Die HSG setzt ein Ausrufezeichen
  26.10.2021 •     BHV-Verband , Spieltechnik


Handball: Badenliga-Männer aus St.Leon/Reilingen fügen Wiesloch die erste Saisonniederlage zu

Karlsruhe. (bz) Martin Schnetz rechnete mit einer, „ganz schwierigen Partie.“ Der Trainer der HSG St.Leon/Reilingen sollte Recht behalten und im Nachgang sogar jubeln dürfen, auch wenn das aufgrund der Voraussetzungen nicht zwingend zu erwarten gewesen ist. Seine Badenliga-Männer schlugen die TSG Wiesloch mit 17:16 (7:8) und brachten dem Konkurrenten auf diese Weise die erste Saisonniederlage bei.

Beiden Teams fehlten wichtige und wurfgewaltige Akteure. Die HSG musste ohne Linkshänder auskommen und spielte deshalb mit einem weiteren Kreisläufer auf Rechtsaußen, der immer wieder eingelaufen kam. „Damit hatten wir quasi unsere beste Abwehr aufgestellt, was im Endeffekt das Ergebnis, das eigentlich eher ein Halbzeitstand ist, erklärte“, schmunzelte Schnetz über die torarme, für ihn aber punktreiche Begegnung.

Auf Wieslocher Seite mussten fünf Spieler erkältungsbedingt passen. „Die Erkältungswelle hat uns erwischt, was aber kein Grund für dieses Ergebnis ist“, wollte TSG-Trainer Michael Peitz diese Ausrede nicht gelten lassen. Er bemängelte: „Die einfachen Tore haben uns gefehlt. Generell gab es zu viele Eins-gegen-Eins-Situationen, was eher eine Wühlerei gewesen ist. Ein Punkt wäre aber nicht unverdient für uns gewesen. Jetzt nutzen wir erst einmal die spielfreie Woche, um alle Jungs wieder gesund zu bekommen.“

Der TSV Rot bleibt weiter sieglos. Zuhause gegen die Heidelsheim/Helmsheim setzte es eine 18:24-Niederlage. „Vorne hatten wir kein Tempo und viel zu viele Fehler fabriziert“, zeigte sich TSV-Trainer Sebastian Thome enttäuscht über die eigene Angriffsleistung. Bereits im Vorfeld standen die Chancen schlecht, da mit der SG nicht nur ein Kandidat für eine vordere Platzierung in der Sporthalle der Parkringschule aufkreuzte, sondern weil es darüber hinaus viele personelle Ausfälle zu beklagen gab. Thome konstatierte: „Im Prinzip waren wir chancenlos, bleiben jetzt aber ruhig und versuchen im nächsten Spiel die ersten Punkte einzufahren.“

Weiter schadlos hält sich die SG Pforzheim/Eutingen II. Beim HSV Hockenheim feierte die SG einen ungefährdeten 38:28-Erfolg. Dabei war Jonas Beyer ohne Frage der Mann des Spiels. Insgesamt zwölf Tore steuerte er bei, drei davon vom Siebenmeterstrich.

Für eine faustdicke Überraschung sorgte die SG Stutensee-Weingarten. Das ehemalige punktlose Schlusslicht wuchs gegen den bis Samstag verlustpunktfreien TV Knielingen über sich hinaus und gewann mit 24:22 (12:10). Maßgeblichen Anteil daran hatte Johannes Milbich, der bärenstarke 13 Tore warf und damit fast dreimal so viele wie der zweiterfolgreichste Torschütze Jens Lengert (5).

Die TSG Eintracht Plankstadt bleibt in der Spur und feierte bei der SG Leutershausen II ihren vierten Sieg im vierten Spiel (32:21). „In den ersten 30 Minuten haben wir fast perfekt gespielt und so gut wie keine Fehler gemacht. Es war aber auch klar, dass wir diese Leistung nicht bis zum Ende durchziehen können. Daher sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, fasste Plankstadts Trainer Niels Eichhorn zusammen.

Dagegen musste mit dem TSV Amicitia Viernheim ein Aufstiegsfavorit einen bitteren Rückschlag beim TV Hardheim hinnehmen. Trotz mehrmaliger Führung stand am Ende eine 25:26-Niederlage. Zwei Minuten vor Schluss lagen die Südhessen noch mit 25:24 in Front, ehe den Gastgebern dank zwei Toren von Jannik Huspenina die Wende gelang.

Nach zwei Siegen zum Auftakt hat es die Badenliga-Damen der SG Nußloch beim TSV Rintheim böse erwischt. Eine verschlafene Anfangsphase brachte die SG früh auf die Verliererstraße. 1:9 stand es nach 13 Minuten. Die gastgebenden Karlsruherinnen hatten einen Sahnetag, vor allem in der ersten Hälfe gelang ihnen quasi alles. Beim Stand von 7:20 wechselten die Teams die Seiten – die Vorentscheidung war somit längst gefallen. Positiv aus Nußlocher Sicht war die ausgeglichene zweite Hälfte, die 15:15 zu endete und somit den Endstand von 22:35 zur Folge hatte. Die Sieben von Marcus Gutsche hat nun vier Wochen Pause, ehe es am 21. November zum Derby zum TV Viktoria Dielheim geht.

