Handschuhsheim bringt sich in Position
Karlsruhe. (bz) Und täglich grüßt das Murmeltier. „Uns fehlt das letzte Stück, um die Spitzenmannschaften zu besiegen“, sagt Sebastian Thome. Der Trainer des Männer-Badenligisten TSV Rot-Malsch ärgerte sich über die knappe 27:28-Niederlage gegen den TSV Amicitia Viernheim.
An guten Phasen mangelte es aber auch dieses Mal nicht. Vor allem die erste Viertelstunde, als seine Spieler auf 9:5 davonzogen, gefiel dem Coach aus Rot-Malsch. „Dann haben wir allerdings das Tempo gedrosselt und fielen aufgrund zu vieler technischer Fehler und überhasteter Würfe zur zweiten Halbzeit zurück“, bemängelte Thome.
Das 14:16 war jedoch alles andere als eine Trendwende. Rot-Malsch kam nochmals zurück und führte nach 43 Minuten erneut (22:20). „Nichtsdestotrotz haben wir eine gute Vorstellung gezeigt“, schlug der Trainer am Ende eine versöhnliche Tonart an.
Ist das jetzt ein gewonnener, oder ein verlorener Punkt für die TSG Wiesloch? Die Antwort ist nicht einfach zu geben, schließlich lag die Peitz-Sieben bei der HG Oftersheim/Schwetzingen II vier Minuten vor der Schlusssirene mit 29:26 in Front und 15 Sekunden davor mit 29:30 im Hintertreffen. Der Last-Second-Treffer von Lukas Sauer bescherte den Wieslochern immerhin noch den 30:30-Endstand und damit einen Zähler.
Eine ähnliche Gefühlslage herrschte bei der TSG Germania Dossenheim. Im Vier-Punkte-Spiel gegen den Mitkonkurrenten HSG Ettlingen lag die TSG über weite Strecken mit einem bis vier Tore in Front. Die Gäste ließen sich jedoch zu keinem Zeitpunkt hängen und entführten beim 33:33 einen Punkt aus der Schauenburghalle.
Mit Siebenmeilenstiefeln ist die SG Heddesheim auf dem Weg zur Meisterschaft. Die Hürde beim TSV Birkenau erwies sich als niedriger als gedacht, mit 35:26 (17:10) war der Auswärtssieg zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Eine geschlossen starke Mannschaftsleistung mit zwei achtfachen Torschützen (Leon Dennhardt und Philipp Badent) genügte gegen einen Kontrahenten, der mit Jakub Majirsky (11) immerhin den erfolgreichsten Werfer des Tages stellte.
30 Minuten benötigte der TV Hardheim um in seinem Heimspiel gegen das Schlusslicht den Schlüssel zum späteren 31:21-Sieg zu finden. Eben zu jener Pause stand es 12:12, als der TV Friedrichsfeld zumindest an der Sensation schnupperte. Bei den Hardheimern übernahm dann Henrik Bischof (7) das Kommando und sorgte dafür, dass es schnell zu einem beruhigenden Vorsprung kam.
Das auf des Messer Schneide erwartete Duell lieferten sich die SG Pforzheim/Eutingen II und der TV Knielingen. Die Führung wechselte mehrmals hin und her, vier Minuten vor dem Ende schien die SG auf die Siegerstraße eingebogen zu sein (31:30). Passend zum wechselhaften Spielverlauf bis dahin, hatten die Knielinger noch eine Antwort parat und durften nach 60 Minuten ausgiebig über den 33:32-Auswärtscoup jubeln.
Da sich der TSV Knittlingen und die Handball Wölfe Plankstadt beim 31:31 (15:15) die Punkte teilten, endeten gleich drei Badenliga-Begegnungen am Sonntag remis. Hier zog mit Plankstadt der Favorit gerade noch einmal den Kopf aus der Schlinge, da er 30 Sekunden vor Schluss mit 29:31 im Hintertreffen lag. Dann schlug jedoch die große Stunde von Julian Maier, der beide Tore zum Endstand markierte und mit insgesamt 17 Treffern einen Sahnetag erwischte.
Ein klassisches Derby mit viel Kampf lieferten sich die beiden Frauen-Badenligisten der SG Nußloch und der KuSG Leimen. „Vielleicht haben wir ein bisschen glücklich gewonnen, aber meine Mannschaft hat bis zum Schluss gekämpft und immer an den Sieg geglaubt“, sagte Nussis-Trainer Eric Erles. Beim 28:26-Erfolg stachen Maren Röllinghoff (13/4) und Sophia Niesel (9) heraus. „Wichtig waren auch die Paraden von Vanessa Dörr“, wollte Erles seine Torhüterin nicht unerwähnt lassen. Positiver Nebeneffekt für die SG: Mit dem Derbysieg überflügelte sie die Leimenerinnen in der Tabelle.
Einen Big Point hat der TSV Rot-Malsch eingefahren. „Letztlich hat uns eine solide Mannschaftsleistung in einem intensiven Spiel gereicht“, sagte Arndt Heinemeier zum 30:27 (16:11) seines TSV gegen die HG Königshofen/Sachsenflur. Mara Müller (12/3) avancierte zur Spielerin des Tages bei Rot-Malsch. Leider hatten beide Teams großes Verletzungspech, da je eine Akteurin pro Mannschaft einen Krankenwagen benötigte. „Wir wünschen der verletzten Gästespielerin und unserer Jaqueline Wirth gute Besserung“, konstatierte Heinemeier.
