Doppelter Derbytriumph

  08.10.2024    Spieltechnik
Rot-Malsch entführt bei Männern und Frauen die Punkte aus der Stadionhalle – Edinger Frauen schlagen sich wacker gegen Birkenau – Nußlocher Männer unterliegen Wieblingen knapp – Walzbachtal kommt in den Rhythmus – Birkenau doppelt souverän

Karlsruhe. (bz) Das doppelte Oberliga-Derby endete mit einem geschichtsträchtigen Doppelerfolg des TSV Rot-Malsch. Bereits am Mittwochabend standen sich Frauen und Männer der TSG Wiesloch und des TSV gegenüber. Dabei entführte Rot-Malsch in beiden Derbys die Punkte aus der Stadionhalle.

„Wir haben eine starke Abwehr präsentiert und ein überragender Start in die zweite Halbzeit hat uns früh die zwei Punkte gesichert“, sagte Iva Mollova. Die neue Trainerin des TSV durfte sich am Ende über einen deutlichen 36:29-Sieg freuen und vorerst ganz entspannt auf die Tabelle blicken.

Ein 7:0-Lauf zwischen Minute 33 und 40 zog den Wieslocherinnen sprichwörtlich den Zahn. Da konnten auch die elf Tore von Alina Frick nichts dagegen ausrichten. Rot-Malsch stellte der Ausnahmespielerin aus Wiesloch eine geschlossene Mannschaftsleistung dagegen und verdiente sich so den Auswärtssieg.

Wacker geschlagen hat sich der TV Edingen gegen den TSV Birkenau. Die Aufsteigerinnen erwischten den großen Favoriten in den ersten zehn Minuten sogar auf dem falschen Fuß und führten mit 8:4. Dann hatten sich die Birkenauerinnen allerdings gefangen, ließen einen 6:0-Lauf zum 8:10 (18.) folgen und gaben die Führung bis zum Ende, als ein 21:28 von der Anzeigetafel leuchtete, nicht mehr aus der Hand.

Dank einer bärenstarken zweiten Halbzeit und einer grandiosen Maike Röschel (13) feierte der TV Brühl seinen ersten Saisonsieg. Nach den ersten 30 Minuten stand es bei der SG Heidelsheim/Helmsheim noch 14:14-Unentschieden, danach legten die Brühlerinnen den sprichwörtlichen Turbo ein und siegten mit 28:21.

Nach einer Heimspiel-Niederlage in den vergangenen zwei Jahren hat es die Oberliga-Männer der TSG Wiesloch diese Runde schon zweimal „erwischt“. Das 23:25 (9:12) gegen den TSV Rot-Malsch kam angesichts der ersten Ergebnisse nicht völlig überraschend, schmerzhaft war es dennoch. „Wir haben einfach zu viele Chancen liegenlassen und uns zu viele technische Fehler geleistet“, sagte Michael Peitz. Der TSG-Trainer sah immer eine starke Anfangsphase und meinte: „Wir sind gut reingekommen und waren bis zum 8:6 (22.) spielbestimmend“.

Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt verlor seine Sieben den Faden und sah sich fünf Minuten und einen 0:6-Lauf später einem 8:12-Rückstand gegenüber. Doch das war noch nicht die Vorentscheidung, Wiesloch kämpfte sich zum 14:14 heran (38.), nur am dann wieder den Anschluss zu verlieren. In den Schlussminuten kam die TSG von einem 19:25 (56.) bis zum 23:25-Endstand erneut dicht heran, die Aufholjagd startete sie allerdings etwas zu spät. „Am Ende ging die Niederlage in Ordnung“, sagte Peitz abschließend.

Der TV Friedrichsfeld hat zwei Punkte knapp verpasst. Beim 27:29 (11:13) gegen die SG Pforzheim/Eutingen II waren die Friedrichsfelder den gesamten Spielverlauf über nah dran, führten aber trotzdem zu keinem Zeitpunkt. Man könnte daher von einem abgeklärten Erfolg der Goldstädter sprechen, die mit Hannes Schnepf (10) und Bastian Meißner (9) die beiden herausragenden Akteure des Tages in ihren Reihen hatten.

Ein Ausrufezeichen setzte die HSG Ettlingen. Der 37:28-Sieg gegen die HSG Weschnitztal katapultiert die Esslinger ins Verfolgerfeld und die zwischenzeitlichen 4:2-Punkte dürften sich sehr angenehm anfühlen. Mann des Samstagabends war Johannes Milbrich, der neun Treffer zum Heimsieg beisteuerte.

Trotz großem Kampf steht der TV Knielingen erneut mit leeren Händen da. Bei der HG Oftersheim/Schwetzingen II hielt der TV phasenweise nicht nur gut mit, er lag quasi die komplette erste Halbzeit in Führung und durfte sich bis zur 30:25-Führung (49.) große Hoffnung auf die ersten Saisonpunkte machen. Dann riss jedoch der Faden, die HGO legte einen 9:0-Lauf bis zur 58. Minute hin und siegte mit 35:32.

