Rot-Malsch legt nach
  15.11.2022 •     Spieltechnik


Badenliga-Frauen gewinnen deutlich in Saase – Wieslocher Frauen und Männer unterliegen beide in Heddesheim – Knittlinger Offensivfeuerwerk

Karlsruhe. (bz) Ein Fehler-Vermeidungsspiel lieferten sich die beiden Männer-Badenligisten SG Heddesheim und TSG Wiesloch. Lediglich 42 Tore wollten fallen, die Verteilung kam ganz knapp dem Spitzenreiter zugute. 22:20 (13:9) setzten sich die Löwen durch und festigten ihren Platz an der Sonne.

„Wir waren zu passiv in der Abwehr und zu harmlos im Angriff“, sagte TSG-Trainer Michael Peitz zu den ersten 30 Minuten. Danach machten seine Jungs vieles besser und schnupperten zeitweise an der großen Überraschung. Vier Minuten vor Ende führten sie sogar nach einem Treffer von Florian Sauter (20:19). „Doch dann haben wir den Faden verloren und nicht nur einen, sondern sogar zwei Punkte verschenkt“, haderte Peitz mit den Schlussminuten, als seiner Mannschaft nichts mehr gelingen wollte.

Es wurde die erwartet klare Angelegenheit. Mit 35:14 (19:4) fegte der TSV Rot-Malsch über die SG Leutershausen II hinweg. Zwölf verschiedene Torschützen, elf davon mehrfach erfolgreich, sprechen für eine dominant geführte Partie der Spielgemeinschaft, die sich mit nunmehr 9:9-Punkten im Mittelfeld der Tabelle festgesetzt hat.

Zwei enorm wichtige Punkte krallte sich die TSG Germania Dossenheim. Angeführt von den beiden je achtfachen Torschützen Lukas Jünger und Simon Heinicke gelang ein 38:30-Heimsieg gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen II.

Nichts zu bestellen hatte die HSG St.Leon/Reilingen gegen die SG Pforzheim/Eutingen II. „Wir waren von Anfang an chancenlos“, sagte HSG-Trainer Martin Schnetz zum 24:34 (9:17). Er hielt weiter fest: „Gegen so eine Mannschaft muss alles passen und wir haben in der Abwehr keinen Zugriff bekommen. Dann sind leider auch alle anderen Bemühungen zwecklos.“

Der TV Friedrichsfeld hat das Verfolger-Duell gegen den TV Hardheim für sich entschieden. 30:26 (17:17) hieß es nach 60 Minuten für den alten und neuen Zweitplatzierten. Ein regelrechtes Wettschießen lieferten sich Friedrichfelds Tobias Seel und Hardheims Thomas Withopf, die jeweils elf Mal netzten.

Besonders torhungrig zeigten sich nicht nur die Teams des TSV Birkenau und der TSG Eintracht Plankstadt, allen voran ihre Vorzeigeschützen Lukas Gutsche (TSV/12) und Julian Maier (TSG/15) trafen quasi pausenlos und schraubten das Ergebnis kontinuierlich in die Höhe. Am Ende hatte Birkenau den längeren Atem und drehte einen 16:19-Rückstand zur Pause in einen 38:33-Heimsieg.

Den erwarteten Krimi lieferten sich die SG Heidelsheim/Helmsheim und der TSV Amicitia Viernheim. Dabei kamen die Hausherren sehr träge aus den Startlöchern. Sie lagen beinahe über die komplette erste Hälfte im Hintertreffen und tauschen mit einem 9:14-Rückstand die Seiten. Danach arbeiteten sie sich Tor um Tor heran, ehe neun Minuten vor Schluss der erstmalige Ausgleich gelang (23:23). Es folgte eine nervenaufreibende Schlussphase mit dem besseren Ende für Heidelsheim/Helmsheim. Stephan Keibl blieb es vorbehalten mit seinem Treffer zum 26:25 den Endstand herzustellen.

Wenn es läuft, dann richtig. Die Badenliga-Frauen des TSV Rot-Malsch haben eine Woche nach ihrem ersten Saisonsieg direkt den Zweiten folgen lassen. Und das sogar beinahe mit demselben Ergebnis. 28:19 (16:8) triumphierten sie bei der HG Saase. „Das war von Beginn an eine tolle Mannschaftsleistung mit einer sicheren Abwehr und einer starken Torfrau Celina Böllinger“, sagte TSV-Trainer Arndt Heinemeier. Die alles überragende Akteurin trug ebenfalls das Rot-Malscher Trikot. Zehn Tore von Mara Müller bedeuteten mehr als doppelt so viele wie die zweitbeste Werferin des Abends beisteuern konnte.

Unterm Strich konnte die TSG Wiesloch nichts gegen die Klasse von Selina Hammersdorf ausrichten. Mit elf Treffern drückte die Spielerin der SG Heddesheim der Partie ihren Stempel auf und sorgte dafür, dass die Wieslocherinnen mit einer bitteren 23:24-Niederlage den Heimweg antreten mussten. Der Trainer vermisste das gewisse Etwas bei seinen Schützlingen. „Wir haben heute das, was uns in den letzten Spielen auszeichnete, nämlich diesen absoluten Willen, vermissen lassen“, sagte Frank Gerbershagen.

