vorfeld ins Korn werfen. „Man kann nie einfacher mit nur einem Spiel einen Pokal mit nach Hause nehmen“, wollen die Kapitänin und Co. nichts abschenken. Ganz im Gegenteil, sie wollen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und den großen Favoriten ins Wanken bringen, wie Friedberger verrät: „Wir haben uns ein paar taktische Überraschungen einfallen lassen.“ 

Die letzte Übung dafür fand am Freitagabend im Abschlusstraining statt. Am Samstag startet die Mannschaft um 15 Uhr mit dem Bus in Richtung Ludwigsburg, um vorher genügend Zeit zu haben, sich mit der großen Halle vertraut zu machen. „Wir kennen die Halle schon, es ist aber von Vorteil, sich an die Atmosphäre zu gewöhnen“, sagt Friedberger, die auf lautstarke Unterstützung hofft. Sie erläutert: „Ein Fanbus kommt zusätzlich aus Bensheim und schon beim Final Four Turnier im Mai in Stuttgart haben uns die gegnerischen Teams gesagt, dass sie gerne so eine tolle Unterstützung der Fans wie wir genossen hätten.“ Es gibt aber auch noch Tickets vor Ort, Kurzentschlossene finden also Platz in der MHPArena und dürfen sich auf Frauenhandball der Spitzenklasse freuen. 

Selbst wenn es dort mit der Sensation nicht klappen sollte, bei der HSG, die als „Flames“ firmieren, ist die Vorfreude auf die Saison 2023/24 riesig. Der letztjährige Achte möchte sich in der Tabelle etwas weiter vorne einsortieren. „Wir haben eine Mannschaft mit großem Potenzial und können sicher den sechsten Platz ins Visier nehmen“, so Friedberger, die neben Bietigheim Borussia Dortmund und den Thüringer HC zu den Top drei der Bundesliga zählt. Das erste Heimspiel steigt passenderweise gegen Thüringen am 16. September um 18 Uhr. Vielleicht ja mit einem Überraschungs-Supercupsieger?