Befreiungsschlag der HSG
  31.01.2023 •     Spieltechnik


St.Leon/Reilingens Badenliga-Männer melden sich mit Überraschungssieg gegen die SG Heddesheim zurück – Wieslocher Frauen befinden sich auf dem Vormarsch – 70 Tore in Friedrichsfeld – 16 Tore von Vogelstangs Sarah Vetter

Karlsruhe. (bz) Neun lange Spiele dauerte die Durststrecke für die Badenliga-Männer der HSG St.Leon/Reilingen. Einzig von zwei Remis wurde diese Serie ein bisschen verschönert. Die Truppe von Martin Schnetz hat diese schwierige Ausgangslage aber längst angenommen, sie kämpft Woche für Woche aufopferungsvoll und durfte sich am Samstagabend endlich mal wieder belohnen.

Der 27:24-Sieg gegen die SG Heddesheim war nicht nur ein Befreiungsschlag, sondern obendrein die Erkenntnis es auch mit einem Topteam aufnehmen zu können. „Das waren zunächst einmal zwei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf für uns“, sagte Schnetz. Der HSG-Trainer lobte explizit seinen Torhüter: „Christoph Köhler hat ein fantastisches Spiel gemacht.“

Pflicht erfüllt heißt es für die TSG Germania Dossenheim 28:24 (17:11) schlug die Sieben von Jörg Weber, bei der Lukas Jünger einen starken Tag erwischte (10), die SG Leutershausen II in deren Halle.

Schwerer Rückschlag für den TSV Amicitia Viernheim. Zuversichtlich und formstark reisten die Südhessen zum Spitzenspiel bei der SG Pforzheim/Eutingen II. Zur Halbzeit (13:14 aus Viernheimer Sicht) lief es auf eine dramatische Begegnung hinaus, doch dann zündeten die Goldstädter den Turbo. Angeführt von Arved Horchheimer (6) zogen die SG bis zur 47. Minute auf 24:16 davon. Damit war die Messe gelesen, die Schlussphase blieb Formsache, Pforzheim/Eutingen gewann mit 31:22.

Noch wertvoller wurde der SG-Sieg rund 90 Minuten später am Samstagabend. Der Spitzenreiter SG Heidelsheim/Helmsheim kam beim TV Hardheim nicht über ein Remis (23:23) hinaus. Bei nun nur noch drei Punkten Rückstand darf sich Pforzheim/Eutingen II durchaus seine Chancen auf den großen Coup ausrechnen. Zumal nächste Woche das Gipfeltreffen in Heidelsheim/Helmsheim auf dem Plan steht.

70 Tore sind selten beim Handball. Der TV Friedrichsfeld und der TSV Birkenau haben diese Kunststück am Sonntag vollbracht. Zur Pause und einem 18:21-Rückstand aus Friedrichsfelder Sicht sah es schlecht für die Gastgeber aus. Wenig später lagen sie sogar mit 20:26 im Hintertreffen (36.). Es folgte ein furioser Schlussspurt, gekrönt mit zwei Torerfolgen in den letzten 45 Sekunden zum viel umjubelten 35:35-Endstand.

Für die einen ist es ein Rückschlag, für die anderen ein ganz wichtiges Lebenszeichen im Abstiegskampf. Die TSG Eintracht Plankstadt hat ihr Heimspiel gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen II mit 23:24 (12:13) verloren. Somit trennen die beiden nur noch zwei Punkte in der Tabelle, die TSG sollte demnächst mal wieder punkten, um nicht doch noch in eine gefährliche Situation zu geraten.

Das Spitzenspiel der Frauen-Badenliga hielt, was es versprochen hatte. Bis in die Schlusssekunden lieferten sich die HSG St.Leon/Reilingen II und die SG Heddesheim einen offenen Schlagabtausch. Die Drittliga-Reserve startete fulminant, führte 5:0 (5. Spielminute) und 13:6 (17.), konnte die SG aber nicht gänzlich abschütteln. Das bestraften die Heddesheimerinnen mit einer ihrerseits starken zweiten Hälfte, sie drehten die Partie komplett und bescherten der HSG eine 29:31-Niederlage.

20 Minuten lang hatte SG Oftersheim/Schwetzingen ihre liebe Müh und Not mit der SG Nußloch. Ab dann zeigten die Gastgeberinnen aber eindrucksvoll, weshalb sie an der Tabellenspitze stehen und setzten sich mit 32:26 durch. „Oftersheim hat unsere Fehler im Stile einer Spitzenmannschaft ausgenutzt“, konstatierte Nußlochs Trainer Eric Erles.

Trotz 15:13-Halbzeitführung musste sich die KuSG Leimen mit 27:33 beim TV Brühl geschlagen geben. Leimens Sandra Schnepf (12 Tore) und Brühls Maike Röschel (10) lieferten sich ein regelrechtes Wettschießen.

