Doppelte Derbyfreuden
  10.10.2023 •     Spieltechnik


Handball: Wieslocher Frauen feiern zweiten Derbysieg – KuSG Leimen mit souveränem Erfolg gegen Walzbachtal – Bei Ettlingen ist der Knoten geplatzt – Plankstadt feiert ebenfalls den ersten Sieg – Wieslocher Frauen feiern zweiten Derbysieg

Karlsruhe. (bz) Zweites Derby, zweiter Sieg. Für die Badenliga-Frauen der TSG Wiesloch hätte die Saison nicht besser starten können. Nach dem Erfolg in Nußloch, ließen die Wieslocherinnen ein 33:28 (16:11) gegen den TSV Rot-Malsch folgen.

Bis auf die zähen Anfangsminuten, zwischenzeitlich stand es 1:3 (8.), hatten sie das Geschehen im Griff. „Es war ein sehr körperbetontes Spiel und das haben wir bestens angenommen“, sagte Noah Bausch. Der TSG-Trainer machte im Mittelblock um Hanna Lies und Franziska Rudolph die entscheidende Achse aus, „die beiden haben das bravourös gelöst.“ Lies schwang sich obendrein zur besten Werferin auf (8), flankiert von den drei siebenfachen Torschützinnen Sila Arslan, Johanna Ruß und Alina Frick.

Dem konnte Rot-Malsch nicht dagegenhalten, auch wenn sie sich nie komplett abschütteln ließen. „Im Sechs gegen Sechs haben wir eine gute Abwehrleistung geboten“, sagte Arndt Heinemeier. Weniger einverstanden zeigte sich der TSV-Coach mit den Problemen beim Abschluss und den zahlreichen Abspielfehlern. „Dadurch haben wir Wiesloch zehn leichte Gegenstoßtore ermöglicht.“

Die zweite Niederlage kassierte die SG Nußloch bei der SG Heidelsheim/Helmsheim (27:33). Danach sah es kurz vor Schluss überhaupt nicht aus, in der 49. Minute stand es noch 25:25, ehe die Mittelbadenerinnen einen Gang hochschalteten. Bei den Nussis wusste Flavia Racky mit zehn Treffern zu überzeugen und überflügelte damit sogar die erfolgreichste Schützin der Gäste, Laura Witt (9).

Wenig zu meckern gibt es für Matthias Hambrecht nach zwei Spieltagen. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung in Halbzeit zwei fuhr seine KuSG Leimen gegen die HSG Walzbachtal die Saisonpunkte drei bis vier ein und siegte mit 27:22 (9:11). „In der Halbzeitpause haben wir uns vorgenommen im Angriff effektiver zu agieren, was uns auch schnell gelang“, sagte Hambrecht zum Zwischenspurt bis zur 46. Minute (20:16). Danach brannte nichts mehr an.

Eine hohe 9:24-Heimniederlage hat die HSG St.Leon/Reilingen II gegen die SG Heddesheim kassiert. Spätestens zur Halbzeit beim Stand von 5:13 war die Vorentscheidung gefallen, die HSG tat sich schlichtweg zu schwer damit Tore zu erzielen.

Die HG Königshofen/Sachsenflur hat gegen den TV Brühl eine klasse zweite Hälfte auf die Platte gelegt und aus einem 11:13-Rückstand einen 30:24-Sieg gemacht. Maßgeblich dafür war der 12:3-Lauf zwischen der 30. und 48. Minute. Das Duell der Scharfschützinnen endete dagegen knapp mit 10:9 für Brühls Maike Röschel gegen Josefin Adelmann von der HG.

In der Fremde haben es die Badenliga-Männer der TSG Germania Dossenheim schwer. Nach dem wichtigen Heimsieg vor Wochenfrist gegen Plankstadt, wartete nun das Derby beim TSV Amicitia Viernheim. Richtig eng ging es dort aber zu keinem Zeitpunkt zu, früh stand es 1:7 aus Dossenheimer Sicht (8.). Die Südhessen konservierten diesen Vorsprung im Stile einer Spitzenmannschaft, sodass die TSG zwar nie aussichtslos in Rückstand geriet, bei ihrer 18:26-Niederlage aber auch nicht mehr in Schlagdistanz kam.

