Auftakt in die Handballsaison
  20.09.2023 •     Spieltechnik


Die BHV-Ligen starten am kommenden Wochenende in 2023/24

Karlsruhe. (bz) Fast fünf Monate dauerte die Sommerpause, am Wochenende wird endlich wieder Handball gespielt in den Hallen des Badischen Handball-Verbands. Bis Anfang Mai 2024 läuft die neue Saison, die von den Badenligen abwärts mal wieder viel Spannung verspricht.

Dabei geht es nicht immer nur um die Frage, wer Meister wird oder absteigt, oftmals sind es andere Geschichten, die von Interesse sind. So zum Beispiel bei der TSG Germania Dossenheim. Die Badenliga-Männer starten in die berüchtigt schwierige zweite Saison nach ihrem Aufstieg. Das aber mit einem neuen Trainer, der über eine sehr angenehme Anfangsphase spricht. „Ich habe eine charakterlich sehr feine Mannschaft vorgefunden“, sagt Christopher Körner.

Der ehemalige Coach der HSG St.Leon/Reilingen, die er vor ein paar Jahren für zwei Saisons coachte, hat bei der TSG in der zehnwöchigen Vorbereitungsphase auf zwei gleich lange Blöcke gebaut. „Zuerst Kraft/Ausdauer und dann standen die spielerischen Elemente im Vordergrund“, erläutert Körner. Zum Auftakt reist er mit seiner Mannschaft zum für ihn großen Favoriten auf die Meisterschaft, der TSG Wiesloch. Die Partie wird aus einem weiteren Aspekt interessant. „Dort spielt mein kleiner Bruder Kevin“, stimmt sich Körner auf das Familienduell ein.

Zu den weiteren Favoriten gehören der TV Hardheim, der TSV Amicitia Viernheim und die SG Pforzheim/Eutingen II. „Unsere eigenen Ambitionen sehen vor schönen Handball zu spielen und dann bin ich mir sicher, dass wir auch eine gute Rolle einnehmen werden“, sagt Michael Peitz, Trainer der TSG Wiesloch. Mit den Neuzugängen Lukas Sauer, Datzin Lao und Torhüter Christoph Köhler sieht er seine Sieben jedenfalls gerüstet.

Alles andere als angenehm meint es der Spielplan mit dem TSV Rot-Malsch. „Vier Auswärtsspiele zum Start sind happig“, sagt Sebastian Thome. Der Coach der Spielgemeinschaft geht in die zweite Saison mit selbiger und baut erneut auf die Jungs aus dem eigenen Nachwuchs.

Nicht blenden lassen will er sich von der famosen Vorsaison, als der TSV reihenweise überzeugte und sich als Verfolger der Spitzengruppe bezeichnen durfte. „An unserer Ausrichtung hat sich nichts geändert“, sagt Thome und stellt heraus, „dass wir möglichst schnell den Klassenerhalt erreichen wollen.“ Der erste Schritt auf dem Weg dahin ist ein großer. Beim TSV Knittlingen wartet am Sonntag ein starker Gegner.

Einer der Titelfavoriten ist der TSV Amicitia Viernheim. Zum Auftakt wartet das sicher brisante Derby gegen den TSV Birkenau. Hier ist ein erster Fingerzeig zu erwarten. Das gilt selbstverständlich auch für die restlichen Partien.

Die Handball Wölfe Plankstadt empfangen in ihrem ersten Pflichtspiel die SG Pforzheim/Eutingen II, die ebenfalls zu den Titelkandidaten gehört. Plankstadts Cheftrainer Niels Eichhorn meint mit Blick auf die kommende Saison: „Wir haben eine gute Truppe zusammen, die viel Potenzial mitbringt. Die Konkurrenz ist aber groß. Deshalb wollen wir einen guten Start hinlegen und uns möglichst schnell von den Abstiegsplätzen distanzieren. Unser Auftaktprogramm ist sicherlich kein leichtes, Pforzheim/Eutingen und Hardheim sind Aufstiegskandidaten und auch Dossenheim ist in heimischer Halle ein sehr unangenehmer Gegner.“

Für den TV Hardheim steht zum Auftakt die Reise zur HG Oftersheim/Schwetzingen II an. Ebenso in die Fremde muss der TV Knielingen. Beim TV Friedrichsfeld erwartet die Knielinger ein klassisches50:50-Spiel.

Zum Badenliga-Debüt darf die HSG Ettlingen ein Heimspiel austragen. Mit der SG Heddesheim kommt ein gestandener Badenligist, der der HSG einen Vorgeschmack auf die Spielstärke eine Klasse höher geben wird.

Etwas zäh ist die Vorbereitung bei den Badenliga-Frauen der KuSG Leimen verlaufen. „Leider sind einige geplante Testspiele ausgefallen und auch ein paar Trainings konnten wir bedingt durch Urlaub und Krankheit nicht immer wie gewohnt durchführen“, sagt Matthias Hambrecht. Der KuSG-Trainer weiß um die Tücken des zweiten Badenliga-Jahres, das nun ansteht und sagt: „Das ist definitiv das schwierigere Jahr, nichtsdestotrotz wollen wir uns erneut einen guten Mittelfeldplatz erspielen.“ Zum Auftakt bekommen es seine Schützlinge mit der Drittliga-Reserve der HSG St.Leon/Reilingen II zu tun. Anwurf ist am Samstag um 20 Uhr in der heimischen Sportparkhalle.