Der TSV Wieblingen marschiert munter weiter und hat schon 8:0-Punkte auf dem Konto. Den Verbandsliga-Männern konnte auch die weiteste Auswärtsfahrt des Jahres nichts anhaben, der 29:24-Erfolg bei der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim kam allerdings erst dank einer famosen Schlussphase zusammen. Nach 48 Minuten lagen die West-Heidelberger sogar noch in Rückstand (20:21). Es folgte Vollgas-Handball angeführt von dem überragenden Lukas Wolf, der zehn seiner elf Tore aus dem Spiel heraus beisteuerte.

Spätestens jetzt ist klar, dass dem TSV Germania Malsch eine hammerharte Runde bevorsteht. Im Duell zweier punktloser Mannschaften ging der TSV beim TVG Großsachsen II mit 15:41 (6:21) unter. Dagegen hält sich die TSG Dossenheim schadlos und bleibt hartnäckiger Verfolger des TSV Wieblingen. Beim TV Mosbach bewies die TSG starke Nerven und setzte sich mit 29:27 (12:11) knapp, aber verdient durch.

Drei mehr oder weniger souveräne Heimsiege gab es in der Männer-Verbandsliga B. Die TGS Pforzheim II schlug die HSG Ettlingen mit 29:22 und der TV Ispringen die HSG Walzbachtal mit 29:23. Etwas enger ging es zwischen dem TSV Rintheim und der TG Eggenstein zu. Dabei bewies der TSV den längeren Atem und setzte sich mit 33:30 (17:16) durch.

Einen Kantersieg feierten die Verbandsliga-Frauen der KuSG Leimen gegen den HC Vogelstang (36:19). Dabei waren Sandra Schnepf (8), Kristina Klotz (7) sowie Christine Meier (6) in besonders großer Torlaune. „22 Tore in der ersten Halbzeit lassen eigentlich keinen Wunsch offen“, sagte ein glücklicher Leimener Trainer Martin Scherz.

Bis rund eine Viertelstunde vor Schluss schnupperte die SG Walldorf Astoria an der Überraschung gegen die Turnerschaft Mühlburg. Dann zogen die Gäste das Tempo an und die Walldorferinnen hatten mit 25:29 (14:12) das Nachsehen. An der Spitze haben sich die Rhein-Neckar-Löwen regelrecht festgekrallt. Das 21:17 bei der HSG Ettlingen war der vierte Sieg im vierten Spiel. Die TG Neureut feierte gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim II den ersten Saisonsieg (26:25) und ist punktemäßig zum Konkurrenten aufgeschlossen.

Spitz auf Knopf endeten beide Partien der Männer-Landesliga 1 im Bezirk Rhein-Neckar-Tauber. Während der TV Eppelheim II mit 28:29 gegen den TV Schriesheim unterlag, setzte sich die SG Nußloch denkbar knapp mit 20:19 beim SV Waldhof Mannheim durch.

Es bleibt wie verhext für die Landesliga-Frauen der SG Bammental-Mückenloch. Beim TSV Rot II kassierten sie am Samstagabend die dritte Niederlage in der dritten Partie und es war wieder äußerst knapp. Dieses Mal zogen sie mit 23:25 nach einer 15:13-Pausenführung den Kürzeren. Nach drei Spielen hat die SG null Punkte, aber ein Torverhältnis von gerade einmal minus fünf. Das ist wirklich sehr viel Pech.

Bis auf eine Begegnung – TS Durlach gegen HC Neuenbürg II (24:24) – endeten alle anderen Vergleiche der Männer-Landesligisten im BezirkAlb-Enz-Saal deutlich zugunsten eines Teams. Besonders souverän gestalteten der SV Langensteinbach (34:14 gegen den TV Knielingen II) und Post Südstadt Karlsruhe (48:26 gegen die SG KIT/MTV Karlsruhe) ihre Heimaufgaben.

In der Frauen-Landesliga gab es ebenfalls ein Remis. 22:22 trennten sich der TSV Rintheim II und die TG Eggenstein. Ansonsten hielt sich die HSG Walzbachtal weiter schadlos und hatte beim TV Malsch keine Probleme (36:18). Das Duell der bis dato Sieglosen entschied die SG Pforzheim/Eutingen mit 26:20 bei der SG Graben-Neudorf mit sich. Die Turnerschaft Durlach darf sich nach ihrem 26:22-Erfolg gegen den HC Neuenbürg vorerst im oberen Tabellenbereich festsetzen.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende:https://www.badischer-hv.de/spielbetrieb/ergebnisse/ergebnisse-bhv-bw#/schedule?oId=35&wId=2021-10-18