Das ist die Definition von einem Ausrufezeichen im Sportjargon. Die Handball Wölfe Plankstadt empfingen das bis dato verlustpunktfreie Team des TV Hardheim 1895 als klarer Außenseiter. Was aber möglich ist, wenn die Überzeugung in die eigenen Fähigkeiten groß ist, zeigten die Wölfe in fast idealen 60 Minuten, auch wenn sie gegen Ende beinahe noch zittern mussten. Drei Minuten vor der Schlusssirene stand es 27:20, letztlich retteten sie ein 27:25 über die Ziellinie.

Als einzig verlustpunktfrei verbliebenes Team steht die SG Heddesheim nach drei Spieltagen an der Spitze. Beim TV Knielingen benötigten die Löwen rund 20 Minuten, um Herr über die Lage zu werden. Die Wende gab es nach einer eigenen Auszeit bei 7:10-Rückstand (18.). Danach hatten die Heddesheimer den Dreh raus, setzten sich schnell ab und entführten mit 31:23 beide Punkte aus Knielingen.

Eine auf allen Ebenen beeindruckende Willensleistung bescherte der HG Oftersheim/Schwetzingen II einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punktgewinn, nachdem sie zwischenzeitlich mit 8:16 (24.) im Hintertreffen lag. Peu à peu arbeiteten sie sich von da an heran und Silas Grimm traf zweieinhalb Minuten vor dem Ende zum 28:28, bei dem es auch blieb. Letztlich hatten beide Mannschaften die Chance zum Sieg, es wollte aber kein Torerfolg mehr gelingen.

Der Knoten ist geplatzt. Im Heimspiel gegen den TSV Birkenau, bis dahin tadellos an der Spitze liegend, hat die HSG Ettlingen ihre richtige Ankunft in der Badenliga gefeiert. Das 41:30 (19:15) war eine offensive Glanzleistung, bei der Tim Siedelmann (11) den spielerischen Dirigenten gab.

Eine Niederlage, die ein richtiger Rückschlag ist. 14:12 lag der TV Friedrichsfeld zur Pause gegen die SG Pforzheim/Eutingen II in Front, eine schwache Phase bis zur 50. Minute, als es plötzlich 17:21 stand, kostete dem TV den Sieg. Auf der anderen Seite fuhr die Zweite aus Pforzheim/Eutingen zwei Zähler ein, mit denen sie im Vorfeld nicht wirklich gerechnet haben dürfte.

Für die Verbandsliga-Frauen des TV Edingen und des TV Schriesheim gab es am Samstag reichlich Grund zum Schmunzeln. Beide lieferten beachtliche Defensivzahlen. Edingens Abwehr stand gegen den TSV Rintheim kompakt, das 26:16 (16:8) bedeutet vorerst Tabellenplatz eins.

Die Schriesheimerinnen kassierten bei der Turnerschaft Mühlburg zwei Tore weniger und warfen sogar noch einige mehr. Beim finalen 35:14 (20:6) netzten Mathilda Pfisterer (12) sowie Franziska Linnenbach (8) besonders häufig ein.

Regelrecht dramatisch ging es zwischen dem HC Mannheim-Vogelstang und der HSG Weinheim-Oberflockenbach zu. Erst mit der Schlusssirene stand der Sieger fest, die HSG entführte mit 27:26 (15:11) beide Punkte aus Vogelstang. Die Statistik des Abends gehörte aber HC-Akteurin Jessica Glassl: Zehn ihrer zwölf Tore erzielte sie vom Siebenmeterstrich und verbuchte dabei keinen einzigen Fehlwurf.

