Die HSG zehrt von ihrer grandiosen Anfangsphase
  11.10.2022 •     Spieltechnik


Badenliga-Männer der aus St.Leon/Reilingen feiern gegen Dossenheim den ersten Saisonsieg (23:20) – Birkenau brennt ein Offensivfeuerwerk in Leutershausen ab

Karlsruhe. (bz) „Ich bin heute um fünf Jahre gealtert“, sagte Martin Schnetz ausgelaugt, aber erleichtert angesichts des 23:20-Siegs seiner Badenliga-Männer der HSG St.Leon/Reilingen gegen die TSG Dossenheim. Sein Plan mit einer vorgezogenen 5:1-Deckung ging optimal auf und bescherte seiner Mannschaft früh einen großen Vorsprung, 9:3 nach 18 Minuten, den sie bis zum Schluss verteidigte. „Wir hätten das locker ausbauen können, haben uns später aber selbst in Schwierigkeiten gebracht“, so Schnetz weiter. 

Sein Dossenheimer Kollege Jörg Weber beklagte die schwache Anfangsphase, sah dann aber, „eine Steigerung im Verlauf des Spiels und vor allem in der Abwehr.“ Acht Minuten vor dem Ende kam die TSG bis auf ein Tor heran, ehe zwei individuelle Fehler der HSG wieder ein beruhigendes Polster bescherten. 

Die TSG Wiesloch musste bei der TSG Eintracht Plankstadt die erste Saisonniederlage hinnehmen (25:27). Vor allem Alexander Sauer hielt seine TSG mit zehn Toren bis zum Schluss im Spiel. Plankstadt behielt aber in den hektischen letzten Minuten die Nerven und feierte seinen zweiten Saisonsieg. 

Nachdem der TSV Rot-Malsch den Respekt vor dem TSV Amicitia Viernheim abgelegt hatte, spielte er nicht nur munter mit, er war sogar die klar bessere Mannschaft und gewann mit 28:22 (11:11). „Hinten haben wir mit viel Leidenschaft und vorne sehr geduldig gespielt“, sagte Rot-Malschs Trainer Sebastian Thome. Er fügte glücklich hinzu: „Als Trainer darf man zurecht stolz auf die Mannschaft sein, denn sie hat alle Vorgaben umgesetzt.“ 

In Leutershausen kamen die Verantwortlichen nicht mit dem Zählen hinterher. Fast schon irrwitzige 82 Tore fielen in der Begegnung zwischen der SG Leutershausen II und dem TSV Birkenau. Den Großteil davon erzielten die Gäste, das Ergebnis von 32:49 (13:24) ist eines, das wohl alle Beteiligten nicht so schnell vergessen werden. Klar, dass es viele Mehrfach-Torschützen gab, dabei überragte Birkenaus Lukas Gutsche mit zwölf Treffern aus dem Spiel heraus. 

Die beiden anderen Samstag-Spiele endeten mit jeweils vier Toren Unterschied. Der TV Friedrichsfeld wusste seinen Heimvorteil gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen II zu nutzen (33:29) und die SG Heddesheim wahrte ihre weiße Weste mit einem 24:20-Erfolg beim TV Hardheim. Die Löwen grüßen mit nunmehr 8:0-Zählern von der Tabellenspitze. „Ein insgesamt verdienter Sieg aufgrund einer sehr guten Mannschaftsleistung“, schrieben die Löwen in ihrem Spielbericht. 

Bei der SG Pforzheim/Eutingen II ist der Knoten geplatzt. Zuhause gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim siegten die Goldstädter mit 31:26 (15:15). Der erste Saisonsieg war gegen die SG, die nun ihre erste Niederlage hinnehmen musste, nicht wirklich zu erwarten. Lasse Keller stach mit sieben Treffern bei Pforzheim/Eutingen II heraus. 

Einen Einstieg nach Maß legte die SG Nußloch in der Frauen-Badenliga hin. „Das war Spannung pur“, sagte Michael Grünwedel zum 31:10 (13:14) gegen die KuSG Leimen. Der neue Trainer der Nussis erlebte eine hochdramatische Schlussphase, in der seine Spielerinnen einen 27:29-Rückstand (57.) noch umbogen. Großen Anteil daran hatte Flavia Racky, die die letzten drei SG-Treffer erzielte. 

Extrem torarm, für die SG Stutensee-Weingarten aber äußerst erfolgreich, endete ihre Partie bei der HG Saase. Über eine 10:7-Führung zur Pause brachte die SG ein 17:15 ins Ziel und holte in ihrem ersten Saisonspiel den ersten Sieg. Die HG steht dagegen bei zwei Niederlagen aus zwei Partien. 

Deutlich mehr Tore bekamen die Zuschauer zwischen der HG Königshofen/Sachsenflur und der HG Oftersheim/Schwetzingen zu sehen. Wenig überraschend hatte die HGO über die gesamte Dauer das Geschehen im Griff, Königshofen/Sachsenflur wehrte sich nach Kräften, konnte die 19:26-Niederlage aber nicht verhindern. 

