Der erste Meister kann gekürt werden
  16.03.2023 •     Spieltechnik


Handball: Matchball für die HG Oftersheim/Schwetzingen – Rot-Malscher Frauen vor großem Schritt – Nächste Pflichtaufgabe für Dossenheimer Männer – Heidelsheim/Helmsheim kann für eine Vorentscheidung sorgen

Karlsruhe. (bz) Heimspiele sind häufig das Zünglein an der Waage, wenn es um Klassenerhalt oder Abstieg geht. Wie gut, wenn man eine Heimspielstätte hat, die regelmäßig für Punktgewinne sorgt. Dessen sind sich die Badenliga-Männer der TSG Germania Dossenheim bewusst und das wollen sie am Sonntag unbedingt wieder beweisen.

Um 18 Uhr kommt mit der TSG Eintracht Plankstadt kein übermächtiger und deshalb schlagbarer Gegen in die Schauenburghalle. „Jetzt stehen zwei richtungsweisende Heimspiele gegen Plankstadt und St.Leon/Reilingen an, in denen wir uns definitiv durch unseren Heimvorteil Punkte ausrechnen“, blickt Dossenheims Trainer Tobias Breitschwerdt auf die beiden kommenden Wochen voraus.

Besonders in der eigenen Halle spielen die Dossenheimer stark auf, sieben ihrer neun Punkte wurden vor heimischem Publikum gewonnen. Die Wölfe sind also gewarnt, wollen aber trotzdem die Maximalausbeute mit nach Plankstadt nehmen: „Unser Ziel sind zwei Punkte, denn damit würden wir unserem Saisonziel Klassenerhalt ganz nahekommen. Dossenheim hat mit Nicolai Elfner einen herausragenden Spieler, die Kombination zwischen Rückraum und Kreis ist ebenfalls stark. Dies gilt es zu stoppen. Gerade in den Spielen ohne Haftmittel ist der Schlüssel für uns eine starke Abwehr, aus der einfache Kontertore resultieren“, so Plankstadts Cheftrainer Niels Eichhorn.

Eine Spur schlechter gestaltet sich die Ausgangslage für die HSG St.Leon/Reilingen. Um den Abstieg in die Verbandsliga zu verhindern müssen ab sofort regelmäßige Punktgewinne gelingen. Der TV Hardheim 1895 ist jenseits von Gut und Böse platziert, die HSG muss so einen Kontrahenten in der aktuellen Saisonphase einfach schlagen.

„Bei den Hardheimern sind aber alle Spieler wieder genesen, weshalb wir krasser Außenseiter sind“, sagt HSG-Trainer Martin Schnetz. Er verspricht dennoch vollen Einsatz: „Wir suchen natürlich ein Mittel, um Hardheim zu schlagen und so die Chance auf den Klassenerhalt aufrechtzuerhalten.“

Der TSV Rot-Malsch hat schon jetzt eine starke Runde gespielt. Zum Ausruhen ist es aber zu früh, Trainer Sebastian Thome will bis zum Ende komplett durchziehen. Ein Sieg beim TSV Birkenau am Samstagabend wäre ein weiteres Ausrufezeichen. „Die Runde ist schon jetzt ein voller Erfolg“, sagt der TSV-Coach vor dem ersten von vier Auswärtsspielen am Stück. Alles kann, nichts muss, lautet dagegen die Marschroute für die TSG Wiesloch. Michael Peitz und seine Truppe reisen am Sonntag zur SG Heidelsheim/Helmsheim.

Im Kampf um Rang vier, dem Platz, der auch als „Best of the Rest“ bezeichnet werden kann, steht die SG Heddesheim gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen II unter Zugzwang. Die HGO braucht ihrerseits noch ein paar Pünktchen, um sich des Klassenerhalts gänzlich gewiss zu sein.

Jene paar Pünktchen mehr besitzt der TV Friedrichsfeld. Deshalb dürfen die Mannheimer ohne großen Erfolgsdruck den TSV Amicitia Viernheim empfangen. Es gibt wahrscheinlich schlechtere Voraussetzungen, um den Tabellendritten zu ärgern, oder sogar zu besiegen.

Frank Gerbershagen hat großen Respekt vor der Aufgabe, die sich seinen Badenliga-Frauen der TSG Wiesloch am Samstag bei der KuSG Leimen stellt. „Das wird sehr knifflig, weil dort ohne Haftmittel gespielt wird“, sagt der TSG-Trainer. Im Vergleich zum 41:32-Erfolg gegen die HG Königshofen/Sachsenflur vor zwei Wochen wünscht er sich eine Steigerung in der Abwehr und gleichzeitig, „mehr Power in unserem Spiel nach vorne.“

Erwartungsfroh fährt der TSV Rot-Malsch zur SG Stutensee-Weingarten. Mit einem Erfolg könnte sich die Sieben von Arndt Heinemeier komplett aus dem Abstiegskampf verabschieden und entspannt Richtung 2023/24 blicken. Genau das will die SG verhindern und ihrerseits an die vor ihr platzierten Teams heranrücken.