Sehr teuer verkauft hat sich die HSG St.Leon/Reilingen II bei der HSG Walzbachtal. Man hätte nicht glauben können, dass hier das abgeschlagene Schlusslicht beim Fünftplatzierten gastiert. Die 24:28-Niederlage aus St.Leon/Reilinger Sicht ist deshalb mehr als beachtlich.
An der Tabellenspitze gaben sich die beiden Titelfavoriten keinerlei Blöße.
Der TSV Birkenau ließ dem TV Brühl (25:16) ebenso wenig eine Chance, wie der TSV Rintheim der SG Heidelsheim/Helmsheim (25:17). Wenn beide Mannschaften so weitermachen, läuft alles auf ein vorweggenommenes Endspiel um die Meisterschaft am 23. März hinaus. Dann empfangen die Birkenauerinnen die Rintheimerinnen in der heimischen Langenberg-Sporthalle. Aktuell hat Birkenau um einen Zähler die Nase vorne.
Für den Männer-Verbandsligisten TSV Wieblingen ist das aktuelle Verletzungspech zu viel des Guten. Zu den fünf Langzeitverletzten gesellte sich nun mit Lukas Wolf ein weiterer wichtiger Spieler. Nach der Niederlage in St.Leon/Reilingen vor einer Woche, mussten die West-Heidelberger am Samstagabend beim TSV Handschuhsheim die nächste Pleite einstecken. 31:25 (13:11) siegten die Nord-Heidelberger im Stadtderby.
„Wir sind quasi von Beginn an einem kleinen Rückstand von zwei, drei Toren hinterhergelaufen“, fasste Wieblingens Trainer Marco Widmann den Spielverlauf bis zehn Minuten vor dem Ende zusammen. „Danach konnten wir uns absetzen, was in meinen Augen auch verdient gewesen ist“, sagte Widmanns Trainerkollege Matthias Bitz. Der Handschuhsheimer Coach sah insgesamt ein Derby, „das von beiderseitigem Respekt geprägt war.“
Einen Auswärtscoup verpasst hat der TV Germania Großsachsen II. Dabei sah es lange Zeit sehr gut aus beim TSV Rintheim, nach 25 Minuten führte „Saase“ sogar mit 13:12. Über die gesamte Dauer erwiesen sich die Rintheimer aber als zu abgezockt, weshalb die Gäste mit einer 22:26-Niederlage die Heimreise antreten mussten.
Bis zur 13. Minute roch es zumindest leicht nach einer großen Überraschung. Zu diesem Zeitpunkt führte die SG Nußloch gegen die HSG Weschnitztal mit 9:8. Dann jedoch nutzte der Tabellenführer die Nußlocher Fehler konzentriert aus. Über ein 16:18 zur Pause blieb es bis zum 23:25 (49.) spannend. In der Schlussphase konnte die SG da hohe Tempo der HSG nicht mehr mitgehen und verlor mit 27:32.
„Pflicht erfüllt“, lautet die Überschrift zum 32:22-Sieg der HSG Walzbachtal über den TSV Buchen. Das Team aus der Spitzengruppe konnte sich auf seine treffsicheren Steffen Kinsch (8/7) und Simon Zengerle (7) verlassen. Den Odenwäldern fehlte ein herausragender Akteur, dafür trugen sich gleich neun Mehrfachtorschützen in den Spielberichtsbogen ein.
Einen traumhaften Tag erwischte die TG Eggenstein. Nicht nur der 28:27-Sieg gegen die SG Odenheim/Unteröwisheim war an Dramatik kaum zu überbieten, darüber hinaus gab es dafür zwei Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Da die SG aber immer noch zwei Zähler mehr auf dem Konto hat, lässt sich die Niederlage für den Aufsteiger zum jetzigen Saisonzeitpunkt leichter verschmerzen.
Im Tabellenmittelfeld feierte der TV Ispringen einen deutlichen Erfolg gegen den HSV Hockenheim und ist selbigem bis auf einen Punkt auf die Pelle gerückt. Das 31:24 (14:12) hatte vier Ispringer parat, die der Partie ihren Stempel aufgedrückt haben – Manuel Blum (7), Mattis Eickmeier (6), Julian Rost (6) sowie Sören Apelt (6/2). Dagegen konnte selbst Hockenheims Philippe Schinke (8/2), bester Werfer auf der Platte, nichts ausrichten.
Der TV Edingen bewahrt sich die große Chance auf die Meisterschaft in der Frauen-Verbandsliga. Beim 26:14-Sieg gegen den HC Mannheim-Vogelstang brannte nichts an und Anuk Ermanth (8/4) war dabei nicht zu stoppen.
Für einen Paukenschlag sorgte der TV Schriesheim. Das 23:20 (10:13) gegen den Tabellendritten TG Neureut hat in „Schriese“ für neue Hoffnung auf den Sprung in Richtung unteres Mittelfeld gesorgt. Dagegen mussten die Rhein-Neckar Löwen eine 20:26-Niederlage bei der TG Pforzheim II hinnehmen und sich vorerst hinter dem Verfolgerfeld einordnen.
Eine Wette darauf hätte nicht viel eingebracht. Dennoch muss man eine vermeintlich einfache Aufgabe wie die des TSV Rintheim II gegen die Turnerschaft Mühlburg erst einmal lösen. Mit 35:14 (19:4) haben die Rintheimerinnen das souverän getan und sich den vierten Tabellenplatz geschnappt.
Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.