Der erste Meister steht fest
  21.03.2023 •     Spieltechnik


Die HG Oftersheim/Schwetzingen ist Meister der Frauen-Badenliga – Beinahe hätte die HSG St.Leon/Reilingen überrascht – Nussis zittern sich zum Sieg in Saase – Heidelsheim/Helmsheim II gewinnt Abstiegskrimi gegen Mühlburg – Ispringen und Großsachsen II treiben die Spannung auf die Spitze

Karlsruhe. (bz) War Martin Schnetz zuletzt noch sehr verärgert über das Auftreten seiner Mannschaft, hatte er nach der 24:30-Niederlage seiner Badenliga-Männer gegen den TV Hardheim nichts auszusetzen. „Die Jungs haben alles gegeben gegen einen Gegner, der alleine schon aufgrund seiner Körpergröße und Rückraumqualitäten beeindruckend ist“, sagte der Trainer der HSG St.Leon/Reilingen.

Zu Beginn wurde die HSG durch die offene Deckung der Hardheimer überrascht und musste folgerichtig mit einem 9:15-Rückstand in die Pause. „Wir haben daraufhin auf eine 5:1-Formation in der Abwehr umgestellt und sind dank einiger Kontertore auf 16:18 (42. Spielminute) rangekommen“, erläuterte Schnetz. Die folgende Auszeit der Hardheimer ließ das Momentum wieder auf die andere Seite ausschlagen. Der HSG-Coach musste neidlos anerkennen: „Hardheim hat danach beinahe eine hundertprozentige Trefferquote erreicht und wir mussten zu viele Zeitstrafen hinnehmen.“

Diese Niederlage lässt sich verschmerzen. „Die Jungs spielen schon jetzt eine super Runde“, sagte Sebastian Thome vor Wochenfrist und an diesem Fazit wird auch die 27:29-Niederlage seines TSV Rot-Malsch beim TSV Birkenau nichts geändert haben. Seine Schützlinge Dominic Steinhauser (8) und Laurenz Springer (7) waren sogar die erfolgreichsten Werfer auf der Platte, das genügte jedoch nicht gegen die in der Breite beeindruckend auftretenden Birkenauer.

Die TSG Wiesloch schlug sich tapfer beim Spitzenreiter. 13:13 stand es zur Halbzeit bei der SG Heidelsheim/Helmsheim, allen voran Alexander Sauter (8) und Kevin Kleinlagel (5) hielten die TSG im Rennen. Über 60 Minuten erwiesen sich die Mittelbadener jedoch als zu abgeklärt, weshalb die Wieslocher 25:28-Niederlage in Ordnung ging.

Als es eng wurde übernahm Nicolai Elfner Verantwortung. Obwohl er bis in die Schlussphase hinein nur einen von drei Siebenmetern verwandelt hatte, versenkte er die letzten beiden Strafwürfe des Abends zum vielumjubelten 26:25-Heimsieg der TSG Germania Dossenheim gegen die TSG Eintracht Plankstadt. Die zwei Punkte waren extrem wichtig für die TSG, die am Donnerstag im Nachholspiel gegen St.Leon/Reilingen nachlegen kann.

Ein seriöser Vortrag bescherte der SG Heddesheim beide Punkte aus dem Duell mit der HG Oftersheim/Schwetzingen II. Bis auf die ersten drei Minuten führten die Löwen durchgehend und bauten ihre Führung ab der 40. Minute kontinuierlich aus. Bemerkenswert ist die Siebenmeter-Quote der SG, denn alle sieben Strafwürfe des Abends fanden ihr Weg ins Ziel. Fünf davon verwandelte Raimonds Trifanovs, der mit acht Treffern obendrein zum erfolgsreichsten Schützen avancierte.

Der TSV Amicitia Viernheim hat das spielfreie Wochenende der bis dato zweitplatzierten SG Pforzheim/Eutingen II genutzt und mit 29:23 (14:9) beim TV Friedrichsfeld gewonnen. Jan Willner (8) ragte aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung beim neuen Zweiten heraus. Friedrichsfeld benötigt zum ganz sicheren Klassenerhalt vielleicht noch zwei, drei Pünktchen.

