Ein Kraftakt der Falken
  19.10.2020 •     Bezirk Rhein-Neckar-Tauber


Oberliga-Männer des TSV Birkenau erkämpfen sich ein 24:24 in Baden-Baden – Trotz Niederlage stimmt die Moral bei den Badenliga-Frauen des TV Viktoria Dielheim

Mannheim/Heidelberg. (bz) Eine wahrhaftige Energieleistung bescherte den Oberliga-Männern des TSV Birkenau einen Punkt beim TVS Baden-Baden. 24:24 trennten sich beide Klubs am Samstagabend, nachdem die Falken zur Pause vermeintlich vorentscheidend mit 9:14 im Hintertreffen lagen.

„Wir fahren ohne Druck dort hin“, sagte Birkenaus Trainer Holger Schwab im Vorfeld und das merkte man seinen Schützlingen im zweiten Abschnitt auch an. Binnen neun Minuten glichen sie zum 15:15 aus, es entwickelte sich eine dramatische Partie bis in die Schlusssekunden. Simon Spilgers Treffer zum 24:24 (59.) sollte der letzte des Abends sein. Am Ende hatten beide Teams noch je eine Auszeit, ein Tor fiel jedoch nicht mehr.

Nichts zu holen gab es dagegen für die Oberliga-Frauen des TSV Birkenau, die beim TuS Schutterwald ein paar Mal im ersten Durchgang in Führung lagen, unterm Strich stand jedoch eine 23:28-Niederlage. Danijela Rajic´ zehn Treffer halfen ebenfalls nicht, um der Partie noch eine Wende zu geben.

Dass es nicht einfach werden würde, darüber sind sich die Badenliga-Männer der TSG Wiesloch im Vorfeld ihres Gastspiels beim HSV Hockenheim klar gewesen. Der Aufsteiger wartet nach wie vor auf seinen ersten Punkt, doch gerade solche Gegner sind stets mit Vorsicht zu genießen.

Diese gefährliche Aufgabe sind die Wieslocher mit der nötigen Ernsthaftigkeit angegangen und führten beinahe über den kompletten Spielverlauf. Nur in den ersten 20 Minuten lagen die Hockenheimer vereinzelt in Front, danach wendete sich das Blatt und die TSG verschaffte sich meist zwei, drei Tore Differenz auf den HSV. Den Hauptanteil daran trugen Simon Van de Locht (9 Tore) und Florian Sauter (5). Diese beiden sorgten in der vorletzten Minute mit einem Doppelschlag für klare Verhältnisse zum 22:26. Hockenheim gelang noch etwas Ergebniskosmetik zum 24:26-Endstand.

Einen erwarteten Heimsieg (26:22) feierte die SG Heddesheim gegen die TSG Eintracht Plankstadt, die mit 0:8 Punkten weiter auf das erste Erfolgserlebnis warten muss. Beim Stand von 22:22 fünf Minuten vor dem Ende war der Ausgang noch völlig offen, doch durch einfache Fehler im Angriff der TSG zogen die Heddesheimer entscheidend davon.

Dem TSV Amicita Viernheim gelang mit seinem 31:28-Sieg gegen den TV Friedrichsfeld ein ganz wichtiger Erfolg, da sich die Südhessen etwas vom Tabellenkeller absetzen konnten. Lange Zeit schnupperte die HG Oftesheim/Schwetzingen II an einem Punktgewinn bei der SG Heidelsheim/Helmsheim, letztlich setzten sich aber die Mittelbadener mit 26:22 durch.

 

Bereits am vergangenen Donnerstag schlugen die Badenliga-Frauen der SG Nußloch den TV Brühl im Nachholspiel mit 27:23 (10:11). Der Samstag verlief für die TSG Wiesloch enttäuschend. Bei der HG Königshofen/Sachsenflur lieferte die Mannschaft von Trainer Frank Gerbershagen über 60 Minuten einen packenden Kampf, allerdings standen die Wieslocherinnen nach der Schlusssirene mit leeren Händen da. 24:25 (11:12) hieß es nach selbiger. Dabei hatte es so gut begonnen, als die TSV nach acht Minuten mit 5:1 in Front lag. Danach verkürzten die HG und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch bis in die Schlussphase hinein, in der die Gerbershagen-Sieben das Glück nicht auf ihrer Seite hatte.

Der TV Viktoria Dielheim hatte gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen den erwartet schwierigen Stand, verkaufte sich bei der 23:26-Niederlage aber mehr als teuer. „Oftersheim erwischte zwar den besseren Start, doch dann waren wir richtig gut drin und konnten sogar dominieren“, sprach Dielheims Trainer Ralf Pichler seiner Mannschaft ein positives Arbeitszeugnis aus, „die Abwehr stand gut und im Angriff waren wir sehr variabel.“ Mit je fünf Treffern überzeugten Sarah Kretz, Julia Greulich und Melissa Neidig als beste Werferinnen.