Vor dem Spieltag standen die SG Heidelsheim/Helmsheim und der TSV Amicitia Viernheim punktgleich bei 2:2-Zählern und auch danach sind sie im Gleichschritt unterwegs. Das lag am 28:28 (14:18), das zweifelslos ein verlorener Punkt für Viernheimer ist. Die Südhessen lagen meistens in Front und nur zweimal kurz zurück während der 60 Minuten.

Weiterhin schadlos hält sich die SG Heddesheim. Sie löste die knifflige Auswärtsaufgabe beim TSV Knittlingen mit Bravour und siegte mit 28:26 (14:12). Zusammen mit Rot-Malsch grüßen die Löwen von der Tabellenspitze.

Die Verbandsliga-Frauen der S3L Handball scheinen ein heißer Kandidat für ganz vorne zu sein. Gegen die TG Pforzheim II feierten sie beim 33:20 (14:13) den dritten Sieg im dritten Spiel, bei dem Maren Röllinghoff (9) erneut herausragte.

Dem steht die HSG St.Leon/Reilingen II in fast nichts nach. Nach zwei Partien, am Samstag gab es einen 29:15-Erfolg bei der Turnerschaft Mühlburg, steht die HSG bei dem beeindruckenden Torverhältnis von 64:30. Das spricht für eine extrem starke Abwehr und einen ernstzunehmenden Anwärter auf die Meisterschaft.

Bereits zur Pause war die Messe gelesen. Der TSV Handschuhsheim führte zu diesem Zeitpunkt mit 13:4 beim TV Schriesheim und hatte später keine Probleme mit 27:17 deutlich die Oberhand zu behalten. Keinen Stich machten die Rhein-Neckar Löwen bei der SG KIT/MTV Karlsruhe. Das 14:35 (7:15) ist in die Kategorie „Lehrstunde“ einzustufen.

Weiter schadlos hat sich auch die HG Königshofen/Sachsenflur gehalten. 32:22 siegte sie bei der TG Neureut und steht bei soliden 4:0-Punkten. Sophia Bärlein (8) und Anna Winkler (7) hatten den Löwenanteil am Auswärtssieg.

Vor Anwurf des Männer-Verbandsliga-Duells zwischen dem TV Schriesheim und dem HSV Hockenheim hätten die Gastgeber mit Sicherheit ein Unentschieden unterschrieben. Nach der Schlusssirene und dem 31:31 (12:13) dürfte die Stimmungslage genau andersrum gewesen sein. Der Aufsteiger machte dem Favoriten das Leben sehr schwer und führte in der zweiten Hälfte fast durchgängig. Beim 31:29, das 72 Sekunden vor Schluss gelang, war die Überraschung zum Greifen nah. Allerdings bewiesen die Hockenheimer Moral und kamen zehn Sekunden vor dem Ende zum 31:31-Endstand.

Bis in die Schlussminuten hinein forderte die SG Nußloch dem TSV Wieblingen alles ab. „Wir waren auf Augenhöhe, mit ein bisschen Glück hätten wir einen oder sogar zwei Punkte einfahren können“, sagte André Geiswaid zur 26:29-Niederlage seiner SG. Der Trainer nannte als Gründe dafür, „dass wir zu viele Fehlwürfe hatten.“ Wie knapp es war, zeigt der Umstand, dass die Nußlocher acht Minuten vor Schluss noch mit 23:22 in Front lagen.

Den ersten Saisonsieg feierte Saase3 Leutershausen Handball III. Das 30:28 (16:17) gegen die HSG Bruchsal/Untergrombach war hart umkämpft und erst in der Schlussminute eingetütet worden. Herausragend dabei agierte Ami Throm, der fünf seiner zehn Tore in den letzten sieben Minuten warf und vom Aufsteiger überhaupt nicht zu fassen war.

Die Begegnung zwischen dem TV Ispringen und dem TSV Handschuhsheim mussten aufgrund eines Wasserschadens in der Halle abgesagt werden. Als Nachholtermin wurde der 28. Februar 2025 festgelegt.

Eine Demonstration der eigenen Leistungsstärke hat die HSG Walzbachtal gegen den TSV Rintheim aufs Parkett gelegt. Das 37:31 (16:13) ist eine Ansage an die Konkurrenz und das Zeichen, dass mit den Walzbachtalern 2024/25 zu rechnen sein muss. Die Partie am Samstagabend entwickelte sich über 60 Minuten zum Privatduell zwischen Walzbachtals Simon Zengerle (13) und Rintheims Benjamin Westhauser (11). Beide verwandelten dabei jeden ihrer vier Siebenmeter.

Nichts anbrennen ließ (mal wieder) der TSV Birkenau. 32:25 (15:13) hieß es am Ende gegen die SG Eggenstein-Leopoldshafen. Die Birkenauer, bei denen neun Akteure mehrfach trafen, erwiesen sich als geschlossene Einheit, die für jeden Gegner schwer auszurechnen sein wird.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.

BHV Pressereferent