Neuer Bezirksvorstand gewählt
  25.07.2021 •     Bezirk Rhein-Neckar-Tauber


Bezirkstag Rhein-Neckar-Tauber: Andreas Pfrang als Vorsitzender gewählt – „Mir macht die Arbeit unheimlich viel Spaß“

Ketsch. Ein schöneres Ambiente hätte es kaum geben können für den ordentlichen Bezirkstag des Handball-Bezirks Rhein-Neckar-Tauber. Die Abendsonne strahlte über Ketsch und der Sportanlage der TSG, wo der Bezirkstag in einem großen Festzelt stattfand.

Der kommissarische 1. Vorsitzende Andreas Pfrang trat um kurz nach 19 Uhr ans Mikrofon und begrüßte die anwesenden Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter. Rund zwei Stunden später verabschiedete er sie als erster gewählter RNT-Vorsitzender, dazwischen gab es reichlich Berichte und Ehrungen. Ein ganz großer Wunsch zog sich durch die Wortbeiträge genauso wie bei den vielen Gesprächen vor und nach der Veranstaltung – die Hoffnung auf einen geregelten Spielbetrieb in der Saison 2021/22 ohne coranabedingte Unterbrechungen oder gar Abbrüche.

Pfrang stellte zu Beginn der Veranstaltung die Tagesordnung vor und begrüßte die Ehrengäste einzeln: Ketschs stellvertretender Bürgermeister Michael Seitz, den 1. Vorsitzenden der TSG Ketsch Rudolf Haas, Rudi Glock von der SG Hohensachsen, BHV-Präsident Peter Knapp, BHV-Geschäftsführerin Ramona Müller, den Ehrenvorsitzenden des TSV Buchen Helmut Ebert sowie das Ehrenmitglied Friedrich Stern (TSV Handschuhsheim).

Ehrung für eine Gallionsfigur des Handballs

Stern ist mit seinen 90 Lebensjahren, die er zu einem großen Teil dem Handball widmete, eine Gallionsfigur für den Sport in der Region und darüber hinaus. Er erhielt den Ehrenpreis des Sportkreises für seinen langjährigen ehrenamtlichen Einsatz im Vereinssport. „Friedrich war über 57 Jahre im Ehrenamt aktiv. Ein unglaublicher Zeitraum, indem ihm bereits eine Reihe von Ehrungen zuteilwurde“, so Jürgen Brachmann über die zahlreichen Verdienste Sterns bei der Verleihung des Ehrenpreises.

Brachmann übernahm selbige als Vertreter der Verbände im Sportkreis Heidelberg. Er sprach in höchster Anerkennung zu dem Geehrten: „Einfach Danke zu sagen für Deinen jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz für unseren Handball, reicht nicht. Du hast vielen Menschen mit deiner Erfahrung auf unterschiedlichsten Gebieten geholfen. Ich weiß selbst am besten, wovon ich rede. Heute, lieber Friedrich, darf ich die verschobene Ehrung nachholen und Dir für Deine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit den Ehrenpreis des Sportkreises Heidelberg auch im Namen von Gerhard Schäfer, dem Vorsitzenden des Sportkreises, überreichen. Wir verbinden damit die besten Wünsche und hoffen, dass Du noch sehr, sehr lange bei bester Gesundheit in unserem Kreis präsent sein kannst.“ Während der Ehrung Sterns erhoben sich die Gäste von ihren Plätzen und zollten ihm seinen wohlverdienten Respekt.

Im Anschluss folgten die Grußworte von Michael Seitz, Rudolf Haas und Peter Knapp. Der BHV-Präsident lobte den reibungslosen Übergang von den Kreisen in die zwei Bezirke Rhein-Neckar-Tauber und Alb-Enz-Saal. Er sagte: „Wir sind auf dem richtigen Weg und haben die richtigen Entscheidungen getroffen.“ Weiter sprach er über die Zusammenarbeit mit dem DHB, die anstehenden Aufgaben für Verband und Vereine sowie über die Aktion „Präsidium besucht Vereine“, wobei er sich in Zukunft weitere spannende Besuche und Gespräche wünscht.

