Beeindruckender Derbysieg
  24.01.2023 •     Spieltechnik


Wieslochs Frauen lassen „Nussis“ keine Chance – Dossenheim verpasst Befreiungsschlag – Königshofen/Sachsenflur feiert unerwarteten Sieg gegen Heddesheim – Mühlburg und Vogelstang wittern ihre Chance im Abstiegskampf der Frauen-Verbandsliga

Karlsruhe. (bz) Die Punkte müssen gegen andere Teams her. „Es war leider wie erwartet, wenn der Vorletzte beim Tabellenführer antritt“, sagte Martin Schnetz zum 25:40 (10:18) seiner Badenliga-Männer der HSG St.Leon/Reilingen bei der SG Heidelsheim/Helmsheim.

Der Spitzenreiter agierte höchst souverän, war auf jeder Position besser besetzt und setzte sich ungefährdet durch. „Im Angriff haben wir uns dennoch viele klare Möglichkeiten herausgespielt, diese aber viel zu häufig vergeben, was die Heidelsheimer mit reihenweise Kontertoren gnadenlos bestraft haben“, sagte Schnetz. Obendrein vergab seine Sieben drei Strafwürfe.

Jetzt fehlt streng genommen nur noch ein Sieg zum Klassenerhalt. Vor dem Gastspiel bei der HG Oftersheim/Schwetzingen II meinte Sebastian Thome: „Wenn wir noch vier Punkte holen, sollte das reichen.“ Die halbe Strecke auf dem Weg dahin hat der TSV Rot-Malsch mit seinem 26:25-Auswärtssieg am Samstagabend getan. Hauptverantwortlich ist das Kollektiv der Spielgemeinschaft gewesen. Zehn verschiedene Torschützen, neun davon mehrfach erfolgreich, dokumentieren dies.

Zumindest ein kleines Ausrufezeichen setzte die TSG Wiesloch mit ihrem 29:29-Remis gegen die SG Pforzheim/Eutingen II. Damit ist nicht zwingend zu rechnen gewesen, reisten die Goldstädter doch als Zweiter und damit als Favorit in die Stadionhalle. In selbiger entwickelte sich eine umkämpfte Begegnung, in der die Hausherren mehrfach am Sieg schnupperten und in der Schlussphase häufig mit einem Tor führten. Letztlich geht das Unentschieden zwischen zwei starken Mannschaften in Ordnung.

Die TSG Germania Dossenheim hat einen Befreiungsschlag verpasst. „Nach den ersten 15 überragenden Minuten haben wir in der Abwehr nicht mehr richtig Zugriff bekommen“, schilderte Jörg Weber seine Eindrücke. Die Sieben des TSV-Trainer lag zu diesem Zeitpunkt mit 13:7 gegen den TSV Birkenau in Front. Die Gäste fanden dann aber ihrerseits einen Zugang zur Partie und gingen noch vor der Pause in Führung. „Wir haben trotzdem eine starke Angriffsleistung auf die Platte gebracht“, zog Weber das Positive aus der 37:42-Niederlage.

Befreiungsschlag mit Ansage. So lässt sich der 27:16-Sieg der TSG Eintracht Plankstadt gegen den TV Friedrichsfeld am besten beschreiben. Nicolas Großhans (7 Tore) und Co. schlugen damit nicht nur einen Gegner, der in der Tabelle besser platziert ist, sie sicherten sich obendrein zwei enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf und verschaffen sich vorerst etwas Luft auf die hinteren Ränge.

Ungleich mehr kämpfen musste der TSV Amicitia Viernheim in seinem Heimspiel gegen den TV Hardheim 1895. Dank eines Kraftakts in den verbliebenen drei Minuten durften sich die Südhessen neben einem 26:25-Sieg über zwei weitere Zähler bei ihrer Aufholjagd und den siebten Sieg in Serie freuen. Der umjubelte Siegtreffer gelang Marcel König fünf Sekunden vor der Schlusssirene.

Ohne Probleme löste die SG Heddesheim ihre Aufgabe SG Leutershausen II. 37:14 (18:7) endete das ungleiche Kräftemessen zwischen dem Vierten und dem Tabellenletzten. Herausragend agierte dabei Heddesheims Philipp Badent (9), aber auch Christopher Hindrichs und Niko Kettner (je 5) trafen häufig.

Die kurze Winterpause hat der TSG Wiesloch augenscheinlich gutgetan. Nach dem 40:35-Erfolg in Brühl ließen die Badenliga-Frauen am Samstag ein 33:21 (17:9) gegen die SG Nußloch folgen. „Die Mädels haben in den ersten zehn Minuten die Lage sondiert und dann das Gaspedal durchgetreten“, sagte Frank Gerbershagen. Der TSG-Trainer verteilte je ein Sonderlob an Johanna Ruß, „sie bekommt ein Fleißkärtchen für ihre Wurfqualitäten“, und an Felicia Müller, „für ihre Denker- und Lenkerleistung, sowohl in der Abwehr als auch im Angriff.“

In der Endphase ergab sich sogar die Möglichkeit ein paar Systemvarianten auszuprobieren, was zur Folge hatte, dass sich ein paar Nachlässigkeiten einschlichen. „Dennoch haben wir wieder vieles richtig gemacht und unseren Fans eine gute Leistung im Derby gezeigt“, fasste Gerbershagen zusammen und fügte hinzu, „das Feuerwerk letzte Woche in Brühl hat uns Sicherheit gegeben.“

Immer wieder bissen sich die Spielerinnen des TSV Rot-Malsch an der Abwehr der HG Oftersheim/Schwetzingen die Zähne aus. Das 20:27 (8:12) ist jedoch alles andere als ein Beinbruch für die Schützlinge von Arndt Heinemeier, schließlich ging es gegen die Ausnahme-Mannschaft schlechthin.