Der zweite Platz befindet sich in Reichweite und könnte am Wochenende schon eingenommen werden. Voraussetzung für die HSG St.Leon/Reilingen II ist ein Heimsieg gegen den TV Brühl. Angesichts des bisherigen Saisonverlaufs gilt dieser als wahrscheinlich.

Mehr Pflicht geht nicht. Die SG Nußloch gastiert am Samstagabend beim punktlosen Schlusslicht HG Saase. „Die haben zwar bisher keine Punkte geholt, aber die Mannschaft ist besser, als es die Tabelle aussagt“, warnt SG-Trainer Eric Erles seine Schützlinge.

Beim Verfolger kann die HG Oftersheim/Schwetzingen alles klarmachen und das bereits am fünftletzten Spieltag. Ein Sieg bei der SG Heddesheim und der HGO wäre die Badenliga-Meisterschaft nicht mehr zu nehmen. Dass es soweit kommt gilt als gesichert, die Heddesheimerinnen hätten aber sicher nichts dagegen, wenn sie nicht schon am Samstagabend persönlich gratulieren müssten.

Mal schauen, was geht. So ähnlich dürfte die Stimmung bei den Verbandsliga-Männer des TSV Wieblingen sein. Die West-Heidelberger haben sich im oberen Mittelfeld festgesetzt und fahren am Samstag als Außenseiter, aber nicht chancenlos zum TSV Rintheim.

So ziemlich die gleiche Voraussetzung gilt für den TV Eppelheim. Sebastian Metzler und seine Mannschaft gastieren am Sonntag beim TSV Knittlingen. Der TSV steht als Zweiter mehr unter Druck.

Die SG Nußloch befindet sich in Lauerstellung. Wenn die Topteams stolpern, wollen Frank Schmiedel und seine Jungs da sein. Damit dies so ist, muss das Heimspiel gegen die HSG Weschnitztal gewonnen werden.

Viele Chancen gibt es nicht mehr für die SG Stutensee-Weingarten. Am Samstag sind sie bei der HSG Walzbachtal eigentlich zum Siegen verdammt, wenn sie noch einmal ernsthaft an den drittletzten Rang herankommen möchten.

Davon ist die TGS Pforzheim II schon lange entfernt. Das Schlusslicht gibt sich alle Mühe, sich erhobenen Hauptes aus der Liga zu verabschieden und wird das auch am Samstagabend gegen den Spitzenreiter tun. Die HSG Ettlingen wird dieses Spiel gewinnen und kann dabei sehr wahrscheinlich auch munter durchwechseln.

Für den TV Ispringen könnte ein Sieg gegen den TV Germania Großsachsen II sämtliche Restzweifel beiseite wischen. Andererseits ist diese Begegnung auch für Saase II eine große Chance sich zwei Punkte zu krallen. Es verspricht jedenfalls eine spannende Partie zu werden.

Ähnliches gilt für die TG Eggenstein und den HSV Hockenheim. Es gilt als unwahrscheinlich, dass einer der beiden absteigen muss, nichtsdestotrotz ist es immer schöner zu gewinnen. Deshalb ist ein umkämpftes Aufeinandertreffen zu erwarten, in dem sich der durchsetzen wird, der die bessere Tagesform erwischt.

In der Frauen-Verbandsliga spitzt sich der Abstiegskampf immer mehr zu. Mittendrin ist die SG Walldorf Astoria. Wenn am frühen Sonntagabend die HSG Walzbachtal zu Gast sein wird, sind alle anderen Begegnungen dieses Wochenende bereits absolviert. Dementsprechend wichtig könnte ein eigener Erfolg werden.

Die größtmögliche Hürde stellt sich dem TSV Rot-Malsch II mit seinem Gastspiel beim TSV Birkenau II in den Weg. Hier gilt es eine hohe Niederlage zu vermeiden.

Während es für den TV Schriesheim um nicht mehr allzu viel geht, käme für die TG Neureut ein Heimsieg gegen „Schriese“ am Samstag einer großen Erleichterung gleich. Dementsprechend fokussiert und motiviert werden die Neureuterinnen dieses Duell in Angriff nehmen.

Mindestens genauso stark nimmt die SG Heidelsheim/Helmsheim II ihr Heimspiel gegen die Turnerschaft Mühlburg in den Fokus. Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass die Mühlburgerinnen selbst nicht gesichert sind und schon noch ein paar Pünktchen für den Klassenerhalt benötigen. Ein Erfolg in Heidelsheim/Helmsheim wäre gar ein sogenannter Big Point.

Zumindest die Vizemeisterschaft ist noch drin für die TG 88 Pforzheim II. Um sich die Chancen dafür zu erhalten, muss sie ihr Heimspiel gegen den HC Mannheim-Vogelstang gewinnen. Selbige spielt eine ordentliche Runde, hat den Klassenerhalt wie die Hälfte der Liga aber noch nicht in der Tasche. Eine Überraschung in der Goldstadt würde dafür einen großen Schub geben.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am kommenden Wochenende.