Totengedenken

Für eine Gedenkminute erhoben sich die anwesenden Personen von ihren Sitzen. Gedacht wurde Roland Gehrig (SG MTG/PSV Mannheim), Werner Hart (TSV Tauberbischofsheim), Armin Künzig (TV Hardheim), Werner Layer (TV Neckargemünd), Wolfgang Schwan (TSG Ketsch) und Heinrich Wallenwein (TV Bammental).

„Möchte nicht über Corona sprechen“

„Ich habe mir eine Woche lang überlegt, was ich sagen soll und jedes zweite Wort was mir eingefallen ist, war Corona. Darüber möchte ich heute aber nicht sprechen“, begann Pfrang seinen Bericht vor den Vertreter von 66 Vereinen. Da der Bezirk insgesamt 81 Klubs beinhaltet, entspricht dies einer Anwesenheitsquote von über 80 Prozent.

Am 1. Juni 2019 fiel die Entscheidung des Verbandstages, die Kreise aufzulösen und in die beiden Bezirke zusammenzuführen. Schweren Herzens zählte er des Weiteren die bitteren Tage des 8. April 2020 sowie des 11. Februar 2021 auf, als der Verband die Abbrüche der damaligen Spielzeiten verkündete. „Jetzt muss ich doch noch einmal kurz auf das ungeliebte Thema zu sprechen kommen“, konstatierte Pfrang, der liebend gern mehr über Sportliches geredet hätte. Er schloss seinen Bericht mit aufmunternden Worten an alle Gäste gerichtet: „Ich bin frohen Mutes, dass bessere Zeiten kommen und wir die nächste Runde spielen können. Dafür sind wir alle gefordert und müssen flexible Angebote für unsere Jugend schaffen.“

Bericht über Finanzen

Die Bestandssumme zum 31.12.2019 betrug 41.326,05 Euro. Diese Summe setzte sich aus den drei Handballkreisen Heidelberg (16.677,16 €), Mannheim (18.977,14 €) sowie Neckar-Odenwald-Tauber (NOT) (5.671,75 €) zusammen.

Wahl des Bezirksvorstandes

Der Wahlausschuss um den BHV-Präsidenten Peter Knapp leitete die Neuwahl des Bezirksvorstandes ein. Der einstimmig neugewählte Bezirksvorstand setzt sich wie folgt zusammen:

  • Vorsitzender: Andreas Pfrang
  • Stellvertretender Vorsitzender: Jürgen Brachmann
  • Stellvertretender Vorsitzender Finanzen: Sebastian Knapp
  • Stellvertretende Vorsitzende Spieltechnik: Karolin Fath
  • Stellvertretender Vorsitzender Recht: Thomas Holzer
  • Stellvertretender Vorsitzender SR-Wesen: Marco Wolf
  • Gleichstellungsbeauftragte: Marion Laupp

Die drei Kassenprüfer wurden en bloc gewählt, da es keine weiteren Kandidaten gab. Die folgenden Mitglieder des Bezirksvorstands wurden bereits beim Bezirksjugendtag am 17. Februar 2020 in Hirschberg gewählt und nun in Ketsch in ihren Ämtern formal bestätigt.

  • Bestätigung des Bezirksvorstandes
  • Stellvertretender Vorsitzender Jugend: Klaus Fabig
  • Stellvertretende Vorsitzende Schule: Karina Mayer
  • Stellvertretende Vorsitzende Mitgliedergewinnung: Nicole Gutperle

Nach einer fünfzehnminütigen Pause folgte der nächste Tagesordnungspunkt zehn – Ehrungen
Andreas Pfrang und Peter Knapp nahmen die Ehrungen verdienter Personen vor.

