Dossenheimer Paukenschlag
  25.04.2023 •     Spieltechnik


Die TSG knöpft dem designierten Meister Heidelsheim/Helmsheim einen Punkt ab – HSG Walzbachtal auf einmal Zweiter in der Frauen-Verbandsliga nach grandiosem Auswärtssieg in Pforzheim – Birkenau II tüte die Meisterschaft in der Frauen-Verbandsliga ein – Für Ettlingen rückt die Meisterschaft näher

Karlsruhe. (bz) Die Badenliga-Männer der TSG Germania Dossenheim haben nicht nur ins Meisterrennen eingegriffen, sie haben gleichzeitig für ein ganz dickes Ausrufezeichen im Kampf um den sicheren elften Tabellenplatz gesetzt.

„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, sie hat sich im letzten Heimspiel der Saison vor einer tollen Kulisse super präsentiert“, sagte Tobias Breitschwerdt. Für den TSG-Trainer stand nach dem 31:31 (18:17) gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim zweifelsfrei fest: „Ein großer Kampf wurde heute mit einem Punkt belohnt.“

In der Tat konnte man mit einem derartigen Husarenritt gegen den Tabellenführer aus Mittelbaden nicht rechnen, vor allem als selbiger fünf Minuten vor der Schlusssirene auf 27:30 stellte. Die Dossenheimer gaben sich dennoch nicht auf, Nils Arndt vernagelte das TSG-Tor regelrecht und vorne trat Nils Zach in der letzten Sekunde zum Siebenmeter an. Es folgte ausgiebiger Jubel, sein Treffer zum 31:31-Endstand war das gelungene Ende eines aufregenden Handballspiels.

Mit dieser Niederlage kann der TSV Rot-Malsch leben. Beim Spitzenteam der SG Pforzheim/Eutingen II musste sich die Sieben von Sebastian Thome mit 23:35 (10:18) geschlagen geben. Am starken Abscheiden der ersten Spielgemeinschafts-Saison ändert dies freilich nichts.

Bei Martin Schnetz überwog der Stolz. „Wir haben uns sehr, sehr tapfer geschlagen“, sagte der Trainer der HSG St.Leon/Reilingen zur 23:28-Niederlage gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen II. Bis zum 20:21 (51.) hielt die HSG das Duell offen, danach schwanden die Kräfte der mit Akteuren aus der zweiten und dritten Mannschaft aufgefüllten Sieben.

Einen Kampf auf Biegen und Brechen lieferten sich der TV Friedrichsfeld und die SG Heddesheim. Für beide hielt das 24:24 (15:13) mehr bereit, anderseits hätte aber auch jeder verlieren können. Über 60 hochspannende Minuten wechselte die Führung mehrmals hin und her, alleine deshalb scheint das Remis das gerechte Ergebnis zu sein. Herausragender Mann auf der Platte war der Heddesheimer Rouven Hoffman, der elf Tore für seine Löwen beisteuerte.

Für die TSG Eintracht Plankstadt brachte die weite Auswärtsfahrt zum TV Hardheim 1895 keinen zählbaren Ertrag. Bis auf die 1:0-Führung liefen sie durchgängig einem Rückstand hinterher und verloren folgerichtig mit 27:31 (12:18). Während die Hardheimer den fünften Platz absicherten, war die Niederlage für Plankstadt kein Beinbruch. Sie können die Saison immer noch auf einem einstelligen Tabellenplatz abschließen.

Mittlerweile erscheint der TSV Amicitia Viernheim unschlagbar zu sein. Beim nicht gerade heimschwachen TSV Birkenau legten die Südhessen eine nahezu tadellose Leistung aufs Paket und entführten völlig verdient die beiden Punkte. 34:29 (19:16) hieß es am Ende für den TSV, der alles in seiner Macht Stehende getan hat, um die SG Heidelsheim/Helmsheim an der Spitze doch noch abzufangen.

Bereits am Donnerstagabend absolvierten die SG Heddesheim und der TSV Rot-Malsch ihr Nachholspiel in der Frauen-Badenliga. Dabei setzte sich die SG dank ihres Heimvorteils mit 27:24 (16:11) durch und sicherte sich vorerst den dritten Rang.