Auf dem Weg zum zweiten Saisonsieg ließ die TG Neureut gegen die TG Pforzheim II nichts anbrennen. Über die erste Führung nach 19 Minuten (8:7) setzten sich die Gastgeberinnen schnell ab und stellten die Weichen in der Pause auf Sieg (15:11). Später genügte es den Vorsprung bis zum 26:20-Erfolg zu verwalten, daran änderten auch die zehn Treffer von Pforzheims Amina Zoronjic nichts.

Das Spitzenspiel der Verbandsliga-Männer zwischen der HSG Weschnitztal und dem TV Eppelheim wurde zum Wettschießen zwischen HSG-Akteur Aleksandar Mitrovic und Eppelheims Carsten Geier. Dabei hatte, wie auch seine Mannschaft, Mitrovic am Ende die Nase vorne (12:10). Die Partie endete 27:32 (13:15) aus Sicht der Eppelheimer, die in einem Spiel ohne Siebenmeter sogar gewonnen hätten. Während sie selbst alle drei Versuche verballerten, netzte die HSG in Person von Mitrovic sämtliche acht Siebenmeter ein.

Eine nicht eingeplante 25:29-Niederlage kassierte die SG Nußloch beim TV Germania Großsachsen II. Andererseits sind die beiden Zähler für die Saase-Reserve Gold wert, nachdem sie zuvor noch ein blankes Punktekonto auf der Plusseite aufwiesen. Der alles überragende Mann auf der Platte trug ein TV-Trikot, heißt Tim Lochbühler und erzielte 15 Tore.

Der 28:24-Sieg beim HSV Hockenheim hat gezeigt, dass der TSV Wieblingen so früh in der Saison schon zu Recht ganz oben steht. Die Schützlinge von Marco Widmann legten den Grundstein dafür in der Anfangsviertelstunde, als sie auf 8:2 davonzogen. Quasi nie zu fassen bekamen die Hockenheimer Wieblingens elffachen Torschützen Andreas Scheuerle.

Über die Außen zum Erfolg kommen, lautete das Rezept, das Martin Schnetz seiner HSG St.Leon/Reilingen gegen den TSV Handschuhsheim mit auf den Weg gab. Gesagt, getan – Linksaußen Luc Baumgärtner und Rechtsaußen Adrian Gaida erzielten je acht Tore und damit mehr als ihre anderen Mannschaftskollegen beim 30:29-Heimsieg zusammen. „Das waren unsere beiden Matchwinner“, jubelte Schnetz und zeigte sich, „heilfroh über den ersten Saisonsieg.“

Maximal unglücklich verlief das Gastspiel der TG Eggenstein beim TSV Buchen. Die TG trotzte lange Zeit der weiten Auswärtsfahrt und lag zwischenzeitlich sogar mit vier Toren in Front – 15:11 nach 24 Minuten. Doch schon zur Pause drehte Buchen die Partie in ein 18:17 aus seiner Sicht und zeigte in der entscheidenden Phase stärkere Nerven. Drei Sekunden vor Schluss erzielte Sascha Weimer das vielumjubelte 29:28 für den TSV, das gleichzeitig der Endstand war.

Eines muss man der SG Odenheim/Unteröwisheim lassen, ihre Partien sind ein ums andere Mal wahre Torfestivals. Das Glück war dem Aufsteiger in seinen drei bisherigen Verbandsliga-Partien allerdings noch nicht hold. Gegen den TV Ispringen ließ die SG ihr Herz auf der Platte, führte dabei neun Minuten vor Schluss mit 30:27 und musste sich dennoch 34:35 geschlagen geben. Wenn die Spielgemeinschaft aber weiter so viel Leidenschaft an den Tag legt, wird sie sich irgendwann in Form von Punkten belohnen.

Steffen Kinsch sei Dank. Mit sagenhaften 14 Toren trug er seine HSG Walzbachtal beinahe im Alleingang zum 32:28-Heimsieg gegen den TSV Rintheim. Bei den Gästen hielt Benjamin Westhauser mit zehn Treffern dagegen. Während die HSG ihr Punktekonto ins Plus drehte (4:2), steht Rintheim vorerst bei 2:4-Zählern.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.