Verleihung der BHV Ehrennadel in Silber
Slobodan Boskovic, Stefan Fath, Franz-Josef Höly, Bärbel Hönes, Arno Kolbach, Frank Leinert, Mark Leyer, Frank Maaß, Sascha Oestringer, Thorsten Scheid, Stefan Six, Daniel Sohns, Sven Sroka, David Tieg, Marcel Weber.

Verleihung der BHV Ehrennadel in Gold
Karolin Fath, Günter Gebauer, Andreas Gruber, Markus Homma, Sven Kößler, Holger Mengesdorf, Maria Muy, Claudia Neuner, Simone Schlund, Michael Schmid.

Verleihung des Ehrenbriefs des BHV
Thomas Emig, Harald Geißler, Thomas Holzer, Joachim Kling, Armin Schmich, Dieter Teynor.

Verleihung der DHB Ehrennadel in Bronze
Dieter Harm und Manfred Schückler.


 

Antrag des TSV Handschuhsheim – Thema SR-Soll

Martina Graefner, Abteilungsleiterin der Handballfrauen des TSV Handschuhsheim, stellte den Antrag ihres Vereins vor. Sie führte aus, worum es selbigem geht: „Wir haben den Antrag bereits letztes Jahr im Februar aufgesetzt und möchten eine flexiblere Gestaltung des Schiedsrichter-Solls. Uns stellt sich die Frage, ob wir diese Mindestleistung benötigen, da unserer Meinung nach SR-Leistungen unter – und – über dem Soll von 15 Spielen angerechnet werden sollten.“

An den Vortrag Graefners reihten sich einige Wortmeldungen an, das Thema SR-Soll ist zweifelsohne ein sehr diskussionswürdiges. Pfrang verwies darauf, „dass wir heute nicht über diesen Antrag befinden können, wir aber die Problematik der geringen Schiedsrichtergewinnung im BHV-Präsidium besprochen haben und eine Kommission einsetzen, die sich damit beschäftigt, Verbesserungen einzuführen. Klar ist, wir haben zu wenige Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter.“

Ausführungen zum geplanten Ablauf der Saison 2021/22

Karolin Fath, Stellvertretende Bezirksvorsitzende Spieltechnik, erläuterte in ihrem Bericht die umfangreiche Arbeit der Spieltechnik, um für die neue Saison die verschiedenen Spielmodelle anzuwenden. „Die Spielplanung läuft bekanntlich schon längst und ich kann sagen, dass wir nach den Erfahrungen der letzten Saison vorsichtiger zu Werke gehen. Ganz oben auf unserer Prioritätenliste steht die Aufgabe, eine abgeschlossene Runde hinzubekommen“, schilderte Fath ihre Hoffnungen für 2021/22. Zusammen mit ihren Kollegen aus der Spieltechnik plante sie insgesamt 73 Spielklassen, die im Lauf des Oktobers starten sollen.

Was auffällig ist, dass es im hohen Jugendalter der B- und A-Junioren keinen Verlust an Mannschaften gibt, eher sogar einen kleinen Hinzugewinn. In den unteren Jugenden ist dagegen ein signifikanter Rückgang zu verzeichnen. Fath stellt hier flexible Lösungen für Kurzentschlossene in Aussicht und wandte sich direkt an die anwesenden Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter: „Wenn ihr beispielsweise Kinder für E-Jugendmannschaften habt, meldet euch bei mir, dann bekommen wir vielleicht kurzfristig einen Spielbetrieb hin. Wichtig ist einfach, dass die Kinder spielen können.“

In Anbetracht der enorm zeitaufwendigen Arbeit der Spieltechnik bedankten sich die Gäste mit einem langanhaltenden Applaus bei Fath für ihren stets hochengagierten Einsatz, um die Spielpläne zur Zufriedenheit aller zu gestalten.

