Badenpokal D-Jugend 2023

  06.04.2023    Spieltechnik
Badenpokal der weiblichen und männlichen D-Jugend

Badenpokal weibliche D-Jugend in Ettlingen

Als eine wunderbare und gut organisierte Veranstaltung erwies sich der Badenpokal des badischen Handballverbands, der für die weibliche Jugend erst zum zweiten Mal stattfand. Nach der gelungenen Auftaktveranstaltung 2022 in Malschenberg trafen sich die beiden Bezirksmeister der Bezirke Rhein-Neckar-Tauber (RNT) und Alb-Enz-Saal (AES), sowie die Tabellenzweiten der beiden Landesligen zum Final Four in der Franz-Kühn-Halle in Ettlingen.

Das erste Halbfinale bestritt der Bezirksmeister RNT, die JSG Dielheim/Malschenberg, gegen die Handballerinnen der gastgebenden HSG Ettlingen. Die DiMas hatten gleich den besseren Start, erzielten viele ‚einfache Tore‘ durch schnellen Gegenstoß, und trotz aller Versuche der Gastgeberinnen, dran zu bleiben, führten die Dimas zur Halbzeit mit fünf Toren.
In der Halbzeitpause ehrte der stv.Vorsitzende Jugend des Bezirks AES Martin Hofmann die Bezirksmeisterinnen AES des TSV Rintheim.

Danach ging es weiter; allein der Vorsprung der DiMas wurde immer deutlicher, vor allem auch, weil sie die Zweikämfe im Rückraum gewannen, und in der Folge oft erfolgreich die Kreisläuferin einsetzen konnten. Letztlich gewannen die Dimas unangefochten, und qualifizierten sich so für das Finale.

Trotz des frühen Ausscheidens blieb die Stimmung in der Halle ausgezeichnet, denn man sah guten Mädchenhandball, sehr gut geleitete Spiele, und konnte sich auf eine perfekte Organisation verlassen. Hier geht noch einmal ein herzlicher Dank des BHV an den Ausrichter aus Ettlingen.

Im zweiten Halbfinale standen sich nun der Bezirksmeister AES TSV Rintheim und Titelverteidiger TSG Ketsch gegenüber. Dieses Spiel war deutlich physischer als das erste Halbfinale, und verlief auch deutlich dramatischer. Kurz nach der Halbzeit konnte sich Rintheim mit drei Toren absetzen, aber – typisch für Handball – schon zwei Minuten später waren die Ketscherinnen wieder dran. 

Fünf Minuten vor dem normalen Ende der Partie stand es unentschieden 13:13, beide Mannschaften merkte man nun ihre Nervosität an. 5 Sekunden vor Spielende hatte Ketsch durch einen Siebenmeter die große Chance, das Spiel noch in regulärer Zeit zu entscheiden, allein, der Strafwurf wurde vergeben.

In der nun folgenden Verlängerung brachte just die Spielerin, die den Strafwurf vergeben hatte, die TSG in Führung, die bis zum Ende nicht mehr abgegeben wurde. In einem Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften zeigte der Titelverteidiger die besseren Nerven, und zog somit auch ins Finale ein. Damit waren beide Vertreter des Bezirks RNT für das Finale qualifiziert – eine Parallele zum vergangenen Jahr, wo ebenfalls die RNT-Vertreterinnen den Badenpokal unter sich ausgemacht hatten.

Da die Spielerinnen des zweiten Halbfinals nun eine Pause benötigten, wurde den Zuschauern ein Einlagespiel geboten, zwischen den Habichten Bruchsal und den Feuervögeln BSV Sinzheim Phönix, Inklusions-Handballteams, die aus Handballern mit Handicap bestehen. In diesem sehr unterhaltsamen Spiel ging es hin und her, und man muß die Begeisterung der auf dem Feld stehenden Handballer hervorheben, die noch einmal höher ist, als man das aus Rundenspielen kennt.
Wir bedanken uns jedenfalls herzlich für das Kommen der Habichte und der Feuervögel, und bei Schiedsrichter Ingo Kalex, der schon beide Halbfinals souverän gepfiffen hatte, für die flexible und umsichtige Spielleitung.

Der Höhepunkt der Veranstaltung sollte nun das Finale der DiMas gegen Titelverteidiger Ketsch sein. Die DiMas setzen ihre souveräne Vorstellung aus Halbfinale 1 fort, fingen besonders zu Beginn der Partie viele Bälle heraus, zeigten sich vorn durchsetzungsstark, so daß zur Halbzeit bereits eine 5-Tore-Führung auf der Anzeige stand, die bis zum Ende noch auf 24:15 ausgebaut wurde.  Damit war die JSG Dielheim/Malschenberg Sieger des Badenpokals; und neben einem Pokal gab es auch T-Shirts für die Siegerinnen.

Trotz der verständlichen Enttäuschung waren alle Spielerinnen fair zueinander, und so konnte ein gemeinsames Photo der Finalisten gemacht werden.

