Rintheimerinnen setzen sich die Krone auf
Karlsruhe. (bz) „Es war eine tolle Zeit, die mich auch als Mensch sehr geprägt hat“, sagte Sebastian Thome zu seinem Abschied. Der Trainer des Männer-Oberligisten TSV Rot-Malsch hört nach sieben Jahren auf und verriet: „Es war aber auch anstrengend und deshalb ist es gut so, dass jetzt Schluss ist.“
Natürlich wurde auch Handball gespielt und dabei bot der TSV dem seit einer Woche feststehenden Meister SG Heddesheim einen offenen Schlagabtausch. Zur Pause stand es 14:14, erst ab Minute 40 zogen die Gäste an, sodass Rot-Malsch mit 29:33 unterlag. Der Abschluss mit der Mannschaft wird laut Thome, „gebührend zusammen auf Malle gefeiert.“
Das Ende war an Unglück nicht zu überbieten. Zuerst verlor die TSG Wiesloch ihr letztes Punktspiel am vergangenen Mittwoch mit 22:23 gegen die SG Pforzheim/Eutingen II und dann musste sie am Samstag Plankstadt mit einem 28:27-Sieg gegen Weschnitztal vorbei auf Rang sieben ziehen lassen, der zur Oberliga-Relegation berechtigt.
„Leider ist es am Samstag so gekommen, wie ich es vermutet habe und wir wurden auf den achten Rang durchgereicht“, sagte Michael Peitz. Der TSG-Trainer gab sich aber direkt kämpferisch für die kommende Runde und erläuterte: „Die Verbandsliga wird eine sehr interessante Liga mit vielen Derbys sein und wir werden eine Mannschaft haben, die vorne dabei sein kann.“
Hurra-Handball lieferten sich die HG Oftersheim/Schwetzingen II und der TSV Amicitia Viernheim. Das 38:40 (18:21) bot Tore bis zum Abwinken. Das glückliche Ende der Gäste bescherte ihnen obendrein die Qualifikation für die Oberliga-Relegationsspiele Ende Mai, die sie sich dank einer überzeugenden Rückrunde zweifelsfrei verdient haben.
Mit nur neun angereisten Spielern kam die HSG Ettlingen beim Schlusslicht böse unter die Räder. Der TV Friedrichsfeld verabschiedete sich hoch erhobenen Hauptes aus der Saison und durfte sich über einen 33:24-Coup freuen. Justus Mehl erwischte dabei einen Sahnetag für seine Friedrichsfelder und markierte neun Treffer. Ettlingens Torjäger Johannes Milbich netzte sogar noch einmal öfters.
Regelrecht über die Ziellinie gerettet haben sich die Handball Wölfe Plankstadt gegen die HSG Weschnitztal, bei der Aleksandar Mitrovic überragte (12). Drei Minuten vor Schluss schien bei der 28:24-Führung für Plankstadt alles gelaufen zu sein, doch dann drehten die Gäste auf und den Wölfen wollte nichts mehr gelingen. Mit ein wenig Glück brachten sie das 28:27 über die Zeit, rücken damit im letzten möglichen Moment auf Rang sieben vor und dürfen in die Oberliga-Relegation.
Standesgemäß eröffnete die SG Heidelsheim/Helmsheim die Sommerpause. Gegen den TSV Knittlingen musste der Abschluss-Dritte allerdings weit mehr zeigen, als ihm lieb gewesen ist. 11:13 zur Pause lag der Favorit im Hintertreffen und benötigte 15 weitere Minuten, ehe er die Weichen auf Sieg stellte. In der Schlussphase war die Partie durch, Heidelsheim/Helmsheim behielt mit 27:22 die Oberhand.
Die Männer des TV Hardheim 1895 haben die Nerven bewahrt. Sie lösten die Aufgabe am Samstagabend beim TV Knielingen mit 31:22 (17:13) und krallten sich somit den so wichtigen sechsten Tabellenplatz. Jannik Huspenina und Knielingens Philipp Reither durften sich mit je neun Treffern den inoffiziellen Titel des erfolgreichsten Torschützen teilen.
Mit einem guten Gefühl dürfen die Oberliga-Frauen der TSG Wiesloch in die Relegation zur kommenden Oberliga-Saison. Der Grund dafür ist der 28:24-Sieg vom vergangenen Mittwoch gegen die SG Heddesheim, bei dem Alina Frick mit ihren neun Treffern regelrecht brillierte. „Da wir gegen die Top fünf zu wenige Punkte geholt haben, ist unser Abschneiden mit Rang sechs gerechtfertigt“, sagte Nils Trautner. Der TSG ist dennoch zuversichtlich vor der Saisonverlängerung und konstatierte: „Jedoch haben wir in vielen Spielen gezeigt, dass wir auf Augenhöhe agieren können.“
Sich mit einem Sieg von den eigenen Fans in die Sommerpause zu verabschieden ist immer eine tolle Geschichte. Die Frauen des TV Edingen kamen bei ihrem 25:21 (11:9) gegen die HSG TSG Weinheim-TV Oberflockenbach in genau diesen Genuss. Sie lagen über die komplette Spielzeit meist knapp in Front und verdienten sich auf diese Weise die beiden Zähler.