Beinahe hätte die SG Heddesheim eine ganz böse Überraschung ereilt. Nach nicht einmal zehn Minuten im Heimspiel gegen das punktlose Schlusslicht HG Saase musste der Tabellenzweite beim Stand von 1:5 eine Auszeit nehmen. Diese zeigte die erhoffte Wirkung und in der Folge wurde die SG mehr und mehr ihrer Favoritenrolle gerecht. Über ein 9:9 zur Halbzeit setzten sich die Heddesheimerinnen leicht ab und brachten mit dem 20:17 einen klassischen Arbeitssieg über die Zeit.

24 Stunden später waren sie erneut gefordert. Vielleicht versuchten sie deshalb am Samstag gegen Saase mit wenig Aufwand zu gewinnen. Am Sonntag bei der HG Königshofen/Sachsenflur schwanden der SG jedoch in der Schlussphase die Kräfte, sie musste sich knapp mit 20:22 (10:9) geschlagen geben. Für Königshofen/Sachsenflur bedeutete der Sieg zwei fast schon überlebensnotwendige Punkte und den gleichzeitigen Anschluss ans untere Mittelfeld.

Bitterer Rückschlag für die SG Nußloch. Der Männer-Verbandsligist unterlag zuhause dem HSV Hockenheim mit 25:26 (14:13). Nußlochs Bester, Christian Buse (13), drückte der Partie seinen Stempel auf. Für einen Punktgewinn reichte es aber nicht, weil die Hockenheimer mit ihrer Variabilität erfolgreich dagegenhielten.

Ohne den geringsten Zweifel tütete der TSV Handschuhsheim seinen 27:18-Auswärtssieg bei der TGS Pforzheim II ein. Damit hat die Sieben von Matthias Bitz ihre Pflicht erfüllt.

Keinen wirklichen Zugriff hat der TV Eppelheim auf seine Auswärtspartie beim TV Ispringen bekommen. Von Anfang an lagen die Eppelheimer im Hintertreffen, über ein 11:17 zur Pause entwickelte sich eine klare Angelegenheit bis zum 27:32-Endstand.

Erfreulicher gestaltete sich der Sonntagabend für den TSV Wieblingen. 33:31 (16:13) schlug die Widmann-Sieben die HSG Weschnitztal, was den fünften Tabellenplatz zur Folge hat. Der Spielertrainer steuerte selbst neun Treffer zum Heimsieg bei, getoppt wurde das lediglich von Weschnitztals Timo Zehrbach (11).

Einen ganz wichtigen Schritt im Abstiegskampf hat der TV Germania Großsachsen II gemacht. Die Saase-Reserve schlug die SG Stutensee-Weingarten mit 33:25 (14:10). Tim Lochbühler (11) traf nach Belieben, für Saase bedeutet das vorentscheidende neun Punkte Vorsprung auf Stutensee-Weingarten, das langsam aber sicher eine Serie von Siegen braucht, um noch einmal den Anschluss zu den Teams bis Rang dreizehn herzustellen.

Dieser Punktverlust tut weh. Das 28:28 (11:12) des TSV Rintheim gegen die TG Eggenstein ist definitiv zu wenig gewesen, um seine Position im Spitzenquartett zu untermauern. Andererseits freut sich die TG über ein völlig unerwartetes Remis, zu dem Sam Schindler einen großen Beitrag leistete und mit neun Treffern zum besten Akteur auf der Platte avancierte.

Ein Offensivfeuerwerk unter der Leitung von Georg Kern (10 Feldtore) bescherte dem TSV Knittlingen einen 41:36-Erfolg über die HSG Walzbachtal. Der beste Werfer des Tages trug aber ein HSG-Trikot und heißt Steffen Kinsch, er trug sensationelle 15 Tore bei. Knittlingen profitierte zusätzlich von dem Remis der Rintheimer und der Niederlage der Nußlocher. Der TSV hat mit sechs Minuspunkten nun den zweitbesten Wert aller Verbandsligisten.

Keine Sekunde ließen die Verbandsliga-Frauen der HSG Walzbachtal den TSV Rot-Malsch II hoffen. 20:37 (8:16) unterlag das Schlusslicht beim Zweiten. Der bevorstehende Abstieg wird immer mehr zur Gewissheit für den TSV.

Ohne überhaupt spielen zu spielen hatte der TSV Birkenau II ein erfreuliches Wochenende. Das lag an der unerwarteten 29:30-Heimniederlage des ärgsten Verfolgers TV Edingen gegen den HC Mannheim-Vogelstang. Starke sechs Minuspunkte haben die Birkenauerinnen nun weniger – die Meisterschaft schein nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Für die Sieben aus Vogelstang bedeutete der Auswärtssieg zwei enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Ähnlich fühlte sich die Turnerschaft Mühlburg. 28:25 (13:11) schlugen die Mühlburgerinnen, bei denen Anja Mayer mit zehn Treffern überragte, den TV Schriesheim. Beim TV traf Alina Weber (14) nach Belieben, allerdings fehlte ihr die Unterstützung von ihren Teamkolleginnen.

Harte Arbeit hatte die TG Pforzheim II bei der SG Heidelsheim/Helmsheim II zu verrichten. Erst in den Schlussminuten gab es am 29:26-Sieg nichts mehr zu rütteln. Melissa Engeln (10) stach beim Tabellendritten heraus. Heidelsheim/Helmsheim muss trotz der Niederlage nicht bange sein, mit so einer Leistung ist gegen viele andere Konkurrenten etwas drin.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.