Die TSG Wiesloch befindet sich weiter auf dem Vormarsch. Am Sonntag fegten die Schützlinge von Frank Gerbershagen beim TSV Rot-Malsch mit 38:19 (14:8) über ihre Gegnerinnen hinweg und sind nun schon Dritter. „Das waren 45 Minuten ohne Gegenwehr“, sagte TSV-Trainer Arndt Heinemeier und ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht, „mit der Einstellung ist das nicht badenligatauglich gewesen.“

Die HG Königshofen/Sachsenflur hat den Abstiegskampf voll und ganz angenommen. Eine Woche nach dem überraschenden 22:20 gegen Heddesheim, ließ die SG mit 24:16 (13:10) gegen die SG Stutensee-Weingarten den nächsten Sieg folgen. Der fast schon sichere Abstieg ist damit längst kein Thema mehr, die HG ist eines der formstärksten Teams der Liga.

Es gab nicht nur den erwartbaren Sieg für die Verbandsliga-Männer des TV Eppelheim gegen die TGS Pforzheim II, sondern gleichzeitig ein Ergebnis (44:15), das dem Torverhältnis sehr gutgetan hat. Die Eppelheimer dürfen sich mit ihrem nun wieder positiven Punkteverhältnis (17:15) Richtung Rang fünf orientieren. „Wir haben schnell und gut gespielt und konnten darüber hinaus allen Jungs genügend Einsatzzeit geben“, sagte TVE-Trainer Sebastian Metzler.

Nur auf den ersten Blick erscheint das 32:32 (17:14) zwischen dem TSV Handschuhsheim und dem TSV Rintheim wie ein Punktgewinn für die Heimmannschaft. „Wir haben nach einem intensiven Spiel leider einen Punkt verloren“, sagt Matthias Bitz. Vier Minuten vor dem Ende sah seine Sieben bereits wie der sichere Sieger aus (32:29), doch ein vergebener Siebenmeter und nervenstarke Gäste um ihren Besten Robin Hildenbrand (10) glichen noch aus. „In den letzten zehn Minuten war es ein hektisches Spiel, wobei es auf beiden Seiten sehr viele fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen gab. Zum Schluss aber mehr gegen uns“, so Bitz.

Der TSV Wieblingen sicherte seinen fünften Rang mit einem 34:28-Erfolg über den TVG Großsachsen II. Nick Busack (9) und Alexander Güllicher (8) stachen beim TSV heraus. Mann des Tages war aber „Saases“ Tim Lochbühler mit 14 Toren.

Der HSV Hockenheim bringt sich in Stellung. Das 26:22 (16:9) gegen den TV Ispringen ist der dritte Sieg in Serie gewesen. Mit nunmehr 14:20-Punkten ist die Ausgangslage um einiges angenehmer als noch vor drei Wochen – der HSV ist ganz stark in Form.

Zumindest für 24 Stunden durfte der TSV Knittlingen Höhenluft schnuppern. So lange führte der TSV die Tabelle dank seines 34:30-Siegs bei der HSG Weschnitztal an. Alexander Klimovets erwischte einen starken Abend und steuerte neun Treffer zum Auswärtssieg bei.

Die HSG Walzbachtal hat sich bei der TG Eggenstein keine Blöße gegeben. Das 38:29 (18:16) ist als souveräner zweifacher Punktgewinn abzuhaken. Die HSG darf sich nun Richtung oberes Mittelfeld orientieren, Eggenstein bleibt im unteren Mittelfeld hängen.

Der Spitzenreiter feierte einen Pflichtsieg. Am 37:26 (20:10) der HSG Ettlingen bei der SG Stutensee-Weingarten gab es zu keinem Zeitpunkt den geringsten Zweifel. In dieser Form bleiben die Ettlinger der große Favorit auf die Meisterschaft.

Die Verbandsliga-Frauen des TSV Rot-Malsch II kämpften wacker gegen die Turnerschaft Mühlburg, die 26:33-Niederlage konnten sie aber nicht verhindern.

Ganz knapp an einer mittelgroßen Sensation schrammte die SG Walldorf Astoria vorbei. 26:27 (15:17) unterlag der Vorletzte beim Tabellenzweiten TG 88 Pforzheim II. Walldorfs Olivia Schahn steuert mit 13 Toren exakt die Hälfte aller Treffer ihres Teams bei.

Ein Ergebnis für das Vereins-Geschichtsbuch. 51:31 (27:16) schlug der HC Mannheim-Vogelstang die SG Heidelsheim/Helmsheim II. Ein Sieg mit mehr als 50 Toren ist eine Seltenheit und dabei hat sich eine Spielerin extrem in den Vordergrund gespielt – Sarah Vetters 16 Tore sind ein Gala-Wert. Nebenbei bedeutete der Heimsieg zwei ganz wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.

Der TV Edingen hat die knifflige Auswärtsaufgabe beim TV Schriesheim ohne Probleme gelöst. Sarah Offenhäuser (12) und Louisa Haberlach (8) drückten dem 33:21-Sieg ihren Stempel auf. Edingen bleibt Zweiter.

Die Rhein-Neckar Löwen konnten dank des 27:24-Siegs gegen die HSG Walzbachtal ihr Punktekonto auf 11:11-Zähler ausgleichen. Es war gleichzeitig ein immens wichtiger Erfolg, da den Fünften (TV Schriesheim) lediglich fünf Zähler vom Elften und Vorletzten (SG Walldorf Astoria) trennen. Die Rhein-Neckar Löwen rangieren als Sechster mittendrin.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.