Die Badenliga-Frauen der SG Nußloch siegten bei der HG Saase denkbar knapp mit 21:20 (11:8). „Ab der 45. Minute hat Saase unsere Fehler ausgenutzt und das Spiel wurde dadurch, aus unserer Sicht, unnötig spannend“, sagte Eric Erles. Der Trainer der Nussis hob das Positive hervor und das war die Abwehr: „In den ersten 45 Minuten nur zwölf Gegentore bekommen zu haben, ist natürlich sehr gut.“ Mit den zwei errungenen Zählern haben sich die Nußlocherinnen vorerst auf den achten Platz nach vorne gearbeitet.

Die HSG St.Leon/Reilingen II hat ihre Hausaufgabe ohne Probleme gelöst und behält die Pole-Position im Kampf um die Vizemeisterschaft. Gegen den TV Brühl sorgte die HSG früh für klare Verhältnisse und führten nach elf Minuten mit 10:3. Im weiteren Verlauf verwaltete die Drittliga-Reserve ihre Führung souverän und gewann schließlich mit 28:18.

Eine fest zupackende Abwehr legte den Grundstein für den 23:17-Sieg des TSV Rot-Malsch bei der SG Stutensee-Weingarten. Drei treffsichere Werferinnen mit Celine Ungerer (7/2), Mara Müller (5/3) sowie Lena Rothermel (4) taten ihr übriges für den Erfolg.

Standesgemäß hat sich die HG Oftersheim/Schwetzingen mit einem Sieg die Krone aufgesetzt. Bei der SG Heddesheim überzeugte der frischgebackene Meister mit einer nahezu perfekten Abwehrleistung und siegte mit 23:19 (12:11). Die HGO steht nach nun 16 Siegen aus 16 Spielen bei 32:0-Punkten. Bevor es kommende Runde in der BWOL auf Punktejagd geht, könnte mit vier Erfolgen aus den ausbleibenden Partien die perfekte Saison gekrönt werden.

Gar nicht erst zum Spielen sind der TSV Rintheim und der TSV Wieblingen in der Männer-Verbandsliga gekommen. „Wir konnten aufgrund von zu vielen kranken und beruflich eingespannten Jungs keine Mannschaft stellen“, sagte Wieblingens Trainer Marco Widmann und ergänzte, „da unsere 1b parallel spielte, konnten wir den Kader auch nicht auffüllen.“ Ein Nachholtermin ließ sich nicht finden, Rintheim kam so zu zwei kampflosen Punkten und Wieblingen muss zwei Minuspunkte hinnehmen.

Am Ende halfen auch zwölf Treffer von Christian Buse nicht. Die SG Nußloch musste sich der HSG Walzbachtal mit 25:27 (12:11) geschlagen geben und hat damit sämtliche Hoffnungen auf Rang zwei begraben müssen. „In Halbzeit eins lief es noch nach Plan für uns“, sagte Nußlochs Co-Trainer Martin Seiler, „aber danach drehte sich das Geschehen zugunsten der Walzbachtaler, die ihre Führung ab der 42. Minute folgerichtig nicht mehr abgegeben haben.“

Wacker geschlagen hat sich der TV Eppelheim beim Tabellenzweiten. Zur Pause lag die Metzler-Sieben mit 15:18 im Hintertreffen und hielt den Rückstand auch in Abstand zwei in Grenzen. Letztendlich setzte sich jedoch die Klasse des TSV Knittlingen durch, Eppelheim musste mit einer 29:35-Niederlage die Heimreise antreten.

Das Aufeinandertreffen der beiden Abstiegskandidaten TV Ispringen und TV Germania Großsachsen II hätte kaum dramatischer verlaufen können. Die Gäste sahen lange Zeit wie der sichere Sieger aus, führten zur Pause mit 19:13 und kurz darauf sogar mit 22:15 (35.), brachten dieses scheinbar sichere Polster aber nicht ins Ziel. Die Hausherren kamen Tor um Tor heran, allen voran Yannik Richter (7) traf in der Schlussphase nach Belieben. Eine knappe Minute vor der Schlusssirene lag Saase II plötzlich mit 27:29 im Hintertreffen, ehe die Gäste trotz Zeitstrafe nervenstark zum 29:29-Endstand ausglichen.