Ärgerlich ist dagegen die Phase von der 25. Minute bis zur Halbzeit gewesen, in der die Gastgeberinnen eine 12:10-Führung aus der Hand gaben und beim Stand von 12:14 die Seiten wechselten. Nach der Pause folgten vier Zeitstrafen innerhalb von zehn Minuten, allesamt gegen Dielheim. „Das ist wahrscheinlich der Genickbruch gewesen“, machte Pichler darin die spielentscheidende Phase aus, in der die HGO auf 14:21 davonzog. „Aber die Moral und die Kampfkraft haben gestimmt und wir konnten Tor um Tor aufholen“, beschreibt der Trainer die positive Reaktion bis zum 21:23 (53.). Dann vergab der TV die Doppelchance auf den Anschluss und Oftersheim/Schwetzingen zog entscheidend davon.

Der TSV Handschuhsheim bleibt das Maß aller Dinge in der Männer-Verbandsliga. Das musste der TSV Wieblingen bei seiner 23:26-Niederlage gegen den weiter verlustpunktfreien Spitzenreiter neidlos anerkennen. Die Truppe von Trainer Jan Philipps bestach durch ihre Ausgewogenheit, zehn verschiedene Torschützen warfen den fünften Saisonsieg heraus. Außerdem half eine ganz starke Phase zwischen der 14. und 26. Minute, um von 6:6 auf 6:13 davonzuziehen.

Wieblingen steckte deswegen aber nicht den Kopf in den Sand, über das 9:15 zur Pause kämpfte sich die Winterhalder-Sieben zurück und glich in der 48. Minute zum 20:20 aus. In der Folge zeigten die Handschuhsheimer weshalb sie ganz oben stehen und setzten sich binnen weniger Minute erneut ab – 22:25 (57.).

Für den TSV Germania Malsch sieht es nach der vierten Niederlage im vierten Spiel schlecht aus. Zuhause gegen die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim lief die Koch-Sieben die komplette Dauer über einem Rückstand her und verlor mit 28:33 (16:21). Dank einer wilden Aufholjagd sicherte sich der TV Mosbach noch einen Punkt gegen den TVG Großsachsen II beim 25:25 (10:18).

Die Verbandsliga-Frauen des TSVG Malsch erlebten dagegen ein viel erfreulicheres Wochenende. Sie schlugen die HSG Ettlingen mit 26:18 (12:6). Eine ganz starke zweite Hälfte bescherte der HSG St.Leon/Reilingen II beim 29:21 (14:12) gegen die SG Walldorf Astoria den fünften Sieg im fünften Spiel.

Einen Kampf auf Biegen und Brechen lieferten sich die KuSG Leimen und der TV Schriesheim. Das bessere Ende verbuchten die Schriesheimerinnen für sich, Leimen musste sich mit 22:24 (11:11) geschlagen geben. Nichts zu holen gab es für die SpVgg Ilvesheim gegen den HC Vogelstang. 25:35 (16:17) endete die Begegnung zwischen dem Neunten und dem Fünften.

Weiterhin unbeschadet hält sich die SG Nußloch in der Männer-Landesliga. Die Schmiedel-Sieben setzte sich zuhause gegen die TSG Eintracht Plankstadt mit 22:19 (11:7) durch.

Dank eines 30:25 gegen den TV Eppelheim setzte sich die SGH Waldbrunn/Eberbach vorerst an die Tabellenspitze der Frauen-Landesliga. Ein nun ausgeglichenes Punktekonto von 4:4 weist der PSV Knights Heidelberg auf, nachdem die Begegnung beim TSV Rot II 16:19 endete.

Im Derby der 1. Bezirksliga Männer verlor der TSV Wieblingen II gegen den TV Edingen mit 26:29 ein der eigenen Halle. Schon früh lag der TSV deutlich zurück und konnte den Rückstand so nicht mehr aufholen. Daher geht der Derbysieg dieses Jahr verdient an den TV Edingen. Ebenfalls zuhause unterlag der SC Sandhausen dem TVG Großsachsen III mit 22:26. Zur Pause lag der SC noch mit 14:11 in Front, im zweiten Abschnitt kostete eine 13-minütige Torflaute letztlich den Sieg. Großsachsen spielte, angeführt von dem ehemaligen 3. Liga-Spieler Dominic Sauer und dem treffsicheren Sören Barzyk, die Partie souverän zu Ende. Einen Befreiungsschlag landete dagegen der TSV Rot II. Die Partie beim TV Neckargemünd endete 17:28 (8:15). Dank einer stabilen Abwehr sowie einem gut aufgelegten Torhüter ging der Auswärtssieg in dieser Höhe in Ordnung.