„Macht mich schon etwas stolz“
  13.09.2022 •     Spieltechnik


Handball-Badenliga Männer: Startschuss für eine große Spielgemeinschaft – Sebastian Thome coacht den TSV Rot-Malsch

Rot/Malsch. (bz) Beim TSV Rot-Malsch beginnt eine neue Zeitrechnung. Die beiden zuvor eigenständigen Vereine aus Rot und Malsch bündeln nun auch im Erwachsenenbereich die Kräfte und starten künftig als Spielgemeinschaft. Grund genug mit dem Männertrainer des TSV, Sebastian Thome, über seine ersten Eindrücke und die Erwartungshaltung zur Badenliga zu sprechen.

Herr Thome, die Spielgemeinschaft TSV Rot-Malsch steht kurz vor ihrer Pflichtspiel-Premiere. Was macht die Aufregung?

Sebastian Thome: Der ganze Verein freut sich grundsätzlich sehr auf den Start der neuen Runde. Man merkt die Aufbruchstimmung an vielen Stellen, auch wenn sicherlich eine Portion Ungewissheit mitspielt. Ich selbst merke eine gewisse Anspannung und bin froh, dass es wieder losgeht. Es macht mich auch schon etwas Stolz, der erste Trainer des TSV zu sein, schließlich habe ich in den beiden Vereinen fast mein ganzes Handballerleben verbracht.

Sie haben die Aufgabe aus zwei Mannschaften ein Team zu formen. Was ist das Reizvolle daran?

Es hat sich für uns als erste Mannschaft zwar erstmal nicht allzu viel geändert, jedoch war gerade der Austausch mit den Trainern und Verantwortlichen der zweiten Mannschaft sowie der A-Jugend in Bezug auf Spielphilosophie und zukünftige konzeptionelle Ausrichtung ein großes Thema. Unser übergeordnetes Konzept sieht vor, auch in Zukunft möglichst alle Spieler der ersten Mannschaft aus den eigenen Reihen zu stellen. Das macht das Ganze extrem reizvoll, da dies in der Badenliga nicht viele Vereine von sich behaupten können.

Wie ist die Aufteilung zwischen ehemaligen Rotern und Malschern im neuen Team?

Aufgrund der schon vorher existierenden JSG gibt es doch einige Spieler aus Malsch (derzeit fünf). Der Roter Anteil überwiegt derzeit noch deutlich (15), was aufgrund der vorherigen Situationen der beiden Vereine auch nicht weiter verwunderlich ist. Im Endeffekt war ja das einer der Auslöser der Fusion, dass beim TSV Malsch nicht keine Spielfähigkeit der Herren mehr gegeben war. Schon letzte Runde hatten wir ja neben dem Trainer Andreas Edinger auch einige Spieler nach Malsch geschickt, um die Vorbereitung für die Fusion einzuleiten.

Wo finden in Zukunft die Heimspiele statt? Geht es im Wechsel zwischen den Ortschaften hin und her und wo trainieren Sie?

Bei den Herren 1 sind acht Heimspiele in Rot und fünf in Malsch terminiert. Auch das Training findet in beiden Hallen statt. Wir hoffen natürlich, dass die Fans die jeweils “fremden“ Hallen annehmen und uns in beiden Spielstätten entsprechend unterstützen.

Was halten Sie von der Rückkehr zum alten Modus ohne geteilte Ligen und ohne Playoffs?

Auch wenn es für uns einen positiven Ausgang der Play-Offs gab, bin froh, dass wir wieder zum alten Modus zurückkehren. In den Wochen rund um die Spiele waren alle extrem angespannt, da man als Handballer sehr selten in solche Situationen kommt. Obwohl man natürlich sagen muss, dass die Stimmung bei beiden Spielen gegen den TV Eppelheim und vor allem der Buzzer-Beater eine Sekunde vor Schluss und alles was danach kam, natürlich unvergessen bleiben werden. Ich habe schon drei Aufstiege erlebt, trotzdem war diese Erleichterung nach dem Tor mit nichts vergleichbar.

Als Spielgemeinschaft verfügt man über gebündelte Kräfte. Was heißt das für Ihr Saisonziel. Was rufen Sie aus?

Wir haben unsere Ziele dreigeteilt. Erstens: Sportlich zählt ganz klar der Klassenerhalt. Zweitens: Die Integration der Nachwuchsspieler kurz- und mittelfristig, auch über den Weg der zweiten Mannschaft. Drittens: Als neuer Verein zusammenwachsen.
Für die ersten beiden Punkte sind wir als Trainer verantwortlich, der dritte Teil ist Aufgabe von allen Beteiligten. Es waren unglaublich viele Kleinigkeiten zu regeln, das ist einem vorher gar nicht so bewusst. Besonders hervorzuheben ist hier Julian Schäffner, der neben der Position des Männerspielwarts fast alle Themen auf den Weg gebracht hat. Eigentlich war das ein Fulltime-Job, den er parallel zum normalen Berufsleben noch gemeistert hat.

Am Sonntag eröffnen Sie die Runde bei der TSG Eintracht Plankstadt. Was für eine Partie erwarten Sie?

Ein typisches erstes Rundenspiel. Keiner weiß so wirklich wo er steht, die Vorbereitungsspiele zählen alle nicht mehr. Wir werden entsprechend vorbereitet in die Partie gehen und wollen natürlich gewinnen, wie jedes Spiel. Es wird aber natürlich schwierig, Plankstadt ist heimstark, eingespielt und sicherlich im erweiterten Favoritenkreis der Badenliga wiederzufinden. Ich bin grundsätzlich aber der Meinung, dass in der diesjährigen Badenliga jeder gegen jeden gewinnen und verlieren kann. Das macht es so attraktiv wie schwierig zugleich.

Und wen haben Sie auf dem Favoritenzettel für einen möglichen Aufstieg?

Da man insgesamt recht wenig von den anderen Vereinen erfährt würde ich hier die nennen, die auch letztes Jahr vorne mit dabei waren. Viernheim, Heidelsheim/Helmsheim, Wiesloch und sicher wieder ein Überraschungsteam wie die HG Oftersheim/Schwetzingen. Das sind übrigens drei unserer ersten vier Gegner, zuzüglich Plankstadt also ein sehr happiges Auftaktprogramm.

Was glauben Sie, wie weit Corona diesen Winter ein Thema im Handballsport werden kann?

Ich hoffe es natürlich nicht. Ganz ausschließen würde ich es aber nicht wollen, leider. Hoffen wir einfach mal, dass alles glatt läuft und wir die Runde ohne größere Probleme zu Ende spielen können.