Große Dramatik im Lokalderby
Karlsruhe. (bz) Ein großer Kampf blieb am Ende unbelohnt. „Vor allem im Angriff haben wir unsere beste Saisonleistung gezeigt“, sagte Matthias Hambrecht zur 31:32-Niederlage seiner Oberliga-Frauen der SG Nußloch bei der TSG Wiesloch.
Das Lokalderby wog ständig hin und her, beide Teams führten mehrfach, kurz nach der Pause schienen die Nussis die Partie auf ihre Seite gezogen zu haben. 24:20 führten sich nach 36 Minuten, doch die Wieslocherinnen kamen abermals zurück und durften sich stets auf Alina Frick verlassen. Mit elf Treffern schwang sich die TSG-Akteurin zur besten Werferin in der Stadionhalle auf. Der entscheidende Treffer zum 32:31-Endstand gelang jedoch Lara Dierolf. „In den letzten Minuten hat uns leider etwas die Effektivität gefehlt“, sagte Hambrecht, für den, „ein Punktgewinn mehr als verdient gewesen wäre.“
In den Schlussminuten musste der TSV Rot-Malsch die SG Heddesheim davonziehen lassen. Für die Trainerin Iva Mollova und ihre Spielerinnen ist die 21:26-Niederlage allerdings kein Beinbruch, da sie als Dritter nach wie vor exzellent platziert sind. Heddesheim und Rintheim haben sich an der Spitze dagegen etwas abgesetzt.
Das Spitzenspiel hielt, was es versprochen hatte und bot sogar noch ein bisschen mehr. 34:32 (17:17) endete das Heimspiel des TSV Rintheim gegen die HSG TSG Weinheim-TV Oberflockenbach. Dabei wog das Geschehen hin und her, jedes Team führte mehrmals während der 60 torreichen Minuten, die für Spielerinnen wie Zuschauer keine Gelegenheit zum Durchatmen boten. Für die Rintheimerinnen bedeutet der Erfolg die Zementierung der Spitzenplatzierung.
Durchaus überraschend und in seiner Deutlichkeit sogar völlig unerwartet unterlag der TSV Birkenau dem TV Brühl mit 20:27 (9:11). Somit erhielt die Aufholjagd des TSV nach dem Punktabzug einen herben Dämpfer, während die Brühlerinnen zwei immens wichtige Punkte eingefahren haben, um sich die hinteren Plätze vorerst vom Leib zu halten.
Die Oberliga-Männer der TSG Wiesloch haben es verpasst ihren Aufwärtstrend der letzten Wochen zu bestätigen. Im Heimspiel gegen die HSG Ettlingen, das bis in die Schlusssekunden auf der Kippe stand, hatten sie schlicht und ergreifend Pech. „Es war für beide Mannschaften alles drin, wir haben ab der 20. Minute gut gekämpft“, sagte TSG-Trainer Michael Peitz und ergänzte, „davor war Ettlingen griffiger.“ Am Ende durften die Gäste ausgiebig jubeln, da Johannes Milbich in der allerletzten Sekunde der Treffer zum 27:28-Endstand gelang.
Der TSV Amicitia Viernheim muss sich vorerst nach unten orientieren. Einen anderen Schluss lässt die 22:29-Niederlage beim TV Hardheim nicht zu. Die Gastgeber überzeugten mit einer in der Breite sehr starken Vorstellung und insgesamt zwölf verschiedenen Torschützen. Dagegen taten sich die Südhessen enorm schwer, mit nur 22 geworfenen Toren gelingt es nämlich in der Regel nicht ein Oberliga-Spiel zu gewinnen.
Große Freude beim TV Friedrichsfeld. Das 29:28 (9:13) gegen die Handball Wölfe Plankstadt war der dritte Saisonsieg im zehnten Spiel. Gleichzeitig hat der Derbysieg dafür gesorgt, dass der TV die Rote Laterne an den TSV Knittlingen weitergereicht hat. Obendrein haben die Friedrichsfelder einen unbändigen Willen nachgewiesen, da sie vier Minuten vor der Schlusssirene noch mit 25:28 im Hintertreffen lagen.
Der TV Knielingen hat die 40-Tore-Marke geknackt. Das ist in der Oberliga alles andere als alltäglich und eine bemerkenswerte Leistung. Beim 40:34 (18:17) gegen die HSG Weschnitztal trafen vier Knielinger fünffach oder öfters. Dagegen konnte selbst Weschnitztals Aleksandar Mitrovic (13) nichts ausrichten.
Mit dem fünften Sieg bei fünf Niederlagen hat die HG Oftersheim/Schwetzingen II ihre bisherige Bilanz ausgeglichen. Der 38:25-Erfolg gegen den TSV Knittlingen hat den positiven Nebeneffekt, dass die HGO ins vordere Mittelfeld geklettert ist.