Beide Teams beendeten ihre englische Woche am Sonntagnachmittag. Dabei musste Rot-Malsch erneut in der Fremde antreten, die Fahrtstrecke zur SG Nußloch hielt sich dafür in Grenzen. Für die SG endete die Vier-Siege-Serie mit einer 26:28-Heimniederlage. Zur Pause (11:10) und nach 47 Minuten (22:21) führten die Nussis, ein 2:6-Negativlauf bis zur 57. Minute kostete jedoch den Sieg. Unterm Strich bleibt es eine Niederlage, die die SG verschmerzen kann, schließlich hat der Zwischensprint mit vier Siegen genügt, um sich die letzten drei Ränge endgültig vom Leib zu halten. „Es war ein Sieg des Willens und dafür sind zum Ende der englischen Woche alle nochmals in ihre Grenzen gegangen“, sagte Rot-Malschs Trainer Arndt Heinemeier.

Die Definition von Souveränität lässt sich dieses Jahr nicht ohne Bezugnahme zur HG Oftersheim/Schwetzingen aufstellen. Der seit mehreren Wochen feststehende Meister hat am Samstagabend bei der HSG St.Leon/Reilingen II den 19. Sieg im 19. Ligaspiel eingefahren. Das 28:26 (12:10) hört sich knapper an, als es gewesen ist, da die HG beinahe über die komplette Spielzeit drei bis fünf Tore in Front lag. Für die HSG ist nun endgültig die Chance verstrichen noch Vizemeister zu werden, die Sieben von Daniel Weinheimer hat dennoch eine sehr starke Saison gespielt und wird als Vierter über die Ziellinie gehen.

Die Heddesheimerinnen durften erneut zuhause antreten und das gegen die akut abstiegsbedrohte HG Königshofen/Sachsenflur. Auf Strecke, sprich über 60 Minuten konnte die HG der SG nicht das Wasser reichen. Die Löwinnen nutzten ihre tiefe im Kader routiniert aus und setzten sich über ein 12:10 zur Pause im weiteren Verlauf schnell und ebenso deutlich ab. Am Ende hieß es 30:21 für den Tabellendritten.

„Nicht schön, aber selten“, bezeichnete Sebastian Metzler den 32:31-Sieg seines TV Eppelheim beim TV Germania Großsachsen II. Sieben Minuten vor Schluss lagen seine Verbandsliga-Männer mit 30:23 in Front, ließen es dann aber schleifen und „Saase“ nochmals herankommen. „Wir haben viele Bälle weggeworfen und einfach leichtfertig agiert“, führte Metzler weiter aus. Schlussendlich zählten für ihn die beiden Punkte und, „dass wir allen Jungs genügend Einsatzzeiten geben konnten.“

Am Rande einer Pleite hatte der TSV Wieblingen den TSV Knittlingen. Die 33:34-Niederlage durfte dennoch als Handball-Leckerbissen bezeichnet werden, schließlich lieferten sich der Fünfte und der Zweite einen bis zur letzten Sekunde offenen Schlagabtausch.

Das keinesfalls einfache Auswärtsspiel bei der SG Stutensee-Weingarten wurde von den Männern des TSV Handschuhsheim mit der nötigen Ernsthaftigkeit angegangen. Stand es zur Pause noch 12:12, zündeten die Schützlinge von Matthias Bitz kurz darauf den Turbo. Über ein 16:12 (36.) und ein 20:13 (41.) zogen sie uneinholbar davon und gewannen mit 31:26 beim Vorletzten.

Trotz der 27:29-Niederlage gegen den TSV Rintheim bleibt die SG Nußloch Vierter und wird diesen Rang mit hoher Wahrscheinlichkeit auch am Rundenende belegen. Gegen den Dritten führte die SG zeitweise, 17 Minuten vor Schluss sogar mit 22:20. Die Schlussviertelstunde gehörte dann dem TSV, der die größeren Kraftreserven nachwies.

Pflichtaufgabe erfüllt. Der 35:23-Sieg des TV Ispringen bei der TGS Pforzheim II war aber weit mehr als das. Da Großsachsen II dieses Wochenende zusätzlich verloren hat, können die Ispringer kaum noch auf einen der drei hinteren Ränge abrutschen.