BHV-ASS gesucht

„Handball ohne Engagierte, ist wie Musik ohne Ton.“ Getreu diesem Motto stellte Jana Weinbrecht, Vizepräsidentin Mitgliedergewinnung des BHV, die neue Initiative „BHV-ASS“ vor. Dabei sollen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre Leistungen und ihr Engagement geehrt werden. Gesucht werden besondere Eigenschaften oder Aktionen. Ein Verein kann dafür eine Person auswählen und vorschlagen. Eine Jury mit Vertretern des BHV-Präsidiums und den Bezirken wählt später die Gewinnerinnen und Gewinner aus. Veröffentlicht wird das Ganze exklusiv über die BHV-Homepage. Überreicht werden soll die Auszeichnung im Rahmen der Aufstiegsspiele 2022.

Die fünf Kategorien auf einen Blick:

  • Aktion des Jahres
  • Ehrenamt des Jahres
  • Trainer*in des Jahres
  • Schiedsrichter*in des Jahres
  • Spieler*in des Jahres

Dankesrede an die Vereine der ehemaligen Handballkreise

Vor dem Schlusswort des Bezirksvorsitzenden Andreas Pfrang wandte sich dessen ebenfalls neu gewählter Stellvertreter Jürgen Brachmann im Namen aller ehemaligen Kreisvorstände an die Kreisvereine.

Er blickte dabei zurück, gleichzeitig voraus und sagte unter anderem folgendes: „Nach 75 Jahren sind die Handballkreise mit dem heutigen Tag endgültig Vergangenheit. Ein Thema muss an dieser Stelle aufgegriffen werden, das die Mitglieder der Vorstände der ehemaligen Handballkreise Heidelberg, Mannheim und Neckar-Odenwald-Tauber, doch belastet und auch traurig gemacht hat. Wegen der zwangsweise abgesagten Kreistage am 4. April 2020 konnten wir uns nicht wie geplant von euch, den Vereinsvertretern der ehemaligen Handballkreise, verabschieden.

Das möchte ich heute, wenn auch in aller Kürze, im Namen der Vorstände der Handballkreise nachholen. Ihr habt uns in den letzten Jahren euer Vertrauen ausgesprochen. Ich hoffe sehr, dass wir eurem Vertrauen gerecht werden konnten, auch wenn wir an der ein oder anderen Stelle mit Kompromissen leben mussten. Wir alle haben unsere Ämter sehr gerne wahrgenommen und versucht, eure Interessen und die der Handballkreise auch gegenüber dem Badischen Handball-Verband zu vertreten. Es liegt an auch zu entscheiden, ob uns das gelungen ist.

Ich möchte euch auch im Namen von Andreas Pfrang und Bernhard Spitznagel für die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit ganz herzlich ´Danke´ sagen. Und dies auch im Namen aller Mitglieder der ehemaligen Kreisvorstände.

Ich denke, dass der Bezirksvorstand gut aufgestellt ist und wir alle sehr rasch zu einer Einheit zusammenwachsen können, um mit gewichtiger Stimme im Präsidium des BHV reden zu können.

Bleibt alle gesund. Setzt euch dafür ein, dass unser Handball wieder fliegen kann und kümmert euch besonders um unsere Handball-Kids, die unter der Pandemie am meisten gelitten haben und leider noch leiden.“

Schlusswort des neuen Bezirksvorsitzenden

Pfrang bedankte sich ausdrücklich bei der TSG Ketsch und bei seinen Kolleginnen und Kollegen des Bezirksvorstandes: „Jeder, von denen, die oder der hier vorne sitzt, tut sein Bestmögliches. Mir macht die Arbeit unheimlich viel Spaß. Und nehmt die Möglichkeit wahr, euch bei uns zu melden, redet mit uns, das ist ganz wichtig und ebenso ein großer Vertrauensbeweis für uns. Abschließend bleibt mir zu sagen: Auf eine gute Zusammenarbeit und bleibt gesund.“