Der HSV Hockenheim dürfte sich jeglicher Restzweifel bezüglich des Klassenerhalts entledigt haben. Bei der TG Eggenstein setzte er sich mit 31:10 (19:12) durch. Den Grundstein legten die Hockenheimer in den ersten zwölf Minuten, als sie auf 10:4 davonzogen und später jeden einzelnen Treffer dieses Polsters benötigten, um die zwei Punkte festzukrallen. Die Gastgeber setzten zur Aufholjagd an und krönten sie beinahe durch Pierre Ehnis´ 30:30 exakt 35 Sekunden vor Schluss. Das letzte Wort hatte aber Philippe Schinke aus Hockenheim mit seinem 31:30 in der allerletzten Sekunde.

Der Samstagabend blieb von Überraschungen verschont. Die HSG Walzbachtal hielt die SG Stutensee-Weingarten mit 31:23 (13:13) in Schach und die HSG Ettlingen sackte locker die zwei Punkte beim Schlusslicht TGS Pforzheim II ein (33:24). Auch wenn die Endergebnisse ähnlich klar aussehen, musste sich Walzbachtal gehörig strecken, um den Abstiegskandidaten aus Stutensee-Weingarten in die Schranken zu weisen. SG-Akteur Johannes Milbich erwies sich beinahe als Spielverderber mit seinen beeindruckenden 13 Toren. Walzbachtal benötigte lange, um reinzukommen und sorgte erst nach der Pause für klare Verhältnisse. In der 27. Minute lagen sie sogar noch mit 10:12 im Hintertreffen.

Die erwartet klare Niederlage gab es für die Verbandsliga-Frauen des TSV Rot-Malsch II. Beim Spitzenreiter TSV Birkenau II unterlag das Schlusslicht mit 22:40 (10:19). Laura Rehn brachte es immerhin auf zehn Tore, Birkenaus Lenya Hanke erwischte mit 15 Treffern einen Sahnetag.

Für die SG Walldorf Astoria blieb die Überraschung aus. Bei der 24:33-Niederlage gegen die HSG Walzbachtal hatte der Vorletzte zu keinem Zeitpunkt wirklich die Aussicht auf einen Punktgewinn. Kommendes Wochenende in Mühlburg wartet ein Vier-Punkte-Spiel.

Mehr als deutlich hat sich der TV Schriesheim bei der TG Neureut durchgesetzt. Das 24:31 (14:8) war so nicht zu erwarten, schließlich trennten die beiden Kontrahenten vor dem Duell lediglich drei Pluspunkte und ein Saisonsieg (8:7). Die Schriesheimerinnen erwischten einfach einen besseren Tag und hatten in Meike Korn sowie Christina Matthes (je 9) zwei herausragende Werferinnen auf ihrer Seite, die den Löwenanteil am Auswärtssieg schulterten.

Ungleich spannender gestaltete sich der Abstiegskrimi zwischen der SG Heidelsheim/Helmsheim II und der Turnerschaft Mühlburg. Der 26:23-Sieg für die SG-Reserve war beinahe schon überlebensnotwendig und hat dafür gesorgt, dass beide Teams nun bei 13 Pluspunkten stehen. Mühlburg hat jedoch den Vorteil, eine Partie weniger ausgetragen und daher auch zwei Minuspunkte weniger zu haben.

Beide Mannschaften dürfte das Ergebnis aus Pforzheim erfreut haben. Die zweite Mannschaft der TG schlug den HC Mannheim-Vogelstang mit 40:29 (22:14) und hat dafür gesorgt, dass die Vogelstangerinnen ebenfalls bei 13 Pluspunkten stehenbleiben. Der Abstiegskampf in der Frauen-Verbandsliga ist und bleibt extrem spannend, nach wie vor kann es die halbe Liga erwischen.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.