Dem Ausrichter darf man bescheinigen, den letztes Jahr von Malschenberg gesetzten hohen Standard erreicht zu haben: der BHV bedankt sich bei der HSG Ettlingen für das gut durchgeführte Turnier.

 

Badenpokal männliche D-Jugend in Östringen 

Eine volle Stadthalle in Östringen belegte das Interesse der Zuschauer am Badenpokal der männlichen D-Jugend. Qualifiziert waren die ersten beiden Teams der Landesligen der Bezirke Rhein-Neckar-Tauber (RNT) und Alb-Enz-Saal (AES), die in einem Final Four den Sieger des Badenpokals ausspielten.

Im ersten Halbfinale standen sich Gastgeber und Bezirksmeister AES Rhein-Neckar-Löwen und die TSG Eintracht Plankstadt gegenüber. Beide Teams spielten mit sehr offensiven Deckungen. Vor den Augen vom Bezirksvorsitzenden AES Uwe Grammel sowie des Bezirksauswahltrainers ging Plankstadt zwar 1:0 in Führung, dann jedoch übernahmen erwartungsgemäß die Rhein-Neckar-Löwen das Kommando, die bereits zur Halbzeit klar in Führung lagen. Die Junglöwen nutzen ihr körperliche Überlegenheit immer wieder zu Ballgewinnen in der Abwehr, die dann vorne erfolgreich zu Torerfolgen genutzt wurden. Am Ende des Spiels siegten die Löwen gegen nie aufgebende Plankstädter mit 33:15.

Im zweiten Halbfinale standen sich Titelverteidiger TV Forst und der ungeschlagene Bezirksmeister RNT, die SG Leutershausen, gegenüber. Dieses Finale schien zunächst ähnlich zu verlaufen wie das erste Halbfinale, denn Leutershausen setzte sich schnell mit drei Toren ab, und bei einem klaren 12:6 wurden die Seiten gewechselt. Dafür verantwortlich waren eine Fülle technischer Fehler auf Seiten der Forster. In der zweiten Halbzeit wuchs jedoch auch auf Leutershausener Seite die Fehlerzahl, so daß sie den Vorsprung nicht weiter ausbauen konnten; wirklich in Gefahr, die Führung zu verlieren, liefen die Leutershausener allerdings nicht.

Nach kurzer Pause bestritten dann Plankstadt und Forst das Spiel um Platz drei. Von Müdigkeit gab es in beiden Teams keine Spur, man bemühte sich doch redlich. In einer eher torarmen Partie blieb der TV Forst im Fluß des Halbfinals, und führte zur Halbzeit 5:2; die Plankstädter scheiterten trotz guter Angriffe wiederholt frei vor dem Tor am Forster Torwart. In der zweiten Halbzeit schafften die Plankstädter sogar noch einmal den Anschluß, so daß den Zuschauern ein wirklich spannendes Spiel geboten wurde, was bereits einen Fingerzeig fürs folgende Finale liefern sollte. Allein, Forst brachte den knappen Vorsprung ins Ziel, und wurde Dritter mit einem 8:6.

Zu einem Spiel ohne Abwehr entwickelte sich das Finale der beiden Bezirksmeister. Beinahe jeder Angriff resultierte in einen Treffer. Die Heimmannschaft ging schnell in Führung, Leutershausen blieb aber dran, so ging es in einer völlig offenen Partie mit 15:15 in die Halbzeitpause. Die verlangte offene Deckung führte dazu, dass die Rückraumspieler immer wieder in Lücken durchbrechen, und so einfache Tore erzielen konnten. Dabei wurde mit Körpereinsatz auf beiden Seiten nicht gespart, ohne daß das Spiel unfair wurde.

Überhaupt sollte man beiden eingesetzten Schiedsrichtern ein großes Kompliment machen; ihre Leistungen waren hervorragend und dem Anlaß angepaßt. Die Entscheidung der Schiedsrichtereinteiler, die Leitung an erfahrene Badenliga-Schiedsrichter zu geben, erwies sich als überaus gelungen.

In Halbzeit zwei ging zunächst Leutershausen in Führung, konnte sich aber nicht absetzen. Es reichte eine kurze etwa zweiminütige Schwächephase der Roten, um die Rhein-Neckar-Löwen von 23:23 auf 27:23 davon ziehen zu lassen. Danach erzielten beide Teams wieder im Gleichtakt Tore; am Ergebnis, daß die Rhein-Neckar-Löwen mit 32:28 Badenpokalsieger werden ließ, änderte sich aber nichts mehr.

Allen Teilnehmern des Final Four kann man guten Gewissens gratulieren; sie zeigten, daß sie zurecht in ihren Landesligen die zwei ersten Plätze belegt hatten. Das spannende und torreiche Finale in einer vollen und sehr lauten Östringer Stadthalle war ein toller Saisonabschluß für die D-Jugendlichen; der BHV dankt den Rhein-Neckar-Löwen herzlich für die Ausrichtung dieses Turniers.

 

 

Martin Hofmann