Rintheim entscheidet dramatisches Spitzenspiel für sich
  10.01.2023 •     Spieltechnik


Handball: Wieblingen verspielt zwischenzeitliche Fünf-Tore-Führung und holt gegen Walzbachtal nur einen Punkt – Ispringen gewinnt Vier-Punkte-Spiel gegen Handschuhsheim

Karlsruhe. (bz) Spannung blieb eine Fehlanzeige im Duell der Badenliga-Männer zwischen der SG Leutershausen II und der SG Heidelsheim/Helmsheim. Von Beginn an setzten sich die Gäste kontinuierlich ab.

Zur Pause führten sie bereits mit 20:8. Im zweiten Abschnitt hätten sie es ruhiger angehen lassen können, taten dies aber erst in den Schlussminuten. Das alles änderte nichts am 34:17-Sieg des alten und neuen Tabellenführers.

Das Spitzenspiel der Männer-Verbandsliga hielt alles, was es versprochen hatte. Zu keinem Zeitpunkt der Partie konnte sich der TSV Rintheim oder der TSV Knittlingen entscheidend absetzen. Maximal drei Tore betrug der Vorsprung für die Gastgeber.

Knittlingen stemmte sich mit allem gegen die drohende Niederlage, konnte sie aber nicht verhindern, 33:32 (19:17) hieß es nach 60 nervenaufreibenden Minuten. Fünf Minuten vor dem Ende führten die Knittlinger sogar, es sah tatsächlich danach aus, als ob sie zwei ganz wichtige Punkte aus fremder Halle entführen konnten. Hendrick Teichert und Dominik Grosshans hatten etwas dagegen und drehten das Ergebnis zugunsten ihrer Rintheimer, die somit an ihrem Gegner in der Tabelle vorbeigezogen sind. Bester Werfer auf der Platte war Rintheims Robin Hildenbrand (10 Tore).

Einen Big Point fuhr der TV Germania Großsachsen II ein. Im Vier-Punkte-Spiel gegen die TG Eggenstein ragte zwar Daniel Barth (10) von den Gästen heraus, auf Saasemer Seite wussten in Summe aber deutlich mehr Spieler vielfach zu treffen. Allen voran Tim Lochbühler (8) sowie Maximilian Albrecht und Yannik Reidenbach (je 5). Am Ende stand ein 27:22-Erfolg für den TVG, der bis auf das 0:1 kein weiteres Mal in Rückstand lag.

Der Neun-Mann-Kader der SG Stutensee-Weingarten schrammte haarscharf an einer großen Überraschung vorbei. Johannes Milbich (8) und Phillip Albers (7) trieben ihre Mannschaft bei der HSG Weschnitztal immer wieder voran und ließen sich zu keinem Zeitpunkt abschütteln. Letztlich hatte die HSG aber doch das bessere Ende für sich und drehte einen 25:26-Rückstand in den letzten zwei Minuten in einen 27:26-Sieg. Acht Mehrfach-Torschützen der HSG gaben den Ausschlag gegenüber der dünn besetzten SG.

„Der Knackpunkt war die Phase zwischen der 40. und 45. Minute“, sagte Handschuhsheims Trainer Matthias Bitz zur 23:26-Niederlage beim TV Ispringen. In jenen Minuten zog der TV von einem auf fünf Tore davon.

Der Beginn in diesem Vier-Punkte-Spiel war dagegen erfreulich aus Handschuhsheimer Sicht. „Wir haben sehr gut angefangen und sind früh mit 3:0 in Führung gegangen“, so Bitz, der sich zudem mit dem eigenen Abwehrverhalten einverstanden zeigte. Allerdings gefielen ihm die vielen schnellen Gegenstöße nicht: „Sie haben über die erste und zweite Welle zu viele einfache Tore erzielt.“ Nach dem lange Zeit ausgeglichenen Duell haderte Bitz darüber hinaus mit der zweiten Hälfte und fasste zusammen: „Wir haben in Überzahl schlecht gespielt und zu viele technische Fehler produziert.“

In der Tabelle hat dieses Ergebnis große Auswirkungen. Handschuhsheim ist mit jetzt 12:14-Punkten ins untere Mittelfeld abgerutscht, während Ispringen mit 14:14-Zählern auf den achten Rang geklettert und damit am TSV vorbeigezogen ist.

Eigentlich hatte der TSV Wieblingen sein Heimspiel gegen die HSG Walzbachtal im Griff. Von Beginn an lagen die West-Heidelberger durchgängig in Front, nach dem 20:15 (48. Spielminute) durch Spielertrainer Marco Widmann sah es nach einem beinahe schon ungefährdeten Heimsieg aus. Doch acht Minuten darauf drohte die komplette Partie zu kippen, nachdem HSG-Akteur Jakob Trumpf zum 20:20 ausgeglichen hatte. Bis zur Schlusssirene ging es hin und her, der TSV musste quasi mit selbiger den Endstand zum 22:22-Unentschieden hinnehmen.

„Walzbachtal und wir sind in der Tat gleich stark, wie ja auch schon das 23:23 im Hinspiel gezeigt hat“, bilanzierte Widmann. Zwei Gründe nannte er dafür, weshalb sein Team den Vorsprung nicht über die Zeit gebracht hat: „Zum einen haben uns die zwei frühen Zeitstrafen gegen Alexander Güllicher dazu gezwungen die Abwehr umzustellen und bei der Fünf-Tore-Führung im zweiten Abschnitt haben wir es bei vielen Chancen verpasst, den Sack zuzumachen.“

Mit nunmehr 14:14-Punkten liegt der TSV als Siebter augenscheinlich gut da. Bei genauerer Betrachtung der Tabelle ergibt sich ein anderes Bild, schließlich hat der Drittletzte (HSV Hockenheim) nur sechs Minuspunkte mehr. Widmann fasst zusammen und fordert: „Es ist sehr eng, wir müssen einfach weitermachen und nächste Woche zwei Punkte holen.“

Standesgemäß schlug die HSG Ettlingen den HSV Hockenheim. 35:29 (20:12), ein Ergebnis, das nach einem souveränen Heimsieg klingt. In der Tat lag der Tabellenführer ab der sechsten Minute durchgängig in Front, Philipp Karasinski (8), Niko Gerwig (7) sowie Julian Frauendorff (6) trugen sich regelmäßig in die Torschützenlisten ein. Getoppt wurde das Ganze von Hockenheims Philippe Schinke (12), was allerdings nichts an der Ettlinger Überlegenheit änderte.

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