Das Aufeinandertreffen zwischen dem TV Brühl und der SG Heddesheim hielt, was es versprach. Obwohl beide Teams zuvor ohne Punktgewinn waren, gehören sie keinesfalls zu den Abstiegskandidaten. In einem munteren Handballspiel führten die Gäste meist knapp, so auch nach 60 intensiven Minuten. 22:23 (12:14) endete die Partie, Heddesheim hat damit den ersten Saisonsieg eingefahren. 

Viel hat nicht gefehlt und der TV Eppelheim hätte für eine faustdicke Überraschung in der Männer-Verbandsliga gesorgt. „Kämpferisch war es noch einmal ein bisschen besser als in den letzten Wochen“, sagte Sebastian Metzler zur 30:32-Niederlage gegen den TSV Rintheim. Letztlich kann sich die Mannschaft des Eppelheimer Trainers davon nichts kaufen, aber die Art und Weise wie sie dem verlustpunktfreien Tabellenführer Paroli bot, lässt ganz viel Zuversicht. 

Angeführt von Leon Dennhardt (9) ließ sich der TVE trotz zwischenzeitlichem 7:12 (15.) nicht abschütteln, kurz nach der Pause führten die Hausherren sogar einmal (20:19). „Am Ende sind wir aber leider in alte Muster zurückgefallen und haben zumindest ein Remis verspielt“, so Metzler, der den Fans seinen Dank aussprach, „sie haben uns super nach vorne getrieben.“ Am Ende setzte sich die Routine der Rintheimer durch und Eppelheim kassierte obendrein zu viele Zeitstrafen. Zu allem Überfluss verpasste der starke Dennhardt per Siebenmeter den Ausgleich, im Gegenzug fiel sieben Sekunden vor Schluss der Endstand zum 30:32. 

Die SG Nußloch hat ihre starke Frühform bestätigt und bei der SG Stutensee-Weingarten einen beeindruckenden Start-Ziel-Sieg gefeiert. Bereits nach 18 Minuten und der 11:3-Führung durch Tim Sohns war die Messe gelesen. Bis zum Ende verwalteten die Nußlocher dieses Polster souverän und gewannen mit 31:23. 

Für die TGS Pforzheim II hängen die Trauben diese Runde extrem hoch. Beim HSV Hockenheim gab es überhaupt nichts zu holen, der HSV setzte sich mit 39:24 durch. Richtig deutlich wurde es in der zweiten Hälfte, die 23:11 endete. 

Die HSG Weschnitztal bleibt mit ihrem 33:28-Erfolg gegen den TVG Großsachsen II oben dran. Tillmann Clemens (8), Marian Kleis und Majirsky Jakub (je 6) waren die erfolgreichsten Schützen für die HSG. Großsachsen hielt mit Tim Lochbühler (6) sowie den vier Fünffach-Torschützen Maximilian Albrecht, Jens Arendt, Andreas Nixdorf sowie Marc Homes dagegen. 

Bis kurz vor der Halbzeit hat es gedauert, ehe sich der TSV Knittlingen bei der TG Eggenstein ein wenig absetzen konnte. Danach schraubte der TSV das Ergebnis kontinuierlich in die Höhe, bis der 35:27-Auswärtssieg feststand. Georg Kern (6), Petar Petricevic, Robin Petersen und Alexander Klimovets (je 5) stachen auf Kittlinger Seite heraus. Eggenstein stellte dafür mit Jacob Hesselschwerdt (9) den erfolgreichsten Schützen des Tages. 

Zum Ende der ersten Halbzeit deutete nichts auf ein derart klares Endergebnis. Die Verbandsliga-Frauen des TSV Rot-Malsch II hielten gegen den klar favorisierten TV Edingen aufopferungsvoll dagegen und lagen „nur“ mit 11:15 im Hintertreffen. Nach Wiederbeginn brach es allerdings wie eine Lawine über die Spielgemeinschaft ein. Angeführt von der alles überragenden Anuk Ermanth, die 15 Treffer erzielte und dabei alle ihre sechs Siebenmeter verwandelte, zogen die Gäste kontinuierlich bis zum 19:36-Endstand davon. 

Der erste Saisonsieg hatte es in sich. 35:24 schlug der TV Schriesheim die SG Heidelsheim/Helmsheim II, womit nicht zu rechnen gewesen ist. Für „Schriese“ ein rundum gelungenes Wochenende, die SG-Reserve steht mit nun 4:4-Punkten trotzdem ordentlich da. 

Die beiden übrigen Begegnungen waren an Spannung nicht zu überbieten. Tore fielen zwar wenige, dafür hätte es zwischen den Rhein-Neckar Löwen und der Turnerschaft Mühlburg (18:19) sowie zwischen der TG Neureut und dem TSV Birkenau II (15:16) nicht enger zugehen können. Birkenaus Zweite wahrte damit ihre weiße Weste und bleibt erster Verfolger des TV Edingen. 

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.