Für Sydney zur Klub-WM
  22.09.2021 •     Verband


Christoph Scholl fährt als Teammanager für Sydney Uni zum IHF Super Globe

Karlsruhe. (bz) Unverhofft kommt oft. So fühlte sich Christoph Scholl vor rund vier Wochen. Der gebürtige Bammentaler hat kurzfristig die Chance erhalten am IHF Super Globe – der Klub-Weltmeisterschaft im Handball – teilzunehmen. Er fährt als Teammanager und Co-Trainer mit nach Saudi-Arabien.

Möglich macht dies seine Verbindung zu Australien. „Ich war selbst längere Zeit in Australien, habe dort für das Handball-Team aus Sydney gespielt und war 2013 schon einmal beim IHF Super Globe dabei.“ In der Region hat sich der mittlerweile 35-Jährige einen Namen als Mittelmann in der 3. Liga gemacht. Er trug anderem das Trikot der SG Nußloch, des TSV Birkenau sowie der SG Heddesheim.

Nun sah es bis vor vier Wochen danach aus, als ob Australien keinen Teilnehmer bei der am 4. Oktober startenden Klub-WM in Saudi-Arabien stellen könnte. Aufgrund des Lockdowns in Australien sind die Grenzen quasi dicht. Es gibt kaum Flüge und wenn, dann sind die Kosten so hoch, dass es sich kaum rechnen würde. Sydney Uni HC hat sich deshalb frühzeitig damit abgefunden, in diesem Jahr nicht mitspielen zu dürfen.

Scholl erläutert, wie die Teilnahme doch noch zustande kam: „Nachdem Brisbane 2032 die Olympischen Spiele ausrichten wird, will die IHF Handball in Australien stärker fördern und Ozeanien repräsentiert sehen. Als Michael Roth als Coach (ehemals MT Melsungen) und einige wichtige Spieler wie z.B. Bevan Calvert (THW Kiel) oder Kai Dippe (ehemaliger Kreisläufer der Eulen Ludwigshafen) zugesagt hatten, haben wir die Einladung angenommen.“

Zusammen mit Pascal Winkler befindet sich Scholl derzeit in den intensiven Planungen, die so ein großes internationales Turnier mit sich bringen. Winkler ist schon seit einigen Jahren Manager bei Sydney Uni HC, wohnt derzeit aber in München. Ursprünglich kommt er aus der Schweiz und hat dort früher Erfahrungen als Torhüter in der 1. Liga gesammelt. Außerdem ist er australischer Nationalspieler.

Es kann losgehen

Kommenden Montag hebt der Flieger ab für die deutsch-australische Delegation mit dem Ziel Jeddah, einer drei Millionen Einwohner zählenden Metropole am Roten Meer. Dort steht ein einwöchiges Trainingslager auf dem Plan, um sich als Team für das anspruchsvolle Turnier einzuspielen. „Leider nicht von der Seitenlinie aus coachen kann Michael Roth, der sich einer Operation unterziehen muss“, berichtet Scholl. Als neuer Trainer konnte Srdjan Skvercevic gewonnen werden, der in der Bundesliga für TUSEM Essen und den TuS Lübbecke gespielt hat.

Die Vorfreude steigt aktuell von Tag zu Tag und damit auch die Anspannung. Zum Auftakt wartet direkt ein Kracher auf die Truppe: Es geht gegen den SC Magdeburg am Montag, den 4. Oktober. Weitere Teilnehmer sind neben dem amtierenden Sieger FC Barcelona unter anderem Alborg Handbold aus Dänemark (Vize Champions League Sieger), EC Pinheiros aus Brasilien oder auch San Francisco CalHeat aus den USA. Sollte gegen Magdeburg die Sensation gelingen, würde es im Viertelfinale zum Aufeinandertreffen mit Al Duhail SC aus Katar kommen.

„Wir freuen uns sehr über diese Möglichkeit und werden unser Bestes geben“, sagt Scholl, der die eigene Leistungsfähigkeit wie folgt einordnet, „vom Spielermaterial her betrachtet würde ich uns Zweitliga-Niveau bescheinigen.“

Der BHV wünscht dem Team von Sydney Uni HC viel Erfolg!