Viel hat nicht gefehlt und die SG Nußloch hätte beim neuen Tabellenführer etwas Zählbares mit nach Hause genommen. „Eigentlich war es ein typisches Unentschieden-Spiel, das auch möglich gewesen wäre, wenn wir 30 Sekunden vor Schluss nicht die Chance zum 30:30 vergeben“, sagte SG-Trainer Michael Grünwedel. Stattdessen kassierte seine Sieben im folgenden Angriff das 29:31, was gleichzeitig der Endstand im Gastspiel bei der HSG St.Leon/Reilingen II gewesen ist.

Lange hat es gedauert, doch dann hat der TV Brühl die Kurve bekommen. Der 10:14-Rückstand zur Pause beim Vorletzten HG Königshofen/Sachsenflur ließ Schlimmes erahnen. Dann bekamen die Brühlerinnen die Kurve, glichen eine Viertelstunde vor Schluss erstmals aus (19:19) und brachten schließlich einen 25:22-Auswärtssieg mit nach Hause.

Beinahe hätten die Verbandsliga-Männer der SG Nußloch weniger als zehn Gegentore kassiert. Angesichts des 32:11-Erfolgs bei der TGS Pforzheim II lässt sich das aber verschmerzen.

Einen Rückschlag musste der TSV Wieblingen bei der TG Eggenstein hinnehmen. Zehn Minuten vor Schluss führte die Sieben von Spielertrainer Marco Widmann noch, doch die Eggensteiner haben sich ihre beste Phase für den Schluss aufgehoben. Während den Gästen nur noch ein Treffer gelang, drehte die TG die Partie und gewann mit 23:21 (12:12).

Keinerlei Blöße hat sich die HSG Ettlingen gegen den TV Ispringen gegeben. Der nach wie vor verlustpunktfreie Tabellenführer, der nun 16:0-Zähler verbucht, benötigte jedoch eine Halbzeit Anlaufzeit. Zur Pause stand es 14:13, dann zündete die HSG den Turbo und ließ den Ispringern bei ihrem 31:21-Erfolg nicht den Hauch einer Chance.

Im Aufeinandertreffen zweier punktgleicher Teams wusste die HSG Walzbachtal ihren Heimvorteil gegen die HSG Weschnitztal in einen Sieg umzumünzen. Dabei sah es eine Zeit lang nicht gut aus, nach 16 Minuten lag Walzbachtal mit 5:10 im Hintertreffen. Von diesem Moment an fanden sie aber ein Mittel gegen die Gäste und führten zur Halbzeit bereits mit 15:12. Bis zum Schluss ließen die Walzbachtaler nichts mehr anbrennen, sie siegten mit 31:26.

Einen klassischen Arbeitssieg holte der TSV Rintheim beim 31:24 (15:14) gegen die SG Stutensee-Weingarten. Der TSV bleibt somit erster Verfolger der HSG Ettlingen.

Ein wahres Offensivfeuerwerk brannte der TSV Knittlingen gegen den TV Germania Großsachsen II ab. 43:31 (21:12) schlug der Drittplatzierte den Vorletzten. Auf beiden Seiten ragte je ein Akteur heraus. Kai Rudolf für Knittlingen und Tim Lochbühler für „Saase“ erzielten jeweils zwölf Tore.

Beim TSV Birkenau II, Spitzenreiter der Frauen-Verbandsliga, verkauften sich die Rhein-Neckar Löwen teuer. Bis kurz vor Schluss hielten sie die Partie offen, letztlich fehlte im Angriff die nötige Durchschlagskraft, um neben einer ordentlichen Leistung auch Punkte zu ergattern. 17:21 (9:11) lautete der Entstand aus Löwen-Sicht.

Der TSV Rot-Malsch II bleibt weiter glücklos. Das 26:32 (13:13) bei der TG Neureut bedeutete die siebte Niederlage im siebten Spiel. Dagegen fuhr die SG Walldorf Astoria einen überzeugenden Sieg ein. 35:20 (17:12) schlugen die Astorstädterinnen die Turnerschaft Mühlburg.

Sarah Offenhäuser sei Dank hat der TV Edingen die Auswärtshürde SG Heidelsheim/Helmsheim II genommen. Elf Tore steuerte die Edingerin bei und hatte somit einen großen Anteil am 26:24-Erfolg ihrer Mannschaft. Der TV bleibt somit Zweiter.

Einen Abend zum Vergessen erlebte der TV Schriesheim bei der TG 88 Pforzheim II. Schon nach sieben Minuten und einem 0:5-Rückstand musste sich der TV eingestehen, dass es nicht viel zu holen gab in der Goldstadt. Über ein 12:19 zur Pause entwickelte sich die Begegnung bis zum 24:38-Endstand zu einer klaren Angelegenheit zugunsten der Pforzheimerinnen.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.