Neben Ispringen machte auch die TG Eggenstein einen riesengroßen Schritt, um nicht viertletzter zu werden. Ausschlaggebend dafür war der 31:27-Auswärtscoup bei der HSG Weschnitztal. Die Suche nach dem spielentscheidenden Mann ist schnell beendet: Zwölf Tore von Fabian Simmerer, davon alle aus dem Spiel heraus, blieben unerreicht.

Die Meisterschaft rückt immer näher. Die HSG Ettlingen holte gegen die HSG Walzbachtal einen standesgemäßen 33:24-Heimsieg und bleibt weiter das Maß aller Dinge. Kommendes Wochenende könnten bei einem passenden Verlauf bereits die Sektkorken in Ettlingen knallen.

Oliva Schahn sei Dank. Die Spielerin des Frauen-Verbandsligisten SG Walldorf Astoria erwischte am Freitag einen Sahnetag. Beim HC Mannheim-Vogelstang steuerte sie 13 Treffer bei, verwandelte dabei alle fünf Siebenmeter, zu denen sie antrat, und hatte folglich einen großen Anteil am 31:29-Auswärtssieg. Vogelstangs Sarah Vetter hielt mit zwölf Toren dagegen, das genügte den Gastgeberinnen aber nicht, um den entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt zu machen.

Für die Walldorferinnen änderte sich trotz des famosen Erfolgs nichts an der Tabellensituation. Da die Astoria bereits alle 22 Saisonspiele absolviert hat, kann sie nicht mehr weiter nach oben klettern und beendet die Spielzeit 2022/23 definitiv auf dem elften und vorletzten Rang.

Immerhin 30 Tore hat der TSV Rot-Malsch II beim TV Schriesheim geworfen. Andererseits hat das Schlusslicht aber deren 47 kassiert und musste die Heimreise deshalb mit einer weiteren Pleite (30:47) antreten. Beide Teams hatten je eine dreizehnfache Torschützin in ihren Reihen. Bei der Astoria war dies Daniela Hofmann und bei Schriesheim Maike Korn.

Mit so einer Defensivleistung ist nichts zu holen. Die Rhein-Neckar Löwen unterlagen beim HC Mannheim-Vogelstang mit 15:25 (6:13). Von Beginn an liefen die Löwinnen einem hohen Rückstand hinterher und fanden einfach kein Mittel gegen einen mehr als soliden Gegner.

Auf einmal ist die HSG Walzbachtal der heißeste Kandidat für die Vizemeisterschaft. Bei der TG 88 Pforzheim II feierte die HSG nicht nur einen sehr starken 36:27-Erfolg, sondern überflügelte auch gleichzeitig den direkten Konkurrenten um die Vizemeisterschaft in der Tabelle. Beide Teams stehen aktuell bei 28:14-Punkten, Walzbachtal hat einen Spieltag vor Saisonende alles in der eigenen Hand. Sie müssen „nur“ ihr Heimspiel am kommenden Samstag gegen den HC Mannheim-Vogelstang gewinnen.

Wie stark sich der Heimvorteil auswirken kann, konnte man im Duell zwischen der TG Neureut und der Turnerschaft Mühlburg beobachten. Vor deren Aufeinandertreffen am Samstag standen beide bei 17 Pluspunkten. Danach ist die TG um zwei Zähler enteilt, weil sie nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte (13:11) und einem kurz darauffolgenden 13:13 (34.) den Turbo zündete. In den verbleibenden 26 Minuten lautete das Ergebnis 16:4, weshalb der Endstand von 29:17 eine mehr als deutliche Sprache zugunsten der Neureuterinnen spricht.

Keinen Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Meisterschaft ließ der TSV Birkenau II. Der Spitzenreiter setzte sich am Sonntagnachmittag mit 32:26 (15:13) gegen den TV Edingen durch. Der neue Meister lag dabei nie in Rückstand und legte den Grundstein zu seinem 16. Saisonsieg kurz vor, beziehungsweise kurz nach der Pause. Lenya Hanke (11) und Mona Göttmann (10) hatten den Löwenanteil daran. Auf Edinger Seite hielt Sarah Offenhäuser (11) am stärksten dagegen.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.