Das Spitzenspiel ließ in Sachen Spannung keine Wünsche offen. 28:28 (15:15) trennten sich die SG Heidelsheim/Helmsheim und die SG Heddesheim. Für die Gäste ist es ein gewonnener Punkt, da Heidelsheim/Helmsheim fast durchgängig in Front lag. Kurios: In den letzten vier Minuten fiel kein einziger Treffer.
Einen Big Point haben die Verbandsliga-Männer des TSV Wieblingen beim TSV Rintheim geholt. Das 29:27 (14:15) war eine durchweg spannende Angelegenheit. „Wir haben über 60 Minuten gekämpft“, hatte Marco Widmann nichts auszusetzen. Wieblingens Spielertrainer hob in seiner Zusammenfassung einen Akteur besonders hervor und sagte: „Max Keller hat uns quasi das Spiel gewonnen, weil er in der Abwehr einen unglaublichen Job gemacht hat.“ Widmann selbst mit acht Toren und Lukas Wolf mit deren sechs hatten in der Offensive den größten Anteil am Auswärtssieg.
Ab Halbzeit zwei war Matthias Bitz zufrieden. „So lange hat es gedauert, bis wir ins Spiel gefunden haben“, sagte der Trainer des TSV Handschuhsheim zum 36:18 (12:8) gegen die HSG Bruchsal/Untergrombach. Dann lief es aber wie geschnitten Brot bei den Löwen, 24 Tore in einer Halbzeit sind ein formidabler Wert. „Wir haben an die Abwehrleistung angeknüpft und vorne unsere Chancen eiskalt verwertet“, hielt Bitz fest. Mit den zwei Zählern auf der Habenseite hat der TSV die Tabellenführung behauptet.
Das große Manko war die Chancenverwertung bei der SG Nußloch und ihrer 19:26-Niederlage beim TV Schriesheim. „Wir werfen 46 Mal aufs Tor bei einer Quote von 41 Prozent, was viel zu wenig ist, um Spiele zu gewinnen“, sagte André Geisweid. Der SG-Trainer ärgerte sich außerdem über die Schiedsrichterleistung: „Schriesheim durfte 60 Minuten in einem Schneckentempo spielen, ohne Zeitspiel angezeigt zu bekommen und außerdem haben die Schiris eine für mich klare Rote Karte nicht gezeigt.“
Beinahe hätte die TSG Germania Dossenheim einen zwischenzeitlichen 14:21-Rückstand (41.) beim TV Ispringen gedreht. „Die Mannschaft hat bravourös gekämpft und sich mindestens einen Punkt dafür verdient“, sagte TSG-Trainer Frank Schneider zur 25:26-Niederlage. Leon Kaul von der TSG steuerte elf Feldtore bei.
Strahlende Gesichter dagegen bei Saase3 Leutershausen Handball III. Das 29:25 (14:10) gegen das Schlusslicht SG Eggenstein-Leopoldshafen hat dem Bergstraßen-Klub etwas Luft auf die Rote Laterne verschafft.
Der TV Eppelheim kassierte beim HSV Hockenheim mit 28:35 (11:15) die zweite Niederlage binnen fünf Tagen und muss sich vorerst an den hinteren Rängen orientieren.
Sparsam an Toren ging es zwischen den Verbandsliga-Frauen des TSV Rintheim II und den Rhein-Neckar Löwen zu. Lediglich 32 Treffer gab es, wobei die Gäste den besseren Tag erwischten und mit 19:13 (9:7) gewannen.
Seinen Platz im Verfolgerfeld gesichert hat der TSV Handschuhsheim. Gegen die TG Pforzheim II lief die Offensive auf Hochtouren, der 34:25-Erfolg ist gleichbedeutend mit dem fünften Saisonsieg und damit bleibt der zweite Rang nach wie vor in Reichweite.
Saase3 Leutershausen Handball hat seine Tabellenführung mit einem ungefährdeten 32:13-Sieg bei der Turnerschaft Mühlburg verteidigt. Als es nach zwölf Minuten bereits 8:1 stand war klar, dass es ein entspannter Samstagabend für S3L werden würde.
Ein zu keinem Zeitpunkt zweifelhafter 28:19-Sieg gegen die HSG Königshofen/Sachsenflur hat die HSG St.Leon/Reilingen II zurück ins Titelrennen gebracht.
Gar nichts zu bestellen hatte dagegen der TV Schriesheim gegen die SG KIT/MTV Karlsruhe. Die 15:34-Niederlage fiel deutlich aus, zumal es nach 26 Minuten 10:12 stand. Danach wurde der TV regelrecht überrollt.
Der HC Mannheim-Vogelstang hat der TG Neureut überhaupt keine Chance gelassen. Das 39:16 (18:7) war von Beginn an eine klare Angelegenheit. Nach neun Minuten führte Vogelstang mit 6:0 und nach 13 Minuten mit 11:1. Jessica Glassl (10/2) war die beste Schützin des Tages. Bei Neureut lief wenig zusammen, unter anderem verwarfen sie jeden ihrer vier Siebenmeter.
Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.