Den letzten Platz zu verlassen ist unter Umständen enorm wichtig gewesen. Deshalb pustete die SG Nußloch am Samstag tief durch. Bei der KuSG Leimen entwickelte sich der erwartete eindeutige Spielverlauf und die Nussis fuhren einen nie gefährdeten 43:14-Erfolg ein. Sandra Schnepf-Spieß (9) und Maria Emily Blaschke (7) zeigten sich bestens aufgelegt.
„Wir wollten das Spiel von Anfang bestimmen und das ist uns auch gelungen“, sagte Matthias Hambrecht. Der Nußlocher Trainer zog ein versöhnliches Saisonfazit: „Es war klar, dass es keine einfache Runde werden würde und nun heißt es die positiven Eindrücke mit in die neu formierte Verbandsliga zu nehmen.“
Das Finale hielt in Sachen Spannung alles was es versprochen hatte und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr.
Der TSV Rintheim und der TSV Birkenau schenkten sich überhaupt nichts, was sich in den wenig geworfenen Toren widerspiegelte. 24:22 (11:12) endete das Duell zugunsten der Rintheimerinnen. Wie man es vorhersehen konnte, bestimmten zwei zupackende Abwehrreihen über 60 hochintensive Minuten.
Letztlich setzte sich die Mannschaft durch, die in den vergangenen Wochen die Tabellenführung innehatte. Die Entscheidung besorgten Lenna Schmid und Sonja Oser, die in den beiden Schlussminuten von 22:22 auf 24:22 stellten und die Jubelfeier starteten.
Die HSG Walzbachtal hat ihre Hausaufgaben am Freitagabend erledigt. Dank des 39:31-Erfolgs bei der SG Heidelsheim/Helmsheim, zu dem Mia Lang starke zehn Treffer beisteuerte, hat sie über Nacht die Tabellenführung übernommen.
Somit stand zumindest die Vizemeisterschaft fest, da erst samstags das „Finale“ zwischen dem TSV Rintheim und dem TSV Birkenau folgte.
Mit ein wenig Glück wäre Rang drei möglich gewesen, am Ende müssen sich die Verbandsliga-Männer des TSV Wieblingen aber mit dem fünften Platz zufriedengeben. Beim TV Ispringen lief der TSV von Beginn an einem Rückstand hinterher und verlor mit 28:34 (13:17) beim Siebten. Somit ist die Generalprobe für die Relegation misslungen. „Jetzt gilt es aber noch einmal Gas zu geben, um eben in jener Relegation bis zum 1. Juni gut abzuschneiden“, sagte Wieblingens Trainer Marco Widmann.
Vorzeitige Schützenhilfe aus der Nachbarschaft blieb aus. Am Donnerstagvormittag unterlag der TV Schriesheim beim TSV Birkenau mit 23:30 (9:12). Die Birkenauer, bei denen wie gewohnt Jakub Majirsky (8) den Takt vorgab, vertagten somit die Meisterfrage aufs Wochenende und sorgten dafür, dass die Handschuhsheimer den Titel aus eigener Kraft sicherstellen mussten.
Birkenau hat nicht nur am Donnerstag, sondern auch am Samstag vorgelegt und Handschuhsheim somit maximal unter Druck gesetzt. Bei Saase3 Leutershausen Handball fegten die Gäste ab Minute 24 gnadenlos übers Paket und machten aus einer knappen 10:9-Führung einen 38:22-Auswärtssieg.
Im Kellerduell fuhr die TSG Germania Dossenheim zum Abschluss ein Erfolgserlebnis ein. Der Vorletzte setzte sich deutlich gegen das Schlusslicht SG Nußloch mit 33:23 (15:9) durch.
Mit einem überzeugenden 35:24 (18:10) machte die HSG Walzbachtal gegen die HSG Bruchsal/Untergrombach den Deckel auf die Saison. Viel hat nicht gefehlt und Walzbachtal hätte den Titel bejubeln dürfen in einem unfassbar spannenden Vierkampf um die Meisterschaft.
Das knappe Endergebnis täuscht ein wenig über den Spielverlauf hinweg. Der HSV Hockenheim lag gegen die SG Leopoldshofen-Eggenstein durchgängig in Front, über weite Strecken sogar klar. Am Ende gab es einen 35:33-Sieg für den HSV, bei dem mit Willi Fink und Philippe Schinke zwei je neunfache Torschützen herausstachen.
Nach zuletzt einigen Niederlagen fanden die Verbandsliga-Frauen der HSG St.Leon/Reilingen II zu einem erfreulichen Saisonabschluss und setzten sich beim TSV Rintheim II mit 27:26 (12:12) durch.
Ein gutes Stück besser haben die Rhein-Neckar Löwen abgeschnitten. Sie holten am Samstag erwartungsgemäß zwei ganz sichere Zähler bei der Turnerschaft Mühlburg mit 41:14.
Auf den letzten Drücker hat Saaase3 Leutershausen Handball der SG KIT/MTV Karlsruhe die Meisterschaft entrissen. Trotz 22:24-Rückstand 90 Sekunden vor Schluss kämpfte sich S3L zurück und erzielte durch Annkathrin Schott in der Schlusssekunde den 24:24-Endstand. Für den TV Schriesheim war gegen die TG Pforzheim II beim 23:38 (14:17) nichts drin.
Ein Selbstläufer war es nicht, letztlich geriet der 36:28-Sieg des HC Mannheim-Vogelstang bei der TG Neureut aber zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Damit holten sie sich die Meisterschaft, weil die SG KIT/MTV bei S3L patzte und nur Remis spielte.