Mit neuem Konzept Spenden und Sponsoren generieren
  10.10.2021 •     Bezirk Rhein-Neckar-Tauber


Handballer des TVH gehen neue Wege nach Art eines Förderkreises „Intensivpartnerschaften“, um Jugendarbeit voranzutreiben

Hardheim. (Adrian Brosch) Amateursport jeglicher Art ist – wenngleich die Handballabteilung des TV Hardheim traditionell über ein hohes Ansehen verfügt – immer mit gewissen finanziellen Anstrengungen verbunden. Dem setzt die „Handballfamilie“ ein interessantes Konzept entgegen: Nach Art eines Förderkreises generieren die ehemaligen Abteilungsleiter Roland Seeber, Alexander Walter, Dieter Huspenina, der ehemalige Präsident des Badischen Handball Verbandes Holger Nickert und Berater Jürgen Trunk Spenden und Sponsoren. Als erster Schritt wird die Jugendarbeit unterstützt.

Die ersten Gedankenstriche dazu kamen von Roland Seeber und Abteilungsleiter Manfred Dörr: „Wir wussten, dass die Vereinsarbeit immer komplexer und vielfältiger wurde, und hatten den Gedanken, der Abteilung in irgendeiner Weise Hilfe angedeihen zu lassen“, blickt Seeber zurück. Peu à peu habe sich dann die endgültige Idee herauskristallisiert, mit der auch ein konkretes Ziel ins Visier genommen wurde: „Unsere große Frage war, wo der Hardheimer Handball in fünf Jahren steht“, hält er fest. Gemeinsam erstellte man ein Konzept und begab sich dann auf die Suche nach möglichen Ansatzpunkten. Diese war bei einem Gespräch mit Manfred Dörr und Christoph Bauch fürs Erste beendet: „Im Frühjahr 2020 stand fest, dass zunächst die Jugend profitiert – sie ist das Kapital eines jeden Vereins und schafft die nächste Generation der Talente. Dabei bestimmt die Qualität der Ziele auch die Qualität der Zukunft“, begründet Seebers Mitstreiter Holger Nickert den Hintergrund der Maßnahmen.

So kreierte man kurzerhand die sogenannten „Intensivpartnerschaften“, deren Ziel und Zweck in langfristig und verlässlich die Jugendarbeit vorantreibenden Partnern besteht. „Es sind ja auch soziale Ziele, die verfolgt werden – zum Beispiel können Firmen, die solche Partnerschaften mit uns eingehen, unter unseren derzeit 150 Jugendhandballern möglicherweise passende Praktikanten oder Auszubildende finden und damit dem
Fachkräftemangel Einhalt gebieten“, informiert Holger Nickert und spricht von einer „klassischen Win-Win-Situation“. Auch die Corona-Pandemie stelle den Vereinssport auf einen harten Prüfstand: „Die Herausforderung wird spätestens nach der Pandemie nicht geringer, zumal mancher Jugendliche vielleicht auch den Vereinen den Rücken zukehrt und merkt, dass er auch ohne Training und Sport leben kann“, fügt Roland Seeber hinzu. Über den niederschwelligen Kontakt zu den Unternehmen könne die Jugend „auf eigene Faust Berufsorientierung betreiben“ und Verbindungen herstellen. „Dass Mannschaftssportarten wie Handball soziale Werte verbessern, steht dabei außer Frage“, räumt Holger Nickert ein. Aktuell habe man bereits Intensivpartnerschaften eingegangen. „Die Suche nach Sponsoren ist jedoch nicht einfach“, gibt Roland Seeber zu bedenken.


Dabei gehe es freilich nicht allein um Geldspenden. Im Vordergrund stehe klar der ideelle Gedanke, der beiden Seiten – den Handballern und den Intensivpartnern – Vorteile verschaffen: „Es ist auch wichtig, die Abteilungsleitungen zu unterstützen. Sie arbeiten rein ehrenamtlich und haben mit der alltäglichen Vereinsarbeit bereits so viele Aufgaben zu bewältigen, dass sie sich nicht noch um das große Projekt Jugendzukunftsplanung kümmern können“, bekräftigt Holger Nickert und lässt wissen, dass die Aktion erst am Anfang stehe – wenngleich das Engagement für die Jugendarbeit „sicher Jahre in Anspruch nehmen wird“.


Info-Kasten: Weitere Informationen per e-Mail ( info@handballhardheim.de ).