Der TSV Rot-Malsch muss zum Auftakt reisen. Beim TSV Rintheim hängen die Trauben hoch, es wird direkt eine Spitzenleistung vonnöten sein, um etwas in Form von Punkten mitzunehmen. Rot-Malschs Trainer Arndt Heinemeier, der aufgrund einer Hüft-Operation zu Beginn der Vorbereitung ausgefallen ist, berichtet von einer durchwachsenen Vorbereitung: „Das war vor allem urlaubsbedingten Gründen geschuldet.“

Im Duell zwischen dem TSV Birkenau und der SG Heddesheim könnte es direkt um vier Punkte gehen. Beide Teams gehören zum Favoritenkreis auf die Meisterschaft und wollen den ersten Fingerzeig an die Konkurrenz schicken.

Zeitgleich am Samstag um 17.30 Uhr eröffnen die SG Heidelsheim/Helmsheim und die HSG Walzbachtal die neue Saison in der Frauen-Badenliga.

Vor einem Rundenstart ist nicht selten die Rede davon, wie ausgeglichen eine Liga besetzt ist. Auf die Männer-Verbandsliga trifft das vielleicht sogar noch ein bisschen mehr zu als auf andere Klassen. „Die Liga ist so homogen wie selten zuvor“, sagt Marco Widmann. Der Trainer des TSV Wieblingen startet mit einer Truppe am Sonntag bei der SG Odenheim/Unteröwisheim.

Im Kader der Wieblinger hat sich ein bisschen was getan. Abwehrchef Phil Nitze ist zu Heidelberg-Leimen gewechselt und Tobias Will sowie Daniel Zach stehen ebenfalls nicht mehr zur Verfügung. Dafür sind gleich fünf Neue mit an Bord. Als Transfercoup darf die Verpflichtung von Philipp Wening bezeichnet werden. Der Torhüter hat bei den Rhein-Neckar Löwen eine exzellente Jugendausbildung genossen. „Wir können uns glücklich schätzen, dass sich solch ein junger Mann für seinen Heimatverein entschieden hat“, so Widmann.

Matthias Bitz spuckt alles andere als laute Töne. „Wir hatten eine sehr schlechte Vorbereitung, da wir über die ganze Zeit nicht komplett trainieren konnten“, sagt der Trainer des TSV Handschuhsheim. Bei der Zielsetzung lehnt er sich nicht zu weit aus dem Fenster und erläutert, „wir wollen den fünften Platz des Vorjahres bestätigen, was allerdings sehr schwierig werden wird.“ Folglich fährt seine Sieben mit einer nicht allzu hohen Erwartungshaltung am Sonntag zum HSV Hockenheim.

Neuaufbau heißt das Zauberwort bei der HSG St.Leon/Reilingen. „Es geht darum wieder mehr Spiele zu gewinnen, Spaß zu haben und Zuschauer in die Halle zu bekommen“, zählt Martin Schnetz auf. Für den HSG-Trainer ist es weiter wichtig, „schnellstmöglich Punkte zu sammeln. Der Aufstieg ist, wie man bei einem Absteiger vermuten könnte, überhaupt kein Thema bei uns.“ Zum Auftakt gastiert seine junge Sieben bei der starken HSG Weschnitztal.

Ebenfalls auswärts starten der TV Eppelheim (bei Großsachsen II) und die SG Nußloch (in Walzbachtal). Beide sind eher in der oberen Tabellenhälfte zu erwarten, Eppelheims Trainer strebt die Top fünf an. „Die ersten Spiele werden schon ein bisschen zeigen, wie weit oben wir angreifen können“, sagt Sebastian Metzler, der keinen echten Favoriten sieht, „da kann ich mich nicht festlegen.“

Es geht zwar erst los, dennoch darf man davon ausgehen, dass der TSV Rintheim die TG Eggenstein als klarer Favorit empfängt. Alle Mannschaften haben gemein, nun zeigen zu müssen, wie die teils holprig verlaufenen Vorbereitungsphasen ihre Auswirkung auf die Runde haben werden.

Mit Spannung schaut man immer auf die Aufsteiger und wie sie sich in der neuen Liga schlagen. Der TSV Buchen darf dies zuhause zeigen, wo er den TV Ispringen begrüßt, der sich folglich auf weite Fahrt begeben muss.

Die Frauen-Verbandsliga startet direkt mit dem Derby zwischen dem TV Edingen und dem TV Schriesheim. Ebenfalls nicht allzu weit muss die HG Saase, die beim HC Mannheim-Vogelstang gastiert, fahren. Mit zwölf Teams ist die Ligastärke diese Runde überschaubar und es kommt immer mal wieder zu spielfreien Wochenenden.

Zumindest ein kleines Derby bestreiten die Turnerschaft Mühlburg und die TG Pforzheim II. Das erste Spiel auf BHV-Ebene bestreiten am Samstag bereits um 14 Uhr der TSV Rintheim II und die HSG Weinheim-Oberflockenbach gegeneinander. Dazu Prognosen abzugeben ist nahezu unmöglich, was im Prinzip für fast alle Begegnungen gilt.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am kommenden Wochenende.