Eine Halbzeit Anlaufzeit

  28.11.2023    Spieltechnik
Danach übernahmen die Verbandsliga-Frauen der HG Saase das Kommando beim TV Schriesheim und gewannen das Derby mit 28:22 – Die Spitzenteams aus Neureut und Weinheim-Oberflockenbach halten sich schadlos – Es läuft einfach beim TSV Rot-Malsch – Nußloch wirft sich den Frust von der Seele – Odenheim-Unteröwisheim mit einem Coup gegen Handschuhsheim

Karlsruhe. (bz) Momentan gelingt den Badenliga-Männern des TSV Rot-Malsch einfach alles. Beispiel gefällig? Am Samstag taten sie sich enorm schwer gegen die SG Pforzheim/Eutingen II und langen nach 52 Minuten beinahe vorentscheidend mit 21:24 im Hintertreffen.

„Dann ging ein Ruck durch die Mannschaft und von da auf das Publikum über“, berichtete Pascal Freiseis von einer denkwürdigen Schlussphase. Der Co-Trainer beorderte nach der offensiven Umstellung der Gäste im Angriff den siebten Feldspieler auf die Platte und bewies damit ein glückliches Händchen. Im Tor hielt Janis Steinhauser nahezu alles und vorne sorgte David Wribe in der letzten Sekunde für den nicht mehr für möglich gehaltenen 26:25-Heimsieg.

Beim Spitzenteam des TV Hardheim reichte auch ein außerordentlich gut aufgelegter Nicolai Elfner nicht. Trotz der 13 Tore des Scharfschützen musste die TSG Germania Dossenheim eine 26:32-Niederlage hinnehmen. „Auch wenn es sich komisch anhört, aber wir haben ein gutes Spiel gemacht“, sagte Christopher Körner. Der TSG-Trainer sah zudem, „eine Steigerung im Vergleich zu den vorangegangenen Partien.“

Tadellos agierte die TSG Wiesloch gegen die HSG Ettlingen. Angeführt von Kevin Kleinlagel (10) und Alexander Sauer (8) zogen die Hausherren schnell auf 7:2 davon (14.) und siegten mit dem 39:24. „Jeder eingesetzte Spieler hat auch getroffen“, hob TSG-Trainer Michael Peitz die Mannschaftsleistung hervor.

Es stand Spitzenspiel drauf und es war Spitzenspiel drin. Von der ersten bis zur letzten Sekunde lieferten sich der TSV Amicitia Viernheim und die SG Heddesheim einen packenden Schlagabtausch. Am Ende stand ein 22:22, mit dem beide leben können. Die Viernheimer, weil sie zur Pause mit 9:12 zurücklagen und die Heddesheimer, weil sie nach Rückstand den 22:22-Endstand erzielten, dann aber die große Chance eines Siebenmeters in der Schlusssekunde vergaben. An der Tabellenspitze ändert sich daher nicht allzu viel, beide haben nach wie vor eine sehr gute Ausgangsposition im Aufstiegskampf.

In selbige Spitzengruppe sind nun endgültig die Handball Wölfe Plankstadt vorgestoßen. Gegen den TV Friedrichsfeld ließen die Eichhorn-Schützlinge nichts anbrennen, führten ab der 21. Minute durchgängig und siegten mit 34:22 (14:10). In einen regelrechten Rausch warf sich dabei Julian Maier und erzielte zwölf Tore.

In einem wahren Torfestival hat sich der TV Knielingen mit 40:36 (16:16) bei der HG Oftersheim/Schwetzingen II durchgesetzt. Dabei führten die Gastgeber bis zur 47. Minute (28:27), doch dann setzten die Knielinger zu einem starken Endspurt an. Mit den zwei Zählern hat sich der TV, der nun ein ausgeglichenes Punktekonto von 10:10 aufweist, vorerst von den hinteren Rängen abgesetzt. Eine Position dahinter liegt die HGO II mit 6:12-Zählern, bei der die Gruppe der akut abstiegsbedrohten Klubs beginnt.

Der TSV Knittlingen hat dem TSV Birkenau im Vier-Punkte-Spiel keine Chance gelassen. Mit den famosen Kai Rudolf (12/2) und Lucas Gerdon (9) hatten die Knittlinger die beiden herausragenden Akteure auf ihrer Seite und gewannen mit 39:29 (16:13). Gleichzeitig zogen sie in der Tabelle an Birkenau vorbei und belegen vorerst einen einstelligen Tabellenplatz (9).

Nichts zu holen gab es für die Badenliga-Frauen der TSG Wiesloch beim Tabellenführer. „Wir haben verdient verloren, aber nicht, weil wir schlecht waren, sondern weil Birkenau richtig stark gespielt hat“, fasste Noah Bausch die 22:31-Niederlage zusammen. Der TSG-Trainer sagte weiter: „Wir hatten leider zu viele Fehlwürfe, dafür hat uns Katharina Fiala aber mit unfassbaren 35 Paraden enorm geholfen.“

Die KuSG Leimen erlebt gerade eine Durststrecke. Die 19:30-Niederlage bei der SG Heidelsheim/Helmsheim war die vierte Niederlage in Serie für die Sieben von Matthias Hambrecht, die von Beginn an einem Rückstand hinterherlaufen mussten und nie in die Reichweite eines Punktgewinns kam.

Eine Achterbahnfahrt bekamen die Zuschauer in der Malscher Rebland-Halle zu sehen. Lange Zeit führte der heimische TSV Rot-Malsch gegen die HSG Walzbachtal, zur Pause mit 13:10, zwei Minuten vor Schluss lagen sie aber nach einer Schwächephase mit 25:28 im Hintertreffen. Mit einer enormen Willensleistung verkürzte die Heinemeier-Sieben auf 27:28 und bekam in der letzten Aktion des Tages einen Siebenmeter zugesprochen. Selbiger wurde verworfen und die HSG durfte ausgelassen feiern.

Große Freude, gepaart mit nicht weniger Erleichterung, herrschte bei der SG Heddesheim. Der 25:17-Sieg bei der HG Königshofen/Sachsenflur war ein sogenannter Big Point im Abstiegskampf. Ehe der letztlich eindeutige Erfolg feststand, mussten die Heddesheimerinnen aber lange warten – nach 40 Minuten stand es noch unentschieden (13:13). Danach lief es in der Offensive weiter ordentlich, entscheidend für den Auswärtssieg war die immer besser werdende Abwehr, die den letzten Gegentreffer des Abends in der 49. Minute hinnehmen musste. Danach war das SG-Tor quasi vernagelt für die HG.

Mit 27:34 (13:17) unterlag der Männer-Verbandsligist TSV Wieblingen beim TSV Rintheim. „Trotz unserer vielen Ausfälle haben wir sehr lange sehr gut gespielt, wurden dann aber durch Kleinigkeiten aus dem Tritt gebracht“, sagte Marco Widmann. Der TSV-Trainer sprach seiner Mannschaft, bei der Lukas Wolf mit elf Toren herausragte, „ein großes Kompliment“ aus. Dennoch mussten die Wieblinger den Nachhauseweg mit null Punkten antreten und einen Rückschlag im Aufstiegsrennen hinnehmen.

Der TV Eppelheim, bei der TG Eggenstein, und der TSV Handschuhsheim, bei der SG Odenheim/Unteröwisheim, hatten am Sonntag die Chance, dies auszunutzen und ihre Position in der Spitzengruppe zu stärken.

Mit den Eppelheimern gelang das aber nur einer Mannschaft. 34:28 (13:12) siegte der TVE um seinen zehnfachen Torschützen Carsten Geier in Eggenstein. Handschuhsheim erwischte eine schwache zweite Halbzeit und musste sich nach 16:14-Pausenführung mit 31:34 beim Aufsteiger aus Odenheim/Unteröwisheim geschlagen geben.

Jetzt muss der Knoten geplatzt sein. Die SG Nußloch hat sich gegen den TV Ispringen den Frust von der Seele geworfen und einen grandiosen 38:19-Heimsieg gefeiert. Bereits zur Pause (20:9) gab es keinerlei Zweifel mehr am so wichtigen dritten Saisonsieg.

Dagegen ging die HSG St.Leon/Reilingen wieder leer aus. Bei der HSG Walzbachtal gab es nichts zu holen, die Partie endete 19:29 (9:15) aus Sicht des Tabellenletzten.

Die zu erwartende Heimniederlage des TV Germania Großsachsen II gegen die HSG Wechnitztal fiel mit 24:38 (12:16) deutlicher aus, als es in der Anfangsphase den Anschein hatte. Bis zum 8:8 (16.) hielt Saase aufopferungsvoll dagegen, ehe der Spitzenreiter das Tempo an- und sukzessive davonzog.

Es dürfte eine lustige Heimfahrt gewesen sein, die die Handballer des HSV Hockenheim am Samstagabend erlebten. Zuvor haben sie sich beim TSV 1863 Buchen behauptet und nach einer zähen Anfangsphase ab Minute 20 mehr und mehr das Kommando übernahmen. Über eine 13:12-Führung zur Pause setzten sich die Hockenheimer später leicht ab und konservierten ihren steten Zwei- bis Vier-Tore-Vorsprung bis zur Schlusssirene und dem 27:24-Auswärtssieg.

Mit Beginn der zweiten 30 Minuten wendete sich das Blatt im Derby der beiden Frauen-Verbandsligisten TV Schriesheim und HG Saase. Bis zu jenem Zeitpunkt führten die Gastgeberinnen mit 10:9 und schienen auf dem besten Weg zu sein eine Überraschung zu schaffen. Doch dann drehten die Saase-Frauen auf und gleichzeitig das Spiel. Beim 16:21 (48.) schien die Partie zugunsten der HG gelaufen zu sein, es wurde aber noch einmal spannend, nachdem Mathilda Pfisterer die Heim-Sieben auf 20:22 heranbrachte (52.). In den Schlussminuten konnte Saase einen Gang hochschalten und schüttelte die Schriesheimerinnen endgültig ab. Am Ende leuchtete ein 22:28 von der Anzeigentafel, zu dem Pia Heinemann und Ronja Habermaier mit jeweils sieben Treffern die meisten Tore beitrugen.

Bei einem 44:18-Sieg lassen sich auch vier vergebene Siebenmeter bei vier Versuchen verschmerzen. Das dürften sich die Spielerinnen der TG Neureut gedacht haben, als sie jenen souveränen Erfolg bei der Turnerschaft Mühlburg eingefahren haben. Trotz der Fahrkarten vom Siebenmeterstrich durften sich elf verschiedene Schützinnen auf Neureuter Seite auf dem Statistikzettel eintragen lassen.

Obwohl die TG auf Rang eins steht, darf sich die HSG TSG Weinheim-TV Oberflockenbach als heimlicher Tabellenführer fühlen. Bei zwei weniger ausgetragenen Partien hat sie drei Minuspunkte weniger als Neureut auf dem Konto. Zwei Pluspunkte kamen am Samstag hinzu, als gegen die TG Pforzheim II ein 34:19-Heimsieg gelang. Miriam Müller machte es dabei zweistellig und traf zehnmal für ihre HSG